Nachhaltiger Einzelhandel: Erkenntnisse aus dem Symposium

Nachhaltigkeit im Einzelhandel: Wie geht es weiter? – Symposium diskutiert ...

Einleitung:

Am 15. Mai 2025 trafen sich führende Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels in Berlin, um die Ergebnisse der wegweisenden Studie Superlist Umwelt zu erörtern, die von ProVeg und Partnern veröffentlicht wurde. Im Fokus stand die dringende Notwendigkeit, die Nachhaltigkeitsleistungen der großen Händler wie Edeka, Aldi und Rewe zu verbessern. Während die Branche über strategische Handlungsfelder nachdachte, wurden klare Bedenken geäußert: Konkrete Verpflichtungen blieben aus, aber eine essentielle Erkenntnis über die Bedeutung pflanzlicher Proteine erregte Aufmerksamkeit. Dies könnte der Startpunkt für einen grundlegenden Wandel im Einzelhandel sein.

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Am 15. Mai 2025 versammelten sich in Berlin die führenden Einzelhändler Deutschlands, darunter Aldi Nord, Edeka, Kaufland, Lidl und Rewe, zu einem bedeutenden Symposium, um die Ergebnisse der neuen Studie Superlist Umwelt zu erörtern. Diese Studie untersucht die Nachhaltigkeitsleistungen im Lebensmitteleinzelhandel und fordert eine dringende Kurskorrektur. Zwar blieben konkrete Versprechen der Händler aus, jedoch wurde eine entscheidende Erkenntnis einhellig anerkannt: Die Notwendigkeit einer einheitlichen Messmethodik für das Verhältnis von tierischen zu pflanzlichen Proteinen im Supermarktangebot.

Die Veranstaltung, betitelt „Next Steps to a More Sustainable Retail Sector“, offenbarte ein nachdenkliches Stimmungsbild unter den Vertretern der Supermärkte. Die Panelisten diskutierten aktiv, welche Handlungsfelder am dringendsten bearbeitet werden müssen. Während eine Handelsgruppe sogar eine eigene Studie in Auftrag gab, zeigte ein anderer Akteur Interesse am internationalen Austausch. Besonders betont wurde die Bedeutung der Hülsenfrüchte und die gezielte Ansprache von Flexitariern.

Dirk Liebenberg, Head of Corporate Engagement bei ProVeg, hebt hervor: „Der Lebensmitteleinzelhandel weiß um seine Rolle als Gatekeeper in der Lieferkette, die eine besondere Verantwortung mit sich bringt.“ Obwohl Liebenberg greifbarere Zusagen seitens der Händler vermisste, bleibt er optimistisch: „Die Studie hat den Händlern vor Augen geführt, wie wichtig eine einheitliche Messung des Proteinverhältnisses im Supermarktangebot tatsächlich ist“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Die vielfältigen Stakeholder im Symposium erkannten ebenfalls dringliche Fragen. Dr. Sarah Iweala, Agrarökonomin der Universität Göttingen, machte auf die Diskrepanz zwischen Portionsgrößen im Handel und den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aufmerksam. Dr. Kim Manuel Künstner, Rechtsanwalt für Kartellrecht, war überrascht über die Dominanz von Fleischprodukten in den Werbeprospekten. Mariella Meyer, Senior Manager Corporate Sustainability beim WWF, stellte fest, dass der Lebensmitteleinzelhandel bereits erheblich die Kaufentscheidungen der Verbraucher beeinflusst, jedoch in die falsche Richtung tendiert.

Eine bemerkenswerte Erkenntnis legte zudem offen, dass Discounter das Ranking der Nachhaltigkeitsleistungen anführen, wobei Lidl an der Spitze steht. Allerdings hat nach wie vor kein Händler besonders gut abgeschnitten. Liebenberg betont: „Jetzt heißt es dranbleiben!“ Dies gilt sowohl für die Einzelhändler als auch für die Politik und Nichtregierungsorganisationen.

Die Studie Superlist Umwelt wurde von ProVeg in Zusammenarbeit mit der Albert Schweitzer Stiftung, Madre Brava und der Physicians Association for Nutrition (PAN) unter der Leitung des niederländischen Thinktanks Questionmark durchgeführt. ProVeg setzt sich für eine branchenweite Methode zur Messung des Proteinverhältnisses ein. Für die Zukunft plant Questionmark, die Studie auf europäischer Ebene sowie erneut in Deutschland zu wiederholen. Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag festgehalten, dass sie sich für eine ambitionierte EU-Eiweißstrategie einsetzen möchte, um den heimischen Anbau von Eiweißpflanzen zu stärken und die Entwicklung alternativer Proteine zu fördern. ProVeg wird diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen.

