Bremen (VBR).
Am 7. Mai 2025 präsentierten der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) und der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) eine wegweisende Initiative zur Vereinheitlichung umweltbezogener Nachhaltigkeitsdaten in der Immobilienwirtschaft. Im Fokus steht die neu entwickelte Liste „Praktikabler Nachhaltigkeits-KPIs für die Immobilienwirtschaft“, die darauf abzielt, als neuer Standard etabliert zu werden.
Diese umfassende KPI-Liste umfasst neun umweltbezogene Schlüsselkennzahlen sowie 29 Datenpunkte. Ziel ist es, den Aufwand für Kreditnehmer bei der Datenerhebung signifikant zu reduzieren und die Abfrage umweltbezogener Informationen zu harmonisieren. Damit schaffen die beiden Verbände eine solide Grundlage für den standardisierten Datenaustausch zwischen Gebäudeeigentümern und Finanzinstituten.
Jochen Schenk, Vize-Präsident des ZIA, betont die Herausforderungen, die durch die steigende Komplexität regulatorischer Anforderungen entstanden sind: „In den letzten Jahren ist die Komplexität der regulatorischen Anforderungen erheblich gestiegen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir sehr, sehr unterschiedliche Anforderungsprofile und Fragebögen sehen. Das macht die Kreditvergabeprozesse ungemein kompliziert und zeitaufwändig“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Durch ein einheitliches Verständnis der Datenanforderungen erhoffen sich die Verbände eine Erleichterung des Datenaustausches, um den Fokus wieder auf das eigentliche Geschäft zu lenken.
Sascha Kullig, Mitglied der Geschäftsleitung des vdp, ergänzt: „Mit dieser KPI-Liste schließen wir eine Lücke zwischen Immobilien- und Finanzwelt. Wir laden Kreditinstitute und Branchenakteure ein, ihre Fragebögen an dieser KPI-Liste auszurichten“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Die zertifizierte Nutzung dieser einheitlichen Datenbank sei ein bedeutender Schritt zur Harmonisierung der Datenabfragen im Bereich der Immobilienfinanzierung.
Die Relevanz dieser Initiative kann nicht unterschätzt werden. Trotz der Einführung von Omnibus-Paketen zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung bleibt ein dringender Handlungsbedarf bestehen. Jochen Schenk hebt hervor: „Trotz der begrüßenswerten Omnibus-Pakete aus Brüssel zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung besteht hier dringender Handlungsbedarf“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Selbst wenn sich die Notwendigkeit zur CSRD-Berichterstattung verringert, ziehen die EBA-Leitlinien zum ESG-Risikomanagement weiterhin zusätzliche Anforderungen nach sich, die auch die Immobilienbranche betreffen.
Die KPI-Liste zielt darauf ab, den nachhaltigkeitsbezogenen Datenaustausch zwischen Banken und Immobilienwirtschaft zu erleichtern. Sie wurde unter Berücksichtigung aktueller regulatorischer Vorgaben entwickelt und bietet relevante umweltbezogene Kennzahlen, die für digitale Abfragebögen und IT-Systeme genutzt werden können. Diese Liste behandelt spezifisch die Objekt- und Energieebene und ist bewusst darauf ausgerichtet, Informationen über soziale Aspekte oder Governance-Aspekte außen vorzulassen.
Die Brisanz der Thematik zeigt sich auch an den mehr als 450 im Vorfeld ermittelten Datenpunkten, die von über 35 Akteuren aus verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft validiert wurden. Dabei wurde darauf geachtet, nur Punkte auszuwählen, die im Einflussbereich der Gebäudeeigentümer liegen. Daten, die nicht relevant sind oder bereits durch lokale Regelungen abgedeckt werden, finden nicht Berücksichtigung.
Diese Maßnahmen holen die Immobilienwirtschaft in die Pflicht und tragen dazu bei, eine transparente und umweltbewusste Zukunft für den Sektor zu gestalten. Der Schritt in Richtung einer einheitlichen Datenbasis zeigt die Bereitschaft, sich den Herausforderungen des Marktes proaktiv zu stellen und die Digitalisierung voranzutreiben. Eine klare und verlässliche Datenbasis ist essenziell, um nicht nur den regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch nachhaltige Investitionen in der Immobilienwirtschaft zu fördern.
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ZIA und vdp präsentieren harmonisierte Abfrage umweltbezogener Nachhaltigkeitsdaten
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Die Zukunft der nachhaltigen Immobilienfinanzierung: Ein neues Zeitalter der Transparenz
Die KPI-Liste, die heute vom ZIA und vdp präsentiert wurde, stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Harmonisierung umweltbezogener Daten innerhalb der Immobilienwirtschaft dar. Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Finanzwelt ist der Bedarf nach einheitlichen Standards dringlicher denn je. Angesichts der komplexen regulatorischen Landschaft, die stetigen Veränderungen unterliegt, wird die Notwendigkeit, Prozesse zu rationalisieren und den Informationsaustausch zu vereinheitlichen, immer akuter.
