In einer beunruhigenden Entwicklung erwägt jeder vierte Mittelständler eine Verlagerung seines Betriebs ins Ausland. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Die Gründe dafür sind vielfältig, wie die unzufriedenen Unternehmer berichten: Verschlechterte Rahmenbedingungen, ein Anstieg der Bürokratie und steigende Energiekosten führen zu wachsender Unsicherheit und potenziellem Wohlstands- und Arbeitsplatzverlust.
“Explosiver Problemcocktail” bedroht den Mittelstand
In einer Zeit zunehmender Globalisierung und wirtschaftlicher Unsicherheit steht der deutsche Mittelstand vor erheblichen Herausforderungen. Die “hochexplosive” Mischung aus hoher Abgabenlast, explodierenden Energiekosten und wachsender Bürokratie stelle eine ernsthafte Bedrohung dar, so Herbert Schulte, der NRW-Landesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW).
Zugleich beklagt Schulte die Orientierung der aktuellen Politik, die vor allem das Klima in den Fokus stellt und dabei die Notwendigkeit marktwirtschaftlicher Reformen und des Bürokratieabbaus vernachlässige. Die von der Ampel-Koalition betriebene Wirtschaftspolitik sei “unbezahlbar und ideologisch”, was eine anhaltende Wachstumsbremsung bedeute.
Aufruf zur Stärkung der Innovations- und Gründerkultur
Schulte plädiert dafür, dass die Politik ihre Prioritäten neu ausrichtet und sich stärker auf die Stimulierung einer innovativen Gründerkultur konzentriert. Dies ist notwendig, um den Standort Deutschland wieder zu beleben, insbesondere nachdem die jüngsten Daten für Konsum und Industrie einen “katastrophalen” Einbruch verzeichnet haben. Schulte betont, dass es wichtig ist, Maßnahmen zur Reduzierung der Bürokratie zu ergreifen und gleichzeitig marktwirtschaftliche Reformen durchzuführen.
Im Lichte der wachsenden Unzufriedenheit der Mittelständler ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Politik diese Signale wahrnimmt und auf sie reagiert. Nur so kann verhindert werden, dass immer mehr mittelständische Betriebe ihre Zelte in Deutschland abbrechen und ins Ausland abwandern. Denn das wäre ein herber Schlag für die deutsche Wirtschaft und den Arbeitsmarkt