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Ab 28. Juni 2025 tritt in Deutschland das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, das für alle Onlinehändler grundlegende Änderungen mit sich bringt. Trotz einer sechsjährigen Vorlaufzeit zeigt sich, dass viele Händler noch immer fälschlicherweise glauben, von den neuen Regelungen nicht betroffen zu sein. "Das ist ein großer Irrtum!", warnt Elisa Rudolph, Justiziarin des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh).
Diese neue Gesetzgebung gilt unabhängig von der Größe des Unternehmens oder der Plattform, auf der die Waren angeboten werden. Händler, die die notwendigen Anpassungen bisher ignoriert haben, riskieren rechtliche Konsequenzen und zusätzliche Kosten. Zudem befindet sich eine Marktüberwachungsstelle für die Barrierefreiheit im Aufbau, was die Notwendigkeit zur Einhaltung der neuen Anforderungen zusätzlich verstärkt.
Ein zentrales Anliegen von Elisa Rudolph ist die kontinuierliche Anpassung an technische Entwicklungen. "Barrierefreiheit ist keine Einmalleistung und nie ganz abgeschlossen. Sie erfordert permanente Anpassung, bei der neue technische Hürden überwunden werden müssen." Die Herausforderung besteht darin, dass eine hundertprozentig barrierefreie Website nur schwer umzusetzen ist und stets aktuell gehalten werden muss.
Zwar liefert das BFSG grundlegende Anforderungen und verweist auf wichtige Standards, jedoch bleiben viele Fragen zur technischen Umsetzung unbeantwortet. Händler, die sich bemühen, barrierefreie Angebote bereitzustellen, stehen vor zahlreichen Unklarheiten, die sich nicht nur auf ihre Websites beschränken. Auch Shopping-Apps, Chats und die Kommunikation über E-Mails sowie der Verkauf über soziale Medien sind betroffen. Der bevh appelliert daher an die Marktüberwachungsbehörden, die Verhältnismäßigkeit zwischen den gesetzlichen Anforderungen und der technischen Machbarkeit zu berücksichtigen.
Trotz der bestehenden Unsicherheiten sollten Onlinehändler Barrierefreiheit nicht als Belastung, sondern als Chance betrachten. Eine barrierefreie Gestaltung kann die Reichweite erhöhen und die Kundenbindung stärken, insbesondere in einer Gesellschaft, die älter wird. Händler finden hilfreiche Informationen auf den Infoseiten "Q&A Barrierefreie Onlineshops" oder in der Rechtsberatung des bevh.
Das neue Gesetz markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer inklusiveren Online-Welt, die jedem den Zugang zu Produkten und Dienstleistungen erleichtert. Indem Händler die Herausforderungen annehmen, tragen sie nicht nur zur rechtlichen Konformität bei, sondern auch zu einer fairen und gerechten Gesellschaft.
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Fehlende Barrierefreiheit kann zu Abmahnungen führen: Neue Pflichten für alle …
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Barrierefreiheit im E-Commerce: Ein Wendepunkt für die Branche
Mit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) am 28. Juni wird die deutsche E-Commerce-Branche vor eine entscheidende Herausforderung gestellt. Die Einführung dieses Gesetzes ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern markiert auch einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Inklusion. Experten zeigen sich überzeugt, dass Unternehmen, die Barrierefreiheit ernst nehmen, sich nicht nur rechtlich absichern, sondern auch neue, wertvolle Kundengruppen erschließen können.
Die Dringlichkeit des Themas zeigt sich nicht zuletzt in den aktuellen Zahlen: Schätzungen zufolge haben in Deutschland etwa 7,5 Millionen Menschen eine Form von Behinderung, die den Zugang zu digitalen Inhalten erschweren kann. Umso wichtiger ist es, die Barrierefreiheit nicht als Hindernis sondern als Chance zu begreifen. Die Marktüberwachungsstelle der Länder wird Händler verstärkt auf die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren, was bedeutet, dass die Nichteinhaltung des BFSG rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Trends, der die digitale Landschaft in den kommenden Jahren prägen wird.
Die technologischen Herausforderungen bei der Umsetzung einer vollständig barrierefreien Website sind nicht zu unterschätzen, wie die Experten des bevh betonen. Dennoch wird erwartet, dass sich mit zunehmender Erfahrung und technologischem Fortschritt zukünftige Lösungen entwickeln werden, die diese Hürden überwinden. Innovativer Webdesign-Ansatz und fortschrittliche Technologien könnten zudem das Nutzererlebnis für alle Kunden, unabhängig von ihren Fähigkeiten, verbessern.
Zusätzlich ist die Anpassung an die neuen gesetzlichen Anforderungen eine Gelegenheit für Onlinehändler, ihre Angebote breiter aufzustellen. Gerade in einer alternden Gesellschaft wird Barrierefreiheit nicht nur zur Pflichtaufgabe, sondern kann auch als Wettbewerbsvorteil genutzt werden. Händler, die bereits proaktiv an ihrer Barrierefreiheit arbeiten, können sich als Vorreiter positionieren und wertvolle Kundenbindung aufbauen.
In einem dynamischen E-Commerce-Markt ist es entscheidend, Barrierefreiheit als fortlaufenden Prozess anzuerkennen. Händler sind gut beraten, sich intensiv mit den neuen Anforderungen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls Unterstützung durch Fachstellen und Beratungen in Anspruch zu nehmen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das BFSG eine transformative Gelegenheit für die Branche darstellt, die weit über gesetzliche Vorgaben hinausgeht.
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