Bremen (VBR). In einer wegweisenden Einigung haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz nach monatelangen Verhandlungen einen neuen Tarifvertrag für die etwa 25.000 Filmschaffenden in Deutschland erzielt. Obwohl einige Verhandlungspunkte, wie der Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz in Filmproduktionen, noch nicht abschließend geklärt sind, wurden bereits wichtige Eckpunkte festgelegt, die das Arbeitsleben der Beschäftigten maßgeblich verbessern werden.
Die neuen Tarifregelungen beinhalten eine Vielzahl an Vorteilen: Zum Beispiel wird einmal im Monat eine Vier-Tage-Woche eingeführt. Zudem gibt es zukünftig Zuschläge für elfte und zwölfte Arbeitsstunden, wodurch überlange Arbeitstage finanziell besser kompensiert werden. Diese Maßnahmen dienen nicht nur dem Wohlbefinden der Filmschaffenden, sondern stellen auch einen wichtigen Schritt hin zu einer gerechteren und nachhaltigen Arbeitswelt dar.
Besonders hervorzuheben ist die Erneuerung der Altersvorsorge, die nun auf Kino-, Streaming- und Privatfernsehproduktionen ausgeweitet wird. Arbeitgeber leisten dabei einen regelmäßigen Zuschuss von vier Prozent zur Gagenhöhe. “Das ist ein enormer Gewinn für die Altersvorsorge unserer Mitglieder”, erklärte Matthias von Fintel, der Verhandlungsführer von ver.di. Diese Neuerungen bedeuten eine erhebliche finanzielle Absicherung für die Filmschaffenden und dürften dazu beitragen, den Beruf attraktiver zu machen.
Ein weiterer bedeutender Punkt der Einigung ist die Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal zwölf Stunden sowie die Einführung von neuen Überstundenzuschlägen. Arbeitszeiten über zehn Stunden werden künftig mit einem 25-prozentigen Zuschlag vergütet, ab 50 Wochenstunden steigt der Zuschlag sogar auf 50 Prozent. Ein gerechter Ausgleich für lange Arbeitszeit soll somit gewährleistet sein.
Ab Januar 2025 treten die Neuregelungen in Kraft, begleitet von zwei Gehaltserhöhungen um jeweils 2,5 Prozent ab März 2025 und Januar 2026. Besonders für Schauspielerinnen und Schauspieler gibt es erfreuliche Nachrichten: Die Einstiegsgehälter werden auf 1050 Euro pro Tag angehoben. In Verbindung mit Verbesserungen beim E-Casting schafft dies attraktive Bedingungen für Nachwuchstalente in der Branche.
Auch die betriebliche Altersvorsorge wird gestärkt. Durch die vorgeschlagene Allgemeinverbindlichkeit beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales könnte die Vorsorge breitflächig ausgebaut werden. Darüber hinaus sieht die vorläufige Einigung die Entwicklung eines speziellen Tarifvertrags für Nachwuchsfilme vor, was bisherige Regelungen wiederbeleben und erweitern soll.
Matthias von Fintel lobt die erzielten Fortschritte als Resultat hartnäckiger Verhandlungen und des Engagements vieler Beteiligter. Er weist darauf hin, dass diese Vereinbarungen den Filmschaffenden langfristig spürbare Vorteile bringen werden. „Das kostet die Produktionsfirmen einiges und bringt Filmschaffenden dauerhaft geldwerte Tarifverbesserungen“, so von Fintel.
Abschließend sei erwähnt, dass die Diskussionen über den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz im Sommer fortgesetzt werden, um auch hier klare Regelungen zu schaffen. Eine Entscheidung über die Annahme des Tarifergebnisses erfolgt bis Anfang September 2024.
Für weitere Informationen und Rückfragen steht Matthias von Fintel unter der Telefonnummer 0175/4384450 zur Verfügung. Weitere Details sind auf filmunion.verdi.de erhältlich.
