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Neue Studie: Förderquote deutscher Stiftungen liegt bei 65%

PM: Erste umfassende Erhebung zu Förderstiftungen in Deutschland | Förderquote, ...
Am 4. September 2024 präsentierte der Bundesverband Deutscher Stiftungen die erste umfassende Erhebung zu Förderstiftungen in Deutschland. Die repräsentative Studie, die im Rahmen des Stiftungspanels durchgeführt wurde, beleuchtet wesentliche Aspekte wie Förderquote, Wirkungskreis und Transparenz der fördernden Stiftungen. Unter den wichtigsten Erkenntnissen: Durchschnittlich werden 65 Prozent der Anträge bewilligt, wobei kleinere Stiftungen sogar eine Bewilligungsrate von über 70 Prozent aufweisen. Über drei Viertel der befragten Stiftungen sind vor allem lokal und regional tätig, was die Bedeutung lokaler zivilgesellschaftlicher Netzwerke unterstreicht. Zudem zeigt die Studie, dass knapp 60 Prozent der Stiftungen über festgelegte Förderkriterien verfügen, doch nur etwas mehr als die Hälfte dieser Kriterien veröffentlicht wird. Diese Einblicke bieten sowohl fördernd tätigen Stiftungen als auch antragstellenden Institutionen wertvolle Informationen für zukünftige Förderprojekte.

Bremen (VBR). Der hat zum ersten Mal eine umfassende Erhebung zu fördernd tätigen Stiftungen in Deutschland vorgelegt. Die erstmals durchgeführte Untersuchung, präsentiert während einer Online-Veranstaltung am 4. September 2024, bietet tiefgehende Einblicke in die Arbeit dieser Institutionen und unterstreicht ihre zentrale Rolle in der Gesellschaft.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie ist die durchschnittliche Förderquote: 65 Prozent der eingehenden Anträge werden bewilligt. Diese Quote variiert jedoch je nach Größe der Stiftung. Kleinere Stiftungen genehmigen sogar bis zu 71,7 Prozent der Anträge, während größere Stiftungen mit einem Förderbudget über einer Million Euro etwa 42,9 Prozent unterstützen. Bemerkenswert ist auch die unterschiedliche Anzahl der empfangenen Anträge: Bei 72,1 Prozent der Stiftungen gehen jährlich bis zu 50 Anträge ein.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Studie betrifft den geografischen Wirkungsbereich der Stiftungen. Die Mehrheit, nämlich 78,5 Prozent, konzentriert sich auf lokale und regionale Projekte. Nur 26 Prozent der Stiftungen arbeiten überregional oder bundesweit, während lediglich 13,2 Prozent international aktiv sind. Diese Fokussierung auf lokale Projekte stärkt die zivilgesellschaftlichen Netzwerke vor Ort erheblich und zeigt den großen Einfluss der Stiftungen auf das unmittelbare Umfeld.

bezüglich der Förderkriterien ist ein weiteres Kernthema der Untersuchung. Laut der Befragung verfügen 57,2 Prozent der fördernden Stiftungen über festgelegte Kriterien für die Mittelvergabe; knapp über die Hälfte davon, 52,4 Prozent, veröffentlichen diese Kriterien auch. Friederike v. Bünau, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, betont die Bedeutung von Transparenz: „Bei der Erstellung und Veröffentlichung der Förderkriterien sehen wir als Bundesverband noch deutlich Luft nach oben. Für uns ist Transparenz auch ein Ausdruck der Verantwortung von Stiftungen gegenüber der Gesellschaft.“

Diese Studie, an der 414 überwiegend fördernd tätige Stiftungen teilnahmen, liefert repräsentative Daten und wertvolle Einblicke in die Praktiken der Stiftungen. Dr. Karsten Timmer, Leiter des Arbeitskreises Förderstiftungen im Bundesverband, hebt die Bedeutung der Untersuchung hervor: „Diese Befragung bietet die einmalige und erstmalige Chance, einen systematischen und repräsentativen Einblick in die Arbeit der Förderstiftungen in Deutschland zu erhalten.“ Die Studie wird künftig regelmäßiger durchgeführt, um Entwicklungen nachvollziehen zu können.

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen, der über 4.300 Mitglieder vertritt, ist Europas größter und ältester Stiftungsverband. Mit seinen Dienstleistungen unterstützt er die Stiftungen bei ihrer wichtigen Arbeit für das Gemeinwohl und setzt sich für bessere Rahmenbedingungen ein. Jährlich investieren deutsche Stiftungen mindestens 5,4 Milliarden Euro in die Gesellschaft – ein klares Zeichen für ihr Engagement und ihre Verantwortung.

Diese Studie markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr Klarheit und Transparenz im deutschen Stiftungswesen. Sie gibt nicht nur den Stiftungen selbst, sondern auch den Antragstellern wertvolle Einsichten und zeigt die entscheidende Rolle, die diese Institutionen für das soziale Gefüge spielen. Die präzisen und wissenschaftlichen Datenerhebungen des Bundesverbands schaffen dabei eine solide Grundlage für zukünftige Entwicklungen und Verbesserungen im Sektor.


