Bremen (VBR).
Die Stiftungslandschaft in Deutschland verzeichnet erneut ein beeindruckendes Wachstum. Im Jahr 2024 wurden 711 neue Stiftungen gegründet, was einem Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung unterstreicht die wichtige Rolle, die Stiftungen in unserer Gesellschaft spielen. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen hat kürzlich die neuen Zahlen veröffentlicht und sie sind vielversprechend.
Bemerkenswert ist, dass 89 Prozent der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts gemeinnützig sind. Dies zeigt das unermüdliche Bestreben, zum Gemeinwohl beizutragen. Trotz eines leichten Rückgangs im Anteil gemeinnütziger Neugründungen ist der Fokus auf Wohltätigkeit stark geblieben. Die steuerpflichtigen Stiftungen stellen meist Familienstiftungen dar.
Es gibt Bewegung bei den Stiftungszwecken: Während traditionelle Bereiche wie soziale Dienste, Bildung und Kultur nach wie vor dominieren, gewinnt der Umwelt-, Natur- und Artenschutz an Bedeutung. Mit fast 20 Prozent der Neugründungen wird dieser Bereich zunehmend wichtiger. In den letzten zehn Jahren stieg dieser Satzungszweck deutlich an – von 12 Prozent im Jahr 2000 auf 19,5 Prozent im Jahr 2024. Dieser Trend spiegelt das gestiegene Bewusstsein für ökologische Themen wider.
„Es ist eine gute Nachricht, dass das Stiftungswachstum trotz vielfältiger gesellschaftlicher Herausforderungen stabil bleibt", sagt Friederike v. Bünau, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. „Die hier organisierte und von Stiftungen geförderte Zivilgesellschaft ist kein ‘nice to have‘, sondern Voraussetzung für eine resiliente Demokratie" (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Ein genauer Blick auf die geografische Verteilung der Neugründungen zeigt, dass Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern führend sind. Diese Bundesländer verantworten mehr als die Hälfte der Initiativen. Allerdings glänzen beim prozentualen Wachstum auch einige ostdeutsche Länder wie Brandenburg und Thüringen, was an ihrer bisher geringen Stiftungsdichte liegt.
Insgesamt weist Deutschland eine stabile Stiftungsdichte mit durchschnittlich 31,6 Stiftungen pro 100.000 EinwohnerInnen auf. Besonders Hamburg, Bremen und Hessen ragen dabei heraus. Diese Zahlen basieren auf den Erhebungen der Stiftungsaufsichtsbehörden und der umfassenden Datenbank des Bundesverbandes.
Der Bundesverband, als zentraler Akteur in Europa, vertritt über 4.300 Mitglieder und unterstützt durch umfassende Beratung und Vernetzung. Ihr Engagement ist unverzichtbar für das Fortbestehen einer starken, lebenswerten und gerechten Gesellschaft.
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PM: Stiftungslandschaft wächst weiter: 711 Neugründungen im Jahr 2024
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Zukunft der Stiftungen: Nachhaltiges Wachstum und gesellschaftliche Verantwortung
Der kontinuierliche Anstieg der Neugründungen von Stiftungen in Deutschland verdeutlicht einen klaren Trend hin zu einem anhaltenden Wachstum dieses Sektors, das nicht nur zahlenmäßig, sondern auch inhaltlich signifikant ist. Die zunehmende Zahl von Stiftungen, die sich dem Umwelt-, Natur- und Artenschutz verschreiben, spiegelt ein stärkeres Bewusstsein für ökologische Anliegen und die dringliche Notwendigkeit wider, aktiv zur Bewältigung der klimatischen und umwelttechnischen Herausforderungen beizutragen. Diese Entwicklung korrespondiert mit globalen Trends, bei denen Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung immer mehr in den Fokus rücken.