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Vorläufige Tarifeinigung für Filmproduktionen: Arbeitszeitverkürzungen, neue …
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Zitierte Personen und Organisationen
- ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
- Schauspielgewerkschaft BFFS
- Produktionsallianz
- Filmschaffende
- Arbeitgeber (im Kontext der Altersvorsorge)
- Pensionskasse Rundfunk
- BMAS (Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
- Matthias von Fintel (ver.di-Verhandlungsführer)
- Daniela Milutin (Pressesprecherin ver.di-Bundesvorstand)
- Matthiass von Fintel (Kontakttelefonnummer: 0175/4384450)
- ver.di-Bundesvorstand (Adresse: Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin)
- Presseabteilung ver.di (Kontaktinformationen)
- Webseite: www.verdi.de/presse
Meldung einfach erklärt
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Was ist passiert?
- Die Gewerkschaft ver.di hat eine vorläufige Einigung in Tarifverhandlungen für Filmschaffende erreicht.
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Wer war an den Verhandlungen beteiligt?
- Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
- Die Schauspielgewerkschaft BFFS
- Die Produktionsallianz
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Was wurde vereinbart?
- Arbeitszeitverkürzungen:
- Einmal im Monat eine Vier-Tage-Woche.
- Tägliche Arbeitszeiten werden verkürzt.
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Zuschläge für elfte und zwölfte Arbeitsstunde.
- Altersvorsorge:
- Neue Regelungen für die Altersvorsorge.
- Gilt nun auch für Kino-, Streaming- und Privatsender-Produktionen.
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Arbeitgeber zahlen regelmäßig vier Prozent der Gage dazu.
- Gagen-Erhöhungen:
- Zweimal um je 2,5 Prozent: März 2025 und Januar 2026.
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Berufseinstiegsgagen für Schauspieler steigen auf 1050 Euro pro Tag.
- Zusätzliche Vereinbarungen:
- Neue Regelungen zur Überstundenzahlung:
- Über zehn Stunden am Tag: 25 Prozent mehr.
- Über 50 Stunden in der Woche: 50 Prozent mehr.
- Einführung eines bezahlten freien Tages pro Monat bei Vier-Tage-Woche.
- Vereinbarungen über Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Filmen sollen folgen.
- Neuauflage eines Tarifvertrags für Nachwuchsfilme.
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Wann tritt das in Kraft?
- Ab Januar 2025.
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Was ist noch offen?
- Tarifvertrag über den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz.
- Gespräche hierzu werden noch im Sommer fortgeführt.
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Bis wann muss die Einigung angenommen werden?
- Bis Anfang September 2024.
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Für Rückfragen:
- Matthias von Fintel, Verhandlungsführer von ver.di
- Telefonnummer: 0175/4384450
-
Weitere Informationen:
- Webseite: filmunion.verdi.de
- Ansprechpartnerin für Presse:
- Daniela Milutin, Pressesprecherin ver.di-Bundesvorstand
- Adresse: Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
- Telefon: 030/6956-1011, -1012
- E-Mail: pressestelle@verdi.de
- Webseite: www.verdi.de/presse
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10 Antworten
Ich find es gut mit den neuen Gehältern, was denkt ihr?
Ja, 1050 Euro pro Tag für Schauspieler, das klingt gut.
Das mit den Überstunden ist auch gut. 25 Prozent mehr Geld für über zehn Stunden, das is fair.
Wieso es diese komischen Künstliche Intelligenz-Reden gibt, versteh ich nicht. Was hat das mit Tarifen zu tun? Voll komisch.
Endlich mal was für die Altersvorsorge getan! Die vier Prozent sind viel besser!
Ja, aber ob das reicht? Man braucht doch viel mehr fürs Alter.
Immerhin fängt man an, besser als nix, denk ich.
Das is ja mal ne gute Nachricht. Vier-Tage-Woche find ich super, aber warum nicht gleich jeden Monat?
Stimmt, aber mehr wäre noch besser, oder?
Vier-Tage-Woche ist besser als gar nix. Man muss klein anfangen.