Insgesamt verdeutlicht das Symposium die Verantwortung der Lebensmittelhändler für eine nachhaltigere Zukunft. Die Diskussionen und Erkenntnisse stellen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar.


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Zukünftige Perspektiven für Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel

Die Diskussion um Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel ist zeitgemäßer denn je, da zunehmend bewusst wird, dass die Ernährungsindustrie eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielt. Die aktuelle Studie „Superlist Umwelt“ von ProVeg und Partnern verdeutlicht, dass es dringend erforderlich ist, die Nachhaltigkeitsstrategien der Supermärkte zu überdenken und an aktuelle Herausforderungen anzupassen. Besonders der hohe Anteil an tierischen Produkten in den Warenangeboten bringt nicht nur ökologische, sondern auch gesundheitliche Bedenken mit sich, die in den kommenden Jahren verstärkt in den Fokus rücken dürften.

Verbraucherpräferenzen ändern sich, und immer mehr Menschen zeigen Interesse an pflanzlichen Alternativen. Diese Entwicklung könnte das Kaufverhalten grundlegend beeinflussen. Marktforschungen deuten darauf hin, dass sich bis 2030 der Markt für pflanzliche Produkte verdoppeln könnte, was den Druck auf Einzelhändler erhöht, ihre Produktpaletten entsprechend anzupassen. Zudem ist der Zugriff auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel ein zentrales Thema, das auch unter dem Gesichtspunkt der Lebensmittelgerechtigkeit betrachtet werden muss. Discounter wie Lidl, die im Nachhaltigkeitsranking weit oben stehen, könnten hier als Vorbild fungieren.

Die politischen Rahmenbedingungen unterstützen diesen Trend, indem sie eine stärkere Förderung von Pflanzenprotein und alternativen Nahrungsmitteln in den Koalitionsverträgen der neuen Regierung verankern. Insofern bleibt abzuwarten, inwiefern diese Maßnahmen konkrete Auswirkungen auf den Markt haben werden. Mit der EU-Eiweißstrategie wird nicht nur der heimische Anbau gestärkt, sondern auch der notwendige Wandel in der Produktentwicklung vorangetrieben.

Nicht zuletzt ist die Verantwortung der Einzelhändler in der Debatte um nachhaltigen Konsum von grundlegender Bedeutung. Es ist klar, dass die Branche als Gatekeeper fungiert und eine essenzielle Rolle dabei spielt, wie Verbraucher*innen sich entscheiden. Ihre Reaktion auf die Studienergebnisse von ProVeg lässt darauf schließen, dass sich im Umfeld des Lebensmitteleinzelhandels eine Wende anbahnt – eine, die nicht nur die Angebotsvielfalt, sondern auch die individuellen Ernährungsgewohnheiten nachhaltig verändern könnte.

Zusammenfassend steht der Lebensmitteleinzelhandel am Scheideweg: Die Integration von Nachhaltigkeitszielen muss jetzt konsequent angegangen werden, um sowohl den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden als auch aktiv zum Schutz unseres Planeten beizutragen. Die Entwicklungen der nächsten Jahre werden entscheidend dafür sein, ob und wie diese Transformation gelingt, während Unternehmen und Regierungen gleichermaßen gefordert sind, klare und messbare Fortschritte zu erzielen.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Nachhaltigkeit
  2. Lebensmitteleinzelhandel
  3. Protein
  4. Hülsenfrüchte
  5. Agrarökonomik

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7 Antworten

  1. … das Symposium hat wirklich interessante Punkte angesprochen! Aber wie wird sichergestellt, dass die Händler wirklich umsetzen? Nur Reden bringt nichts!

  2. Ich finde die Forschungsergebnisse der Superlist Umwelt sehr interessant. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Essgewohnheiten überdenken und mehr pflanzliche Nahrungsmittel konsumieren!

  3. Die Diskussion über die Proteinverhältnisse ist sehr wichtig! Ich frage mich, ob alle Händler bereit sind, sich daran zu halten? Vielleicht könnte eine einheitliche Regelung helfen?

    1. Ja, das wäre echt hilfreich! Ein einheitliches System könnte auch den Verbrauchern helfen, besser informierte Entscheidungen zu treffen.

  4. Ich finde es wichtig, dass die Einzelhändler mehr über Nachhaltigkeit nachdenken. Aber was ist mit den Preisen? Können wir uns dann noch gesunde Lebensmittel leisten? Ich hoffe, da wird bald was besser.

    1. Ich stimme zu! Die Preise sind ein großes Thema. Vielleicht sollten wir auch mehr über lokale Produkte sprechen? Das könnte helfen, Kosten und Umweltauswirkungen zu reduzieren.

    2. Aber Berndt, ich denke schon, dass es einige Läden gibt, die versuchen, gute Preise für pflanzliche Produkte anzubieten. Manchmal muss man einfach nachfragen.

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