Bremen (VBR).
In einer alternden Gesellschaft ist die zahnmedizinische Versorgung von pflegebedürftigen und behinderten Menschen von zentraler Bedeutung. Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat frühzeitig erkannt, dass diese Patienten besondere Bedürfnisse haben. Bereits 2018 setzte sie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) spezielle Leistungen durch, die auf Prävention und eine verbesserte Mundgesundheit abzielen.
Ein aktueller Bericht der KZBV zeigt nun eindrucksvoll: Der Ansatz proaktiver zahnmedizinischer Betreuung trägt Früchte. Spezielle Präventionsmaßnahmen wie die Erhebung des Mundgesundheitsstatus oder die Erstellung eines individuellen Mundgesundheitsplans werden zunehmend genutzt. „Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen können oft nicht mehr eigenverantwortlich für ihre Mundhygiene sorgen“, erklärt Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. „Das Risiko für Karies-, Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen ist bei diesen Patienten besonders hoch.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Die Zahlen sprechen für sich: 2023 verzeichnete die Anzahl der Zahnarztbesuche bei diesen Patientengruppen einen Anstieg um rund 10,8 Prozent. Mit etwa 1,04 Millionen Besuchen erreicht die aufsuchende zahnärztliche Versorgung einen neuen Höchststand. Besonders auffällig ist hierbei, dass fast zwei Drittel dieser Versorgung in Pflegeeinrichtungen mit Kooperationsvertrag stattfinden. Auch die Zahl solcher Verträge stieg um 5,7 Prozent.
Diese Versorgungsstrategie verbessert nicht nur die Mundgesundheit, sondern auch die Lebensqualität der betroffenen Menschen. Denn eine gesunde Mundhöhle erleichtert alltägliche Aktivitäten wie Essen und Sprechen und unterstützt soziale Teilhabe. In einer Zeit, in der die Bevölkerung stetig altert, ist dies ein entscheidender Fortschritt. „Vor allem vor dem Hintergrund unserer immer älter werdenden Gesellschaft ist die Umsetzung unserer Versorgungskonzepte besonders wichtig“, betont Hendges. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Um weiterhin Fortschritte zu machen, fordert die KZBV klare gesetzliche Rahmenbedingungen während der kommenden Legislaturperiode. Nur so ließen sich notwendige Erweiterungen, beispielsweise zur Integration von Einrichtungen der Eingliederungshilfe, umsetzen.
Diese Maßnahmen sind nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für das gesellschaftliche Miteinander unerlässlich. Die KZBV bleibt entschlossen, die Mundgesundheit vulnerabler Gruppen im Auge zu behalten und weiter zu fördern.
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Inanspruchnahme von zahnärztlichen Angeboten für Pflegebedürftige weiter gestiegen …
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Fortschritte in der Mundgesundheitsversorgung für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen: Ein Blick in die Zukunft
Die Bemühungen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), die zahnmedizinische Versorgung für pflegebedürftige und behinderte Menschen zu verbessern, stehen in einem größeren Kontext von Gesundheitsreformen und einem verstärkten Fokus auf Prävention. Diese Entwicklungen sind Teil eines globalen Trends, der die Verbesserung der Lebensqualität durch präventive Maßnahmen in den Mittelpunkt stellt. Die KZBV hat dabei insbesondere die Bedeutung einer spezialisierten zahnmedizinischen Versorgung erkannt, die auf die individuellen Bedarfe dieser vulnerablen Gruppen abstimmt ist.
Ein ähnlich gelagerter Ansatz findet sich in verschiedenen europäischen Ländern, wie beispielsweise in Schweden und den Niederlanden, wo integrierte Modelle der Gesundheitsversorgung erfolgreich implementiert wurden. Diese Länder zeigen, dass ein starker Fokus auf Präventionsmaßnahmen nicht nur die Gesundheit verbessert, sondern auch langfristig Kosten im Gesundheitssystem senken kann. Die positiven Erfahrungen aus diesen Ländern könnten als Vorbild für zukünftige Entwicklungen in Deutschland dienen, insbesondere in Hinblick auf die vermehrte Alterung der Bevölkerung.
Prognosen deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach spezialisierten zahnmedizinischen Leistungen weiter steigen wird, da sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland bis 2035 voraussichtlich um fast 50% erhöhen wird. Dies erfordert innovative Ansätze zur Sicherstellung der Versorgung, darunter eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Pflegeeinrichtungen. Ein Schlüsselbereich wird dabei die Erhöhung der Zahl von Kooperationsverträgen sein, wie bereits von der KZBV gefordert, um auch Einrichtungen der Eingliederungshilfe einzubeziehen.
Mögliche Entwicklungen umfassen zudem die Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung der Versorgung. Telezahnmedizin könnte etwa dazu beitragen, regelmäßige Untersuchungen und Beratungen ohne physische Anwesenheit des Zahnarztes durchzuführen, was insbesondere in ländlichen Gebieten erhebliche Vorteile bieten könnte. Solche technologischen Lösungen, kombiniert mit persönlichen Besuchen und individuell angepassten Präventionsstrategien, sind vielversprechend für eine nachhaltige Verbesserung der Mundgesundheit dieser Zielgruppen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Schritte der KZBV wichtige Meilensteine in der zahnmedizinischen Versorgung darstellen und dabei helfen, Lebensqualität und allgemeine Gesundheit der Betroffenen entscheidend zu verbessern. Die nächsten Jahre werden zeigen, welche zusätzlichen Chancen neue Gesundheits- und Technologiepolitik zur weiteren Optimierung dieses wichtigen Bereichs bieten kann.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
- Gemeinsamer Bundesausschuss
- Mundhygiene
- Pflegebedürftigkeit
- Eingliederungshilfe
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6 Antworten
Es ist schön zu sehen, dass sich etwas bewegt im Bereich der zahnmedizinischen Versorgung! Ich hoffe nur, dass alle Regionen davon profitieren und nicht nur städtische Gebiete. Welche Ansätze gibt es für ländliche Gegenden?
Die Zahlen sind beeindruckend und zeigen Fortschritte! Dennoch frage ich mich, wie nachhaltig diese Maßnahmen sind. Wird die Finanzierung langfristig gesichert? Gibt es bereits Pläne dafür?
Ich bin positiv überrascht über den Anstieg der Zahnarztbesuche bei Pflegebedürftigen! Das zeigt, dass es einen Bedarf gibt. Wie sieht es mit der Aufklärung in den Pflegeeinrichtungen aus? Brauchen wir mehr Schulungen für das Personal?
Ich stimme zu! Die Schulungen sind entscheidend, aber ich glaube auch, dass Angehörige mehr eingebunden werden sollten. Wer hat Tipps für die Einbindung von Familienmitgliedern?
Das Thema ist sehr wichtig! Mundgesundheit beeinflusst das gesamte Wohlbefinden. Ich frage mich, ob die neuen Technologien auch in Deutschland gut angenommen werden können. Hat jemand dazu Informationen oder Beispiele?
Ich finde es gut, dass die KZBV sich um die Mundgesundheit von pflegebedürftigen Menschen kümmert. Es ist wichtig, dass diese Gruppe nicht vergessen wird. Was denkt ihr über die Präventionsmaßnahmen? Gibt es Erfahrungen dazu?