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Netzengpass: Kosten sinken um 9 Milliarden Euro

Kosten für Netzengpassmanagement sinken | Presseportal

Berlin, 01.10.2024 – In einer überraschenden Wendung prognostizieren die Übertragungsnetzbetreiber deutlich niedrigere Kosten für das Netzengpassmanagement zwischen 2025 und 2028. Fast 9 Milliarden Euro weniger als ursprünglich gedacht: Diese Entwicklung verspricht weitreichende Entlastungen für Volkswirtschaft und Verbraucher*innen. Besonders erfreulich sei laut Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V., dass die Normalisierung der Energiepreise und der rasche Ausbau erneuerbarer Energien maßgeblich dazu beitragen. Nun gilt es, den Fokus auf den Netzausbau und die Reform des Strommarktes zu legen, um langfristig ein stabiles und kosteneffizientes Energiesystem sicherzustellen.


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Bremen (VBR). Gute Nachrichten für Verbraucher und die Wirtschaft: Die Kosten für das Netzengpassmanagement in Deutschland sollen zwischen 2025 und 2028 erheblich sinken. Laut einer Prognose der Übertragungsnetzbetreiber werden die Ausgaben dafür fast 9 Milliarden Euro niedriger ausfallen als ursprünglich angenommen. Diese Entwicklung entlastet nicht nur die Volkswirtschaft, sondern auch die Endkunden.

Hauptursache für die bisherigen hohen Kosten waren die sogenannten Redispatch-Maßnahmen. Hierbei greifen Netzbetreiber in die Stromerzeugung ein, um Netzengpässe zu beheben und die Stabilität sicherzustellen. Genauer gesagt bedeutet dies, dass Kraftwerke je nach Bedarf hoch- oder runtergefahren werden, um eine Über- oder Unterlast im Netz zu vermeiden. Diese aufwendigen Eingriffe sind teuer und hängen eng mit den Strompreisen zusammen.

„Der russische Überfall auf die Ukraine und Deutschlands Abhängigkeit von fossilem Gas haben die Energiepreise 2022 und 2023 stark ansteigen lassen, was die Kosten für das Netzengpassmanagement nach oben trieb”, erläutert Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). „Dass die Übertragungsnetzbetreiber jetzt niedrigere Kosten prognostizieren, zeigt, dass sich die Energiepreise langsam normalisieren.”

Ein bedeutender Faktor für diese erfreuliche Entwicklung ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Im ersten Halbjahr 2024 stammten über 60 Prozent der Stromproduktion laut Statistischem Bundesamt aus erneuerbaren Quellen. Dies verringert nicht nur den Anteil fossiler Energien am Energiemix, sondern dämpft auch Preisschwankungen. Damit sinken die Redispatchkosten, was wiederum zu niedrigeren Netzentgelten und somit geringeren Strompreisen für Endkunden führt.

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„Der Raum für fossile Energien schrumpft“, betont Axthelm und fügt hinzu, dass sowohl Verbraucher als auch Industrie von dieser positiven Entwicklung profitieren. Axthelm sieht zudem wenig Sinn in der fortgesetzten Debatte über eine mögliche Aufteilung der einheitlichen Strompreiszone. „Die aktuelle Prognose der Übertragungsnetzbetreiber räumt ein zentrales Argument der Befürworter aus dem Weg. Der BEE hat stets darauf hingewiesen, dass sinkende Energiepreise auch die Redispatchkosten senken würden. Das ist nun geschehen. Wir sollten diese unnötige Diskussion beenden und uns auf wirklich wichtige Themen konzentrieren: den Netzausbau, die Erweiterung von Speichermöglichkeiten und die systemdienliche Umsetzung der nötigen Strommarktreform. So schaffen wir langfristig ein stabiles und kostengünstiges Energiesystem.”

Insgesamt deuten die neuen Prognosen auf positive Entwicklungen im deutschen Energiesektor hin. Mit einem stärkeren Fokus auf erneuerbare Energien und der geplanten Strommarktreform befindet sich Deutschland auf einem vielversprechenden Weg hin zu einer nachhaltigeren und wirtschaftlich tragfähigeren Energiezukunft.


