Bremen (VBR). Wohnen ist längst nicht mehr nur ein Grundbedürfnis, sondern entwickelt sich zunehmend zur entscheidenden sozialen Fragestellung in Deutschland. Angesichts steigender Mieten und akutem Wohnungsmangel wird die Situation insbesondere in urbanen Ballungszentren immer prekärer. Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) hebt in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Mitarbeiterwohnungen hervor. Auf der Immobilienmesse Expo Real in München betonte ZIA-Präsidentin Iris Schöberl: „Gerade in Ballungsräumen, in denen sich die Folgen chronischen Wohnungsmangels immer schmerzhafter zeigen, versprechen Mitarbeiterwohnungen spürbare Entlastung.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Mitarbeiterwohnungen könnten nicht nur eine Lösung für den Wohnraummangel sein, sondern auch ein bedeutender Standortvorteil im internationalen Kampf um Fachkräfte. Die Bereitstellung von Wohnraum kann entscheidend dazu beitragen, qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und zu binden. Laut einer aktuellen Studie von pwc sehen 82 Prozent der deutschen Unternehmen große Probleme bei der Personalrekrutierung aufgrund des Wohnungsmangels.
Das ZIA hat ein umfassendes Positionspapier präsentiert, das konkrete Maßnahmen vorschlägt, um den Bau von Mitarbeiterwohnungen zu erleichtern. Dazu gehört unter anderem die Priorisierung der Flächenaktivierung, um Bauland zu schaffen. Zudem sollten die Planungs- und Genehmigungsverfahren – insbesondere beim Umbau von Gewerbegebäuden zu Wohnraum – deutlich vereinfacht werden. „Der Wunsch, Wohnraum für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen, bleibt heute wegen enger miet- und baurechtlicher Vorgaben leider oft reine Theorie – das muss sich ändern,“ erklärte Schöberl. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Auch steuerliche Anreize werden als Schlüsselelement betrachtet, um den Bau von Mitarbeiterwohnungen voranzutreiben. Eine Sonderabschreibung für solche Projekte oder verbesserte Förderangebote könnten zusätzlichen Schwung bringen.
Die Dringlichkeit der Thematik unterstreichen die Zahlen des ZIA: Die aktuelle Neubaulücke beträgt etwa 600.000 Wohnungen, und ohne Veränderungen könnte dieser Wert bis 2027 auf 830.000 steigen.
In Zeiten, in denen bezahlbarer Wohnraum ein rarer Luxus geworden ist, zeigt das ZIA-Positionspapier Wege auf, wie durch gezielte Reformen ein nachhaltiger Beitrag zur Linderung des Wohnungsmangels geleistet werden könnte. Die vorgeschlagenen Schritte sind nicht nur notwendig, sondern könnten auch innovative Ansätze bieten, um die Immobilienwirtschaft resilienter und zukunftsfähiger aufzustellen.
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Immobilienwirtschaft: Mitarbeiterwohnen bietet doppelte Chancen – Deutschland …
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Innovative Wohnkonzepte als Schlüssel zur Fachkräftesicherung – Ein Blick über die Grenzen
Der dringende Handlungsbedarf im Bereich des Mitarbeiterwohnens wird nicht nur in Deutschland heiß diskutiert, sondern ist auch Thema zahlreicher internationaler Best Practices. So zeigt der Blick nach Skandinavien oder in die Niederlande, dass erfolgreiche Modelle der Mitarbeiterunterbringung bereits existieren und positive Effekte auf den Arbeitsmarkt haben können. Unternehmen etwa in Schweden kombinieren Wohnraumangebote für Angestellte mit nachhaltigen Bauweisen und flexiblen Vertragsmodellen, um Mitarbeiter langfristig zu binden. Durch Entwicklungsprojekte, die ähnliche Ziele verfolgen, wurde dort bereits erreicht, daß Arbeitnehmer sich weniger um die Wohnsituation sorgen müssen und somit produktiver und zufriedener arbeiten.
Die Herausforderungen der wachsenden Urbanisierung und die daraus resultierenden Wohnungsknappheiten sind ein globales Phänomen. Zugleich erleben wir eine zunehmende Verflechtung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz, was insbesondere durch pandemiebedingte Veränderungen im Arbeitsalltag verstärkt wurde. Flexible Arbeitsformen erlauben es zwar immer öfter, distanziert vom Unternehmenssitz zu arbeiten, doch der Wunsch nach Nähe zum Arbeitsplatz bleibt bei vielen Beschäftigten bestehen, um die Work-Life-Balance besser managen zu können.
In Deutschland könnte die Überwindung rechtlicher Hürden beim Bau von Mitarbeiterwohnungen nicht nur unmittelbar zur Entspannung des angespannten Wohnungsmarktes beitragen, sondern auch langfristige Entwicklungen anstoßen. Förderprogramme und steuerliche Anreize könnten Anstoß geben, innovative Wohnprojekte voranzutreiben und Kooperationen zwischen Städten, Immobilienentwicklern und Unternehmen zu fördern. Der demografische Wandel und der Mangel an qualifiziertem Personal bleiben große Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft, die durch intelligente Urban-Development-Ansätze zumindest gemindert werden können.
Angesichts der prognostizierten Neubaulücke, die bis 2027 sogar 830.000 Wohnungen erreichen könnte, dürften regionale Ansätze im Rahmen einer national abgestimmten Strategie die besten Erfolge versprechen. Im urbanen Raum wäre zudem eine kreative Umnutzung von bestehenden Bauten essenziell, um neue Wohnformen zu integrieren. Dies erfordert nicht nur einen Mentalitätswechsel hin zu mehr Flexibilität in Planung und Genehmigungen, sondern auch ein starkes Commitment aller beteiligten Akteure.
Zukunftsweisende Lösungen bieten also nicht nur die Aussicht auf eine wirtschaftlich lukrative Investition, sondern leisten auch einen bedeutenden Beitrag zur sozialen Stabilität. Nur wenn der Wohnraum als fester Bestandteil der Unternehmensstrategie begriffen wird, kann man das volle Potenzial im "War for Talent" ausschöpfen und Deutschland als attraktiven Lebens- und Arbeitsstandort stärken.
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8 Antworten
Es klingt interessant was ZIA über mitarbeiterwohnungen sagt, aber wie realistisch ist das wirklich? Werden genug firmen mitmachen oder bleibt es nur theorie?
Gute frage Gertrude! Ich glaube wenn es steueranreize gibt, dann könnten mehr unternehmen interessiert sein.
Kann mir jemand sagen warum die bürokratie in deutschland so kompliziert ist? Wenn es einfacher wäre für baufirmen, könnten wir vielleicht mehr wohnungen haben.
Ja Hanswerner, da hast du recht! Es is einfach zuviel papierkram und lange wartezeiten bei genehmigungen. Das muss dringend reformiert werden.
Aber ist es nicht auch wichtig sicherzustellen dass alles gut geprüft wird? Wir wollen ja keine unsicheren Gebäude haben!
Das is ja schrecklich wie schwierig es is mit den wohungen. Die preise sind einfach zu hoch und die leute können sich das nicht leisten. Warum machen die regierung nix dagegen? Muss man doch was tun!
Ja genau Hansj, ich versteh das auch nich. Die Politiker reden immer nur aber nix passiert wirklich. Vielleicht sollten die mehr auf skandinavien schauen, wo das besser läuft.
Ich denk das ist auch eine Frage von Angebot und Nachfrage, Alfons. Wenn mehr gebaut würde, dann wären vielleicht auch die Mieten günstiger.