Die Herausforderungen, die sich aus unterschiedlichen Anforderungsprofilen und Fragebögen ergeben, können durch die Einführung dieser neuen Liste signifikant gemildert werden. Die 9 umweltbezogenen Immobilien-KPIs und 29 Datenpunkte, die durch umfassende Zusammenarbeit mit mehr als 35 Akteuren erarbeitet wurden, bieten eine solide Grundlage, um die Anforderungen sowohl der Banken als auch der Gebäudeeigentümer zu erfüllen. Dies führt nicht nur zu einem vereinfachten Austausch, sondern ermöglicht auch eine effiziente Nutzung digitaler Tools, die in Zukunft die Immobilienfinanzierungsprozesse weiter optimieren könnten.
Die Relevanz dieser Entwicklungen wird durch die EU-Taxonomie-Verordnung und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterstrichen, die beide wesentlich dazu beitragen, die Transparenz und Verantwortung in der Finanzberichterstattung zu erhöhen. Diese neuen regulatorischen Rahmenbedingungen stellen hohe Anforderungen an die Bankenseite, die sich in der Umsetzung nachhaltiger Finanzierungsmodelle bewähren muss. Die KPI-Liste ist daher nicht nur ein technisches Dokument, sondern auch ein strategisches Instrument, um sicherzustellen, dass die Immobilienwirtschaft sich den Herausforderungen des klimaneutralen Wandels anpassen kann.
Mit der Einführung dieser Standards baut der ZIA eine wichtige Brücke zwischen den Immobilien und der Finanzwelt. Durch die Schaffung eines einheitlichen Rahmens können Kreditinstitute ihre Prozesse straffen und die Kreditvergabepraktiken effizienter gestalten, vermieden werden somit unnötige Verzögerungen und Komplikationen, die aus uneinheitlichen Vorgaben resultieren. In einer Zeit, in der die Dringlichkeit des Klimaschutzes nicht von der Hand zu weisen ist, stellen solche Initiativen einen Schritt in die richtige Richtung dar.
Die regelmäßige Anpassung der KPI-Liste an neue regulatorische Entwicklungen wird sicherstellen, dass sie immer auf dem neuesten Stand ist und der Immobilienwirtschaft als statisches Fundament dient, um gesetzliche Berichtspflichten effektiv zu erfüllen. Somit ist dieser Schritt nicht nur langfristig relevant, sondern auch unentbehrlich für die nachhaltige Entwicklung der Branche im Rahmen übergreifender ESG-Kriterien.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Nachhaltigkeit
- Key Performance Indicator
- Immobilienwirtschaft
- EU-Taxonomie-Verordnung
- Corporate Sustainability Reporting Directive
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7 Antworten
„Praktikable Nachhaltigkeits-KPIs“ klingt vielversprechend! Ich frage mich nur, ob diese Liste wirklich alle relevanten Punkte abdeckt oder ob wir vielleicht wichtige Datenpunkte übersehen haben könnten?
Ich bin gespannt auf die Auswirkungen dieser neuen Standards auf den Markt. Könnte dies tatsächlich zu einer besseren Transparenz führen? Und wie stehen Banken dazu? Wurden sie ausreichend in den Prozess einbezogen?
Das ist eine gute Frage! Banken haben sicherlich eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Ich hoffe, dass sie mit offenen Armen empfangen werden und aktiv mitarbeiten.
Die Initiative ist ein Schritt in die richtige Richtung! Allerdings hoffe ich, dass auch soziale Aspekte bald berücksichtigt werden. Wie denkt ihr darüber? Ist es nicht wichtig, auch diese Perspektive zu integrieren?
Ich finde die neue KPI-Liste sehr interessant, da sie hoffentlich die Komplexität in der Immobilienwirtschaft reduziert. Was denkt ihr über die Herausforderungen, die durch unterschiedliche Anforderungsprofile entstehen? Vielleicht gibt es ja Lösungen.
Ja, das ist wirklich ein wichtiges Thema! Wenn alle die gleichen Standards nutzen, könnte das den Prozess wirklich vereinfachen. Glaubt ihr, dass alle Akteure bereit sind, sich anzupassen?
Ich stimme zu! Aber ich frage mich, wie schnell diese Veränderungen tatsächlich umgesetzt werden können. Gibt es bereits Beispiele für erfolgreiche Implementierungen dieser KPIs?