Suche
Close this search box.

Millionen hungern: Menschen essen Blätter und Tierfutter

"Die Menschen essen Blätter und Tierfutter" / "Aktion Deutschland Hilft": Ein ...

Das erschütternde Ausmaß des Hungers: Ein alarmierender Bericht der Vereinten Nationen

Bonn (ots) – Der jüngste UN-Welternährungsbericht zeigt eine unverändert alarmierende Zahl: Weltweit leiden rund 733 Millionen Menschen an Hunger. Besonders dramatisch ist die Situation im Sudan, wo mehr als 25 Millionen Menschen betroffen sind, und in Gaza. Ophélie Hemonin, Expertin für Hunger bei CARE und Mitglied der "Aktion Deutschland Hilft", schildert eindringlich, was es bedeutet, wenn Menschen dauerhaft hungern müssen und welche fatalen Folgen Kürzungen in der humanitären Hilfe haben. In einem aufrüttelnden Gespräch erläutert sie die tragischen körperlichen und sozialen Konsequenzen von Nahrungsmangel, insbesondere für Kinder, Frauen und Mädchen.

Teilen:

Bremen (VBR).

Hunger: Eine globale Krise, die nach dringenden Lösungen verlangt

Bonn (ots) – Der aktuelle UN-Welternährungsbericht liefert alarmierende Zahlen: Rund 733 Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger—ausgesprochen viele, die verzweifelt auf Hilfe angewiesen sind. Besonders gravierend ist die Situation im Sudan, wo über 25 Millionen Menschen hungern müssen. Auch die Lage in Gaza spitzt sich zu. Doch was bedeutet Hunger für die betroffenen Menschen und welche verheerenden Folgen haben Kürzungen in der humanitären Hilfe? Ophélie Hemonin, Expertin für Hunger bei CARE, einer Bündnisorganisation von "Aktion Deutschland Hilft," gibt schockierende Einblicke.

Hunger zwingt Menschen oft zu extremen Maßnahmen. Laut Hemonin essen Betroffene alles Erdenkliche—Blätter, Wurzeln und sogar Tierfutter—nur um zu überleben. Die körperlichen Auswirkungen sind drastisch: Der Glukosegehalt im Blut sinkt schnell, gefolgt vom Abbau von Glykogen, Fettreserven und schließlich Eiweiß. Dies führt zu einem dramatischen Verlust von Muskelmasse und Schrumpfen lebenswichtiger Organe wie dem Herzen. Bereits nach drei Wochen ohne Nahrung kann dies den Tod bedeuten.

Die Schäden, die langanhaltender Hunger im Körper verursacht, sind oft nur teilweise umkehrbar. Faktoren wie Alter, Hygiene und der Gesundheitszustand vor der Hungerszeit spielen dabei eine entscheidende Rolle. Obwohl therapeutische Spezialnahrung vielen helfen kann, kommen diese Maßnahmen manchmal zu spät.

Kinder trifft der Hunger besonders hart. Sie wachsen langsamer, ihr Gehirn wird oft dauerhaft geschädigt, und sie kämpfen mit Lern- und Konzentrationsstörungen. Ein Kindstod durch eigentlich behandelbare Krankheiten wie Lungenentzündung oder Durchfall ist in Wirklichkeit ein Hungertod, da das Immunsystem durch den Mangel so stark geschwächt ist.

Lesen Sie auch:  Ergotherapie hilft: Familienalltag nach Kinderschlaganfall meistern

Mädchen und Frauen sind ebenfalls stärker betroffen. Oft werden unter- oder mangelernährte Mädchen früh verheiratet, weil ihre Familien sie nicht mehr ernähren können. Ihre schlecht versorgten Körper sind nicht reif für Schwangerschaften, und ihre Babys kommen meist untergewichtig zur Welt—wenn sie denn überhaupt überleben. Diese Neugeborenen sind schon bei ihrer Geburt vom Tod bedroht.

Ein weiteres großes Problem ist die chronische Unterfinanzierung der humanitären Hilfe. Die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) zeigt fünf Stufen einer Hungerkrise an; ab Stufe vier gilt die Lage als humanitärer Notfall. Wegen der Unterfinanzierung konzentriert sich die Hilfe jedoch zunehmend auf akute Rettungsmaßnahmen, statt präventiv tätig zu werden. Dies frustriert viele Experten, da es den politischen Willen zum umfassenden Kampf gegen den Hunger vermissen lässt. Trotz technologischer Fortschritte gelingt es nicht, den Hunger zu besiegen.

Das Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" versucht, diesen Herausforderungen entgegenzutreten. Gegründet im Jahr 2001, bündeln über 20 renommierte deutsche Hilfsorganisationen ihre Kräfte, um in großen Katastrophenfällen schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Sie koordinieren ihre Einsätze, um Überschneidungen oder Versorgungslücken vor Ort zu vermeiden und somit die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Über ein gemeinsames Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln auf und informiert in jährlichen Finanzberichten über die Verwendung der Spendengelder.

