– Studie zeigt: Beibehaltung der Erneuerbaren-Ausbauziele senkt Börsenstrompreis bis 2030 um fast 25%.
– Jeder Euro Ausbauförderung reduziert Strompreis um 1,60–1,90 €/MWh und entlastet Haushalte, Unternehmen um 12–14 Mrd. € jährlich.
– Beide Szenarien zeigen deutliche Strompreisreduktionen bei weiterem Wind- und Solarenergie-Ausbau.
Aurora-Studie bestätigt: Ausbau erneuerbarer Energien senkt Strompreise bis 2030 deutlich
Agora Energiewende hat eine neue Studie des Beratungsunternehmens Aurora Energy Research veröffentlicht, die den deutschen Strombedarf und dessen Einfluss auf die Strompreise bis zum Jahr 2030 untersucht. Die Analyse zeigt eindrücklich, dass das Festhalten an den Ausbauzielen für Wind- und Solarenergie in allen Szenarien zu deutlich niedrigeren Strompreisen führt und zugleich der Gesamtwirtschaft erheblichen Nutzen bringt. BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter betont: „Bis zum Jahr 2030 kann der durchschnittliche Börsenstrompreis um fast ein Viertel fallen, wenn an den Ausbaupfaden für die Erneuerbaren festgehalten wird.“ Damit unterstreiche sich erneut, dass erneuerbare Energien nicht nur für eine sichere und unabhängige Stromversorgung sorgen, sondern diese auch kostengünstiger machen. Die Bundesregierung verfolge mit dem Ziel, Verbraucher:innen und Industrie bei den Stromkosten zu entlasten – ein konsequenter Ausbau der Erneuerbaren sei dafür der effektivste Weg.
Die Studie analysiert zwei Szenarien: Im ersten wird von einem starken Wachstum bei Elektromobilität und Wärmepumpen sowie einer schnellen Umstellung der Industrie auf CO2-neutrale Produktion ausgegangen. Dieses Szenario entspricht den Annahmen des BEE, der auch eine wachsende Nachfrage für Grünen Wasserstoff und einen steigenden Strombedarf durch KI-Rechenzentren berücksichtigt. Das zweite Modell geht von einer moderateren Entwicklung des Stromverbrauchs aus und setzt die aktuellen Trends fort. Trotz dieser Unterschiede führen beide Szenarien zu ähnlichen Ergebnissen: Voraussetzung ist, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie weiterhin den Zielen des EEG entspricht. Nur so sinken die Strompreise signifikant.
Auffällig ist, dass sich jeder investierte Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien wirtschaftlich stark rechnet. Je nach Szenario bewirkt jeder Euro staatlicher Förderung eine Senkung der Strompreise um 1,60 bis 1,90 Euro pro Megawattstunde. Insgesamt bedeutet das für Haushalte und Unternehmen eine jährliche Entlastung von rund 12 bis 14 Milliarden Euro. Dabei bleibt dieser Effekt auch bestehen, wenn die Kosten für den Netzausbau mit eingerechnet werden. Diese fallen unabhängig vom Tempo der erneuerbaren Expansion an und würden lediglich zeitlich nach hinten verschoben, wenn der Ausbau langsamer erfolgt.
Dr. Simone Peter weist darauf hin, dass Prognosen, die aufgrund vermeintlich sinkender Strombedarfe Ausbauminderungen empfehlen, die Realität nicht abbilden: „Es gibt nicht nur eine im ersten Quartal des Jahres 2025 deutlich angestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen, auch bei e-Autos werden wir einen Boom erleben.“ Zusätzlich plant die Bundesregierung, Deutschland als führenden Standort für Rechenzentren und KI weiter auszubauen und die Industrie mit grüner Energie klimaneutral zu gestalten. Dafür seien klare gesetzliche Rahmenbedingungen und marktliche Anreize nötig, um Klimaneutralität durch den Erneuerbaren-Energien-Mix sowie durch Speicher und Sektorenkopplung zu erreichen und das Energiesystem entsprechend anzupassen. Peter unterstreicht: „Zudem gibt es kein besseres Konjunkturpaket.“
Die Studie liefert damit handfeste Argumente für Politik und Wirtschaft: Nur ein konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien sichert nicht nur eine bezahlbare, sichere Stromversorgung, sondern fördert auch die wirtschaftliche Stabilität und Klimaneutralität Deutschlands.