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Erweiterte Analyse und Prognosen: Die Zukunft der Förderstiftungen in Deutschland

Die jüngste Erhebung zur Situation der Förderstiftungen in Deutschland zeichnet ein detailliertes Bild von deren aktuellen Praktiken und Herausforderungen. Doch welche Implikationen haben diese Ergebnisse für die nahende Zukunft? Ein tiefergehender Blick auf vergleichbare Entwicklungen im In- und Ausland sowie die zukünftigen Trends und möglichen Entwicklungen zeigt, dass sich dieser Sektor in einem dynamischen Wandel befindet.

Vergleichbare Entwicklungen und internationale Perspektiven

Ein Blick über die deutschen Grenzen hinaus zeigt, dass auch in anderen Ländern Förderstiftungen vor ähnlichen Herausforderungen stehen. In den USA beispielsweise gibt es seit Jahren eine intensive Diskussion über die Transparenz von Förderkriterien und die Effizienz der Mittelvergabe. Einige amerikanische Stiftungen wie die Ford Foundation und die Bill & Melinda Gates Foundation haben mit erhöhten Transparenzstandards und klar definierten Förderkriterien Pionierarbeit geleistet, die als Vorbild dienen können.

In Großbritannien betont der Charity Commission Report regelmäßig die Bedeutung geografisch diversifizierter Förderaktivitäten, um gesellschaftliche Ungleichheiten zu minimieren. Dieses Modell könnte auch deutschen Stiftungen als Anregung dienen, ihre regionale Fokussierung zu überprüfen und womöglich ihre Reichweite zu erweitern.

Prognosen und Trends: Digitalisierung und Impact Investment

Digitalisierung wird eine zentrale Rolle in der Zukunft der Förderstiftungen spielen. Datengestützte Entscheidungsfindung kann dabei helfen, Förderanträge effizienter zu bearbeiten und Wirkungskreise präziser zu analysieren. Zu erwarten ist, dass vermehrt digitale Plattformen entstehen werden, die sowohl den Bewerbungsprozess vereinfachen als auch die Administration und Überprüfung von Projektergebnissen erleichtern.

Ein weiterer Trend, der sich bereits abzeichnet, ist das steigende Interesse an Impact Investing. Förderstiftungen könnten in diesem Bereich neue Wege finden, um gesellschaftliche Ziele zu erreichen und gleichzeitig finanzielle Nachhaltigkeit zu sichern. Dieser Paradigmenwechsel von der reinen zu einer Mischung aus Spenden und Investitionen erfordert jedoch entsprechende Expertise und einen Kulturwandel innerhalb der Organisationen.

Zukünftige Entwicklungen: Mehr Diversität und Kooperationen

Angesichts der zunehmenden Komplexität gesellschaftlicher Herausforderungen dürfte die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Stiftungen zukünftig an Bedeutung gewinnen. Kooperationsprojekte, bei denen mehrere Stiftungen gemeinsam an zielgerichteten Initiativen arbeiten, könnten effektiver und nachhaltiger sein als isolierte Förderaktionen.

Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass Themen wie Diversität und Inklusion auch im Stiftungssektor verstärkt an Bedeutung gewinnen werden. Der Zugang zu Fördermitteln soll möglichst barrierefrei und gerecht gestaltet werden, um eine breite Vielfalt an Projekten und Antragstellenden zu ermöglichen.

Fazit: Chancen und Herausforderungen

Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse der Erhebung, dass Förderstiftungen in Deutschland gut aufgestellt sind, aber noch bedeutende Entwicklungspotenziale bergen. Die aufgezeigten Trends und internationalen Beispiele verdeutlichen, dass eine Anpassung an moderne Anforderungen und eine verstärkte Zusammenarbeit richtungsweisend sein können. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen könnte hier eine zentrale Rolle einnehmen, indem er seine Mitglieder aktiv unterstützt und neue Standards setzt.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Prognosen bewahrheiten und wie schnell sich der Sektor an die kommenden Herausforderungen anpassen wird. Mut und Offenheit für Veränderungen bleiben dabei die Schlüssel zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Förderstiftungen in Deutschland.

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7 Antworten

  1. Die ganze Sache mit der Digitalisierung und Impact Investment klingt sehr zukunftsorientiert. Hoffentlich bringt das echte Verbesserungen.

  2. Diese Studie ist sehr intresant! Ich finde es gut das man mehr uber die Stiftung erfärt. Aber wieso nur 65 Prozent der Anträge genehmigt werden, verstehe ich nicht ganz.

    1. Ja, das wundert mich auch. Vielleich haben die großen Stiftungen zu hohe Ansprüche, deswegen weniger Anträge genehmigen.

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