Besonders eindringlich bleibt der Appell: Angesichts einer immer größer werdenden Schere zwischen Not und verfügbaren finanziellen Mitteln müssen dringend Lösungen gefunden werden, um den Hunger auf lange Sicht zu bekämpfen und den betroffenen Menschen gerecht zu werden.

Lesen Sie auch:  Kidical Mass Demo: Gemeinsam für sichere Straßen und Radwege

Pressekontakt:

Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel.: 0228/24292-222
E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de
www.aktion-deutschland-hilft.de

Original-Content von: Aktion Deutschland Hilft e.V., übermittelt durch news aktuell


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
“Die Menschen essen Blätter und Tierfutter” / “Aktion Deutschland Hilft”: Ein …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Zitierte Personen und Organisationen

  • Aktion Deutschland Hilft e.V.
  • CARE
  • United Nations (UN)
  • Integrated Food Security Phase Classification (IPC)
  • Deutscher Spendenrat

Personen:

  • Ophélie Hemonin (CARE-Expertin)

Orte:

  • Bonn
  • Sudan
  • Gaza
  • Nord-Benin

Kontaktinformationen:

  • Tel.: 0228/ 242 92 – 222
  • Fax: 0228/ 242 92 – 199
  • E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de
  • Website: www.aktion-deutschland-hilft.de

Meldung einfach erklärt

  • Beitrag vom 25.07.2024, 10:43 Uhr
  • Veröffentlichung von "Aktion Deutschland Hilft e.V."
  • mehr als 733 Millionen Menschen weltweit haben nicht genug zu essen
  • im Sudan sind über 25 Millionen Menschen in Gefahr zu verhungern
  • auch in Gaza ist die Situation ernst

Was bedeutet Hunger für betroffene Menschen?

  • Menschen essen Blätter, Wurzeln, Insekten und Tierfutter, um zu überleben
  • sie haben alles verkauft und keine Reserven mehr
  • der Körper baut erst Glykogen, dann Fett und schließlich Eiweiß ab
  • Muskeln und Organe schrumpfen, unter anderem das Herz
  • Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur sinken
  • Wassereinlagerungen entstehen am Bauch
  • nach etwa drei Wochen ohne Nahrung kommt es zum Tod
  • Frauen halten etwas länger durch als Männer wegen größerer Fettreserven
Lesen Sie auch:  Innovationskraft stärken: Sechs Schritte für die Zukunft der Wissenschaft

Sind Schäden durch Hunger umkehrbar?

  • bedingt, je nach Alter, Hygiene, Grad der Armut und Gesundheitszustand
  • therapeutische Nahrung kann helfen, aber manchmal ist es zu spät

Was bedeutet Hunger für Kinder?

  • Kinder mit Hunger haben schlechtere Chancen im Leben
  • wachsen langsamer, Gehirnschäden, Konzentrationsstörungen
  • Krankheiten wie Lungenentzündung oder Durchfall können tödlich sein, wenn das Immunsystem durch Hunger geschwächt ist

Sind Mädchen und Frauen stärker betroffen?

  • ja, oft wichtiger ist das Überleben von Vieh als das von Töchtern
  • unterernährte Mädchen werden früh verheiratet, setzen Probleme auf nächste Generation fort
  • unterernährte Schwangere haben kleine und leichte Babys, haben oft keine Milch zum Stillen

Was bedeutet Unterfinanzierung humanitärer Hilfe?

  • Fokus liegt auf lebensrettenden Maßnahmen anstatt Prävention
  • politische Wille fehlt oft, den Hunger zu bekämpfen
  • Schere zwischen Not und verfügbaren Mitteln ist groß

Kurzprofil von "Aktion Deutschland Hilft e.V.":

  • gegründet 2001
  • Bündnis von über 20 deutschen Hilfsorganisationen
  • schnelle und effektive Hilfe bei großen Katastrophen
  • koordinieren Hilfe, um Überschneidungen zu vermeiden und Versorgungslücken zu schließen
  • rufen zu solidarischem Handeln auf
  • verpflichten sich zu verantwortungsvollem Umgang mit Spenden
  • zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat
  • informieren über Einsatz und Wirkung der Spendengelder in jährlichen Finanzberichten

Pressekontakt:
Aktion Deutschland Hilft e.V., Tel.: 0228/ 242 92 – 222, Fax: 0228/ 242 92 – 199, E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de, www.aktion-deutschland-hilft.de

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

10 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Reimann: Gesundes-Herz-Gesetz torpediert gut funktionierende Präventionskurse und ...

Pillen statt Prävention: Kritik am Gesundes-Herz-Gesetz

In der heutigen ersten Lesung des neuen Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG) äußerte Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, deutliche Kritik gegenüber den geplanten Maßnahmen des Gesetzes. Sie bemängelt, dass das GHG statt auf Prävention vermehrt auf medizinische Screenings und Medikamente setzt, während