Erneuerbare Energien als Schlüssel zur Strompreisstabilisierung
Der Ausbau erneuerbarer Energien gewinnt angesichts steigender Stromnachfrage in Haushalten und Wirtschaft massiv an Bedeutung. Die Umstellung auf grüne Energiequellen ist nicht nur eine Frage des Klimaschutzes, sondern auch ein zentraler Hebel, um die Strompreise langfristig stabil und bezahlbar zu halten. Aktuelle Studien wie die Analyse von Aurora Energy Research im Auftrag von Agora Energiewende zeigen, dass ein konsequenter Ausbau von Wind- und Solarstrom bis 2030 den durchschnittlichen Börsenstrompreis um fast ein Viertel senken kann. Diese Prognose gilt selbst in Szenarien mit stark wachsendem Stromverbrauch durch Elektromobilität, Wärmepumpen und neue, energieintensive Technologien wie KI-Anwendungen.
Politisch steht die Herausforderung im Vordergrund, den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien nicht zu verlangsamen, sondern gesetzlich zu verankern und finanziell zu fördern. Die Bundesregierung betont die Notwendigkeit, Deutschland bei Zukunftstechnologien wie Rechenzentren mit KI sowie bei der Dekarbonisierung der Industrie zu stärken. Hierbei spielt der Ausbau erneuerbarer Energien eine Schlüsselrolle: Er sichert nicht nur die Versorgung, sondern wirkt auch als wirksames Instrument zur Preissenkung. Wirtschaft und Verbraucherschützer warnen daher vor zu zurückhaltenden Ausbauzielen, die den gegenteiligen Effekt hätten und die Energiesicherheit sowie die Preistreiber weiter verschärfen könnten.
Langfristige Auswirkungen auf Strompreise und Versorgungssicherheit
Werden die Ausbaupfade für Erneuerbare konsequent verfolgt, sinkt nicht nur der Strompreis an der Börse deutlich, sondern die Abhängigkeit von fossilen Importen nimmt ab. Die Studie von Aurora Energy Research prognostiziert eine Einsparung von jährlich rund 12 bis 14 Milliarden Euro für Haushalte und Unternehmen durch niedrigere Strompreise. Dabei berücksichtigt sie sogar die zusätzlichen Kosten für den Netzausbau, die bei geringerem Erneuerbaren-Ausbau keinesfalls abnehmen, sondern lediglich verschoben werden. Ohne ausreichenden Zubau wachsen hingegen nicht nur die Strompreise, sondern auch die Unsicherheiten in der Versorgung.
Der Ausbau erneuerbarer Energien fördert außerdem die Unabhängigkeit gegenüber globalen Rohstoffmärkten, die Preisschwankungen und Versorgungsengpässe verursachen können. Gleichzeitig unterstützt er die klimafreundliche Transformation der Industrie und hilft, Deutschlands Energieversorgung zukunftsfest zu machen. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, weil die Stromnachfrage durch mehrere Megatrends in den kommenden Jahren deutlich wachsen wird.
Innovationen und neue Stromverbraucher: KI, Elektromobilität, Wärmepumpen
Ein wesentlicher Treiber des steigenden Strombedarfs sind neue Großverbraucher und Technologien. Elektromobilität, Wärmepumpen und insbesondere Rechenzentren mit KI-Anwendungen prägen die Nachfrageentwicklung. Deutschland möchte hier eine führende Rolle einnehmen, was eine vorausschauende Energiepolitik erfordert. Die Stromversorgung muss daher nicht nur wachsen, sondern sich flexibel an neue Verbrauchsmuster anpassen.
KI-Rechenzentren beispielsweise sind enorm energieintensiv und befinden sich im Aufwind. Ebenso sorgt der Boom bei Elektroautos und die verstärkte Installation von Wärmepumpen für zusätzlichen Strombedarf, der durch konventionelle Energien allein nicht langfristig wettzumachen ist. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wird zudem die Sektorenkopplung, beispielsweise die Produktion von grünem Wasserstoff, vorangetrieben. Das eröffnet neue Wege der Nutzung und Verteilung von Energie, die letztlich zur Preisstabilität beitragen.
Im internationalen Vergleich ist Deutschland mit seinem ambitionierten Förderrahmen für erneuerbare Energien und Digitalisierung gut aufgestellt. Länder, die verstärkt auf fossile Ressourcen setzen, sehen sich dagegen höheren Kostenrisiken und größerer Abhängigkeit ausgesetzt. Die Kombination aus Innovationen bei Erzeugung und Verbrauch erfordert deshalb eine integrierte, langfristige Strategie, die Investitionen in Ausbau, Speicher und Netze gleichermaßen berücksichtigt.
Der wachsende Strombedarf durch neue Verbraucher verdeutlicht: Politisch vorausschauendes Handeln beim Ausbau erneuerbarer Energien ist Voraussetzung, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Preissteigerungen zu begrenzen. Die enge Verzahnung von Energiepolitik, Innovation und Wirtschaftsentwicklung bestimmt dabei den Erfolg der Energiewende in den kommenden Jahren.
Die in diesem Beitrag verwendeten Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V.