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Zukunftsperspektiven für das Netzengpassmanagement: Chancen und Herausforderungen

Die erfreuliche Prognose der Übertragungsnetzbetreiber über sinkende Kosten für das Netzengpassmanagement eröffnet neue Möglichkeiten und bringt gleichzeitig Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Weiterentwicklung und Optimierung des Strommarkts sowie der Netzinfrastruktur.

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Rückblick auf vergangene Entwicklungen

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Faktoren die Strompreise beeinflusst und damit auch die Kosten für Netzengpassmanagement-Maßnahmen wie Redispatch. Besonders einschneidend waren geopolitische Ereignisse, wie etwa der russische Überfall auf die Ukraine, der die Energiepreiskrise 2022 und 2023 massiv anheizte. Diese Phase hat einmal mehr verdeutlicht, wie empfindlich der Energiemarkt auf globale politische Entwicklungen reagiert.

Unter diesen Umständen war es von entscheidender Bedeutung, alternative Energiequellen zu fördern und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Die aktuell positive Entwicklung mit über 60 Prozent Erzeugung durch erneuerbare Energien im ersten Halbjahr 2024 zeigt, dass dieser Fokus Früchte trägt und sich positiv auf die Stabilisierung der Energiepreise auswirkt.

Vergleichbare Entwicklungen in Europa

Ein Blick über die deutschen Grenzen hinaus zeigt, dass andere europäische Länder ähnliche Herausforderungen und Lösungsansätze verfolgen. Skandinavische Länder wie Dänemark und Schweden haben bereits frühzeitig auf Erneuerbare gesetzt und weisen heute eine hohe Resilienz gegenüber Preisschwankungen fossiler Energieträger auf. Diese Best Practices könnten auch für Deutschland als Orientierung dienen.

Auf EU-Ebene gibt es zudem Initiativen zur stärkeren Integration der europäischen Energiemärkte, um grenzüberschreitend Flexibilität und Ressourcennutzung zu optimieren. Dies wird langfristig dazu beitragen, Redispatch-Kosten weiter zu reduzieren und ein stabiles Energieversorgungssystem zu etablieren.

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Zukünftige Entwicklungen und mögliche Szenarien

Der gezielte Ausbau von Netzen und Speichermöglichkeiten stellt weiterhin eine essentielle Aufgabe dar, um der wachsenden Bedeutung erneuerbarer Energien gerecht zu werden. Insbesondere die Integration von flexiblen Speicherlösungen kann helfen, temporäre Ungleichgewichte zwischen Erzeugung und Verbrauch effizienter zu managen. Innovative Technologien wie Batteriespeicher, Pumpspeicherwerke und Power-to-X-Verfahren (Umwandlung von überschüssigem Strom in Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe) bieten hier neue Ansatzpunkte.

Auch die Implementierung smarter Netztechnologien und digitaler Steuerungssysteme wird zunehmend wichtiger. Diese ermöglichen eine intelligente Verteilung und Anpassung des Stromflusses in Echtzeit, was die Effizienz des Netzbetriebs erheblich verbessern könnte.

Schlussfolgerung

Deutschland steht am Beginn einer potenziell stabileren und kosteneffizienteren Ära im Bereich der Stromversorgung. Die prognostizierten, niedrigeren Kosten für das Netzengpassmanagement eröffnen Chancen für weitere Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur und die Förderung neuer Technologielösungen. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, diese Entwicklungen strategisch zu planen und umzusetzen, um die Ziele einer sicheren, nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung zu erreichen.

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein für die Weichenstellung hin zu einem stabilen und zukunftssicheren Energiesystem, das sowohl wirtschaftliche Vorteile bietet als auch ökologische Verantwortung wahrnimmt. Dabei ist es essenziell, den Diskurs um energiepolitische Maßnahmen und Marktanpassungen proaktiv und lösungsorientiert zu führen.


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