Bremen (VBR). Im Zuge der jüngsten Überschwemmungen und steigender Pegelstände an der Oder sieht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf den Hochwasserschutz. Die regelmäßigen Überflutungen, von denen Deutschland allein im Jahr 2024 schon drei große erleben musste, unterstreichen die Wichtigkeit einer umfassenden Gesetzesnovellierung, um besser auf solche Naturereignisse vorbereitet zu sein.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, plädiert für eine radikale Neuausrichtung im Hochwasserschutz: „Statt die Beschleunigung von Damm- und Deichbauten in den Fokus zu setzen, müssen der natürliche Hochwasserschutz mit Deichrückverlegungen und renaturierte Auen das Herz des deutschen Hochwasserschutzes sein.“ Die Kernbotschaft lautet klar: Flüssen muss mehr Raum gegeben werden. Nur so könne der technische Hochwasserschutz effizient und kostengünstig bleiben und gleichzeitig Siedlungen wirksam schützen.
Die DUH betont die Notwendigkeit, das Prinzip der Schwammstadt und Schwammlandschaft flächendeckend einzuführen. Diese Konzepte sehen vor, Wasser im urbanen und ländlichen Raum zurückzuhalten und langsam abzugeben, was nicht nur gegen Hochwasser hilft, sondern auch wertvolle Synergien für die Klimaanpassung und den Artenschutz mit sich bringt.
Von der aktuellen Bundesregierung fordert die DUH konkrete Maßnahmen: eine beschleunigte gesetzliche Grundlage zur Wiederanbindung und Renaturierung von Auen, ein striktes Bauverbot in Überschwemmungsgebieten, sowie ein Vorkaufsrecht für notwendige Auenflächen durch die öffentliche Hand. Dazu kommt der Ruf nach einem Subventionsstopp für intensive Ackernutzung in gefährdeten Gebieten.
Angesichts der zunehmenden Extremwetterlagen infolge der Klimakrise drängt Müller-Kraenner darauf, dass der Bundestag ein Sondervermögen für Klimaanpassung und natürlichen Klimaschutz einrichten sollte. Dieses Vermögen soll Länder und Gemeinden dabei unterstützen, die Hochwasserschutzmaßnahmen effektiv umzusetzen. „Deutschland hat diese Schritte lange genug aufgeschoben“, sagt Müller-Kraenner eindringlich. “Jetzt ist es an der Zeit, entschlossen zu handeln.”
Die Forderung nach einem Paradigmenwechsel im Hochwasserschutz ist ein Aufruf zu mehr Nachhaltigkeit und Weitblick im Umgang mit unserer Umwelt. Indem Naturkräfte als Partner und nicht als Feinde betrachtet werden, könnten sowohl Mensch als auch Natur nachhaltig profitieren.
Für Presseanfragen steht Sascha Müller-Kraenner unter der Nummer 0160 90354509 oder via Email an mueller-kraenner@duh.de zur Verfügung. Weitere Informationen finden Interessierte im DUH-Newsroom unter presse@duh.de oder telefonisch unter 030 2400867-20.
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Novellierung des Hochwasserschutzes: Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Raum für …
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Hintergrund und zukünftige Perspektiven: Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels
Die Forderungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nach einer Neuausrichtung des Hochwasserschutzes hin zu natürlichen Lösungen kommen nicht ohne Grund. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Extremwetterereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen zunehmend an Häufigkeit und Intensität gewinnen. Dies bestätigen auch zahlreiche Studien und Prognosen von Klimaforschern weltweit.
Vergleichbare Ereignisse, wie das katastrophale Hochwasser im Ahrtal im Jahr 2021 oder die großflächigen Überschwemmungen in Mitteleuropa im Jahr 2013, haben eindeutig verdeutlicht, dass traditionelle Hochwasserschutzmaßnahmen allein nicht mehr ausreichen. Diese Ereignisse führten zu massiven Schäden an Infrastruktur, Verlusten von Menschenleben und riesigen wirtschaftlichen Folgekosten.
Der natürliche Hochwasserschutz, wie ihn die DUH fordert, bietet hier eine nachhaltige Alternative. Renaturierte Flussauen, Deichrückverlegungen und Schwammlandschaften – Landschaften, die Wasser aufnehmen und speichern können – haben sich als effektive Maßnahmen erwiesen. Sie tragen nicht nur dazu bei, Hochwasserereignisse abzumildern, sondern bieten auch weiteren ökologischen Nutzen. Beispielsweise fördern sie die Biodiversität und verbessern das Mikroklima lokaler Regionen.
Trotz dieser Vorteile gibt es jedoch noch einige Herausforderungen auf dem Weg zur Umsetzung. Der Umbau zu einem natürlichen Hochwasserschutz erfordert umfassende planerische und finanzielle Investitionen sowie enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Ein koordinierter Ansatz ist notwendig, um bestehende Planungen zu evaluieren und gemeinsam neue Projekte voranzutreiben.
In Anbetracht der Klimakrise wird die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels immer drängender. Die Einrichtung eines Sondervermögens für Klimaanpassung und natürlicher Klimaschutz, wie von der DUH vorgeschlagen, könnte hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten. Dadurch könnten lange vernachlässigte Projekte endlich realisiert und notwendige Gelder schneller bereitgestellt werden.
Ein solcher Wandel könnte Deutschland nicht nur besser auf zukünftige Hochwasserereignisse vorbereiten, sondern auch als Vorbild für andere Länder in Europa und weltweit dienen. Nur durch gemeinsames Handeln und innovative Ansätze kann es gelingen, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen und sowohl Menschen als auch Natur nachhaltig zu schützen.
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10 Antworten
Ich bin dafür! Die DUH hat wirklich gute Punkte gebracht. Wir müssen handeln bevor es zu spät ist.
@Kirstin38 Ja genau, und wir sollten auch lokaler Bauern unterstützen, um ihre Felder sicherer zu machen.
@Kirstin38 Und vielleicht könnte man auch neue Technologien einführen um Überschwemmungen besser vorherzusagen?
Aber wie teuer wird so eine Umstellung sein? Und wer bezahlt das letztendlich? Habt ihr darüber nachgedacht?
@DUH Ich finde es super dass ihr für mehr natuerliche Lösungen plädiert. Das könnte auch helfen die Biodiversität zu schützen.
Absolut Ella, und vielleicht könnten wir auch mehr Förderungen für solche Projekte sehen.
@Sascha Müller-Kraenner, warum dauert es solange bis die Regierung handelt? Sind nicht die Schäden und Kosten jetz schon hoch genug?
Hochwaser schutz is so wichtig un die DUH hat recht! Warum haben wir das nicht früher gemacht? Mehr Schwammlandschaften wären toll!
Ja, Malte! Ich stimme dir voll zu. Der natürliche Hochwasserschutz könnte wirklich viele Probleme lösen.
@Malte86, Ja genau! Schwammstädte könnten auch in urbanen Gebieten helfen, oder?