Nestlé und Greenwashing: Warum der „Goldene Geier 2024“ auf Verpackungsmüll und Deutsche Umwelthilfe aufmerksam macht

Die Deutsche Umwelthilfe hat Nestlé für seine Kampagne „unterwegs nach besser“ den Schmähpreis „Goldener Geier 2024“ verliehen und dem Konzern vorgeworfen, Greenwashing zu betreiben, weil die Verpackungsmenge in Deutschland trotz Einsparversprechen unverändert bei 145.000 Tonnen blieb. An der Online-Abstimmung beteiligten sich über 20.000 Menschen, 57 Prozent stimmten für Nestlé als „dreistesten Umweltlügner“. Die DUH fordert statt Verpackungs-Tauschtricks echte Lösungen wie Mehrwegsysteme und intelligente Verpackungsgrößen.
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Inhaltsübersicht

– DUH vergibt Goldenen Geier an Nestlé als dreistesten Umweltlügner 2024.
– Trotz Kampagne „unterwegs nach besser“ bleibt Nestlés Verpackungsmenge bei 145.000 Tonnen stabil.
– DUH fordert echte Mehrwegsysteme und intelligente Verpackungsgrößen statt umweltschädlichem Greenwashing.

Nestlé als dreistester Umweltlügner 2024 ausgezeichnet

Nestlé wurde als dreistester Umweltlügner des Jahres 2024 mit dem Schmähpreis „Goldener Geier“ ausgezeichnet*. Die Kritik richtet sich gegen die Kampagne „unterwegs nach besser“*, mit der sich der Lebensmittelgigant als Vorreiter im Umwelt- und Ressourcenschutz darstellt. Mehr als 20.000 Menschen beteiligten sich an der Wahl und machten dadurch die öffentliche Empörung über das Vorgehen von Nestlé deutlich.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft Nestlé vor, sich zu Unrecht als Vorreiter im Kampf gegen Einwegmüll zu präsentieren*. Obwohl das Unternehmen angekündigt hatte, Plastikverpackungen einsparen zu wollen, hält es weiter an ressourcenverschwendenden Einweg-Verpackungen fest und ersetzt Plastikteile lediglich durch Papier – allerdings ohne tatsächliche Reduktion des Müllaufkommens. Die Verpackungsmenge von Nestlé in Deutschland blieb zwischen 2021 und 2022 bei 145.000 Tonnen stabil.

Weltweit steht Nestlé laut einer Untersuchung der Bewegung „Break Free From Plastic“ auf Platz zwei der größten Verursacher von Plastikmüll. Besonders kritisiert werden die Nespresso-Kaffeekapseln, bei denen laut DUH die Aluminiumkapseln fast zwölf Mal mehr Verpackungsmüll als Kaffeepulver in Großverpackungen verursachen.

Thomas Fischer weist auf die Problematik der Verpackungsumstellung hin: „Die Herstellung von Papier benötigt viel Energie, Wasser und Chemikalien. Zudem fällt oft mehr Müll an, wenn Papier schwerer als Plastik verwendet wird.“ Demgegenüber mahnt Barbara Metz: „Große Konzerne wie Nestlé stehen in der Verantwortung, echte Lösungen wie Mehrwegsysteme und intelligente Verpackungsgrößen zu unterstützen.“

In der Verbraucherabstimmung erhielt Nestlé 57 Prozent der Stimmen, gefolgt von AVIA Heizöl mit 18 Prozent, CapriSun GmbH mit 17 Prozent und DHL GoGreen mit 8 Prozent*. Ziel der DUH ist es, Verbraucher vor Täuschung zu schützen und Unternehmen zu ehrlichen, umweltfreundlichen Lösungen zu bewegen*.

Greenwashing unter der Lupe: Wie Unternehmen Nachhaltigkeit inszenieren

Greenwashing beschreibt eine Praxis, bei der Unternehmen Nachhaltigkeit kommunizieren, ohne sie konsequent umzusetzen. Dieses Vorgehen ist aus wirtschaftlicher Sicht attraktiv, weil die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten das Image und den Absatz verbessert. Für Verbraucher hingegen birgt Greenwashing das Risiko, getäuscht zu werden und vermeintlich verantwortungsvollen Konsum mit Zweifeln zu bedenken.

Die Herausforderung liegt darin, dass Greenwashing sowohl den Umweltschutz als auch den freien Markt vor Zielkonflikte stellt. Umweltziele geraten unter Druck, wenn Unternehmen Nachhaltigkeit nur als Kommunikationsstrategie nutzen, ohne konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig können ehrliche Marktteilnehmer benachteiligt werden, da der Wettbewerb verzerrt wird.

Greenwashing: Strategien und Folgen

Unternehmen bedienen sich verschiedener Strategien, um sich nach außen als nachhaltig darzustellen. Dabei werden oft einzelne Aspekte hervorgehoben, etwa die Verwendung „grüner“ Verpackungen, ohne dass der gesamte Produktionsprozess umweltverträglich ist. Die Folgen sind vielfältig: Umweltinitiativen verlieren an Glaubwürdigkeit, Verbraucher werden misstrauisch und die gesellschaftliche Debatte um Nachhaltigkeit wird erschwert.

Verpackungsmüll als gesellschaftliche Herausforderung

Ein besonders drängendes Thema im Kontext von Greenwashing ist der Verpackungsmüll. Er steht exemplarisch für die großen Umweltprobleme, die mit Konsumverhalten verbunden sind. Die Diskussion um nachhaltige Verpackungen spiegelt wider, wie notwendig eine echte und verbindliche Verantwortung großer Konzerne ist. Dabei werden auch gesetzliche Rahmenbedingungen zunehmend verschärft, um umweltfreundliche Verpackungen zu fördern und Greenwashing einzudämmen.

Diese Herausforderungen führen zu erheblichen Spannungen zwischen der Marktwirtschaft, den Erwartungen der Gesellschaft und den Erfordernissen des Umweltschutzes.

  • Greenwashing ist für Unternehmen attraktiv, weil es schnelle Imagegewinne ermöglicht.
  • Für Verbraucher erschwert es die Orientierung bei nachhaltigem Konsum.
  • Es führt zu Zielkonflikten zwischen Umweltschutz und freiem Wettbewerb.
  • Gesetzliche sowie gesellschaftliche Initiativen setzen zunehmend auf Transparenz und echte Nachhaltigkeit.

So positioniert sich das Thema Greenwashing im Spannungsfeld von Wirtschaft, Verbrauchervertrauen und Umweltschutz als ein Schlüsselfaktor für die zukünftige Entwicklung nachhaltiger Märkte.


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Dreisteste Umweltlüge 2024: Deutsche Umwelthilfe verleiht Verpackungsmüll-Riesen …

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