Historisch gesehen haben Stiftungen eine bedeutende Rolle im deutschen Wohlfahrtsstaat gespielt, indem sie Lücken gefüllt haben, die der öffentliche Sektor allein nicht abdecken konnte. Mit dem Anstieg von gemeinnützigen Stiftungen, die steuerbegünstigt sind, zeigt sich ihre ungebrochene Bedeutung für das Gemeinwohl. Insbesondere in Bereichen, in denen staatliche Unterstützung möglicherweise zurückgeht oder begrenzt ist, treten Stiftungen als notwendige Akteure auf den Plan und fördern Innovationen und soziale Projekte.
Interessanterweise scheint sich die regionale Verteilung von Stiftungen zu diversifizieren. Während traditionelle Hochburgen wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg weiterhin vorne liegen, zeigen kleinere Bundesländer wie Brandenburg und Thüringen ein bemerkenswert hohes prozentuales Wachstum. Dies könnte darauf hindeuten, dass in weniger urbanisierten Regionen ein wachsender Bedarf besteht, durch gezielte Fördermaßnahmen höhere Lebensqualitätsstandards zu sichern und gesellschaftliche Innovationen zu fördern.
Prognosen zufolge wird das Wachstum der Stiftungslandschaft auch weiterhin stabil bleiben, da die Bereitschaft zur philanthropischen Investition in Zeiten sozialer, wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten steigt. Stiftungen könnten zunehmend als Katalysatoren für sozialen Wandel agieren, insbesondere im Zusammenspiel mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Ihre Fähigkeit, flexibel und unabhängig von politischem Druck zu handeln, gibt ihnen die Gelegenheit, sich rasch an neue gesellschaftliche Bedürfnisse anzupassen.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Stiftungen nicht nur eine Ergänzung zur öffentlichen Hand darstellen, sondern eine eigenständige Rolle im Aufbau einer resilienten Gesellschaft einnehmen. Diese Rolle wird künftig noch wichtiger werden, da sie sowohl nationale als auch internationale Kooperationen fördern können, um übergreifende Lösungen für drängende globale Herausforderungen zu entwickeln. Der Einfluss des privaten Engagements auf die öffentliche Allokation von Ressourcen könnte daher immer entscheidender werden und die Wertschöpfung aus dem dritten Sektor langfristig steigern.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Bundesverband Deutscher Stiftungen
- Gemeinnützigkeit
- Familienstiftung
- Hessen
- Rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts
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7 Antworten
Die Entwicklung ist wirklich positiv zu sehen! Ich hoffe, dass noch mehr Regionen in Deutschland von diesen Stiftungen profitieren können. Gibt es konkrete Beispiele von erfolgreichen Projekten in den neuen Bundesländern?
Ja, ich würde auch gerne mehr über erfolgreiche Projekte erfahren! Vielleicht könnten wir eine Liste der besten Initiativen erstellen und teilen?
@Kkremer Das wäre echt hilfreich! Es gibt so viele gute Ideen da draußen und es wäre schade, wenn sie nicht bekannt werden!
Ich finde es super, dass so viele neue Stiftungen gegründet werden! Aber ich frage mich auch, ob sie alle nachhaltig sind. Wie stellen wir sicher, dass sie wirklich etwas bewirken und nicht nur Geld sammeln?
Stiftungen sind wichtig für die Gesellschaft. Ich sehe aber auch, dass die Umweltstiftungen zunehmen. Ist das ein Zeichen dafür, dass mehr Menschen sich um den Klimawandel kümmern? Was denkt ihr dazu?
Die Zahlen sind echt beeindruckend! Aber ich frage mich, was genau diese neuen Stiftungen machen. Gibt es Infos zu ihren Projekten? Es wäre interessant zu wissen, wie sie konkret helfen wollen.
Ich finde es toll das Stiftungen so viel wachsen. Es zeigt das die Leute mehr helfen wollen. Aber warum gibt es weniger gemeinnützige Neugründungen? Ist das ein Problem? Vielleicht sollten wir mehr darüber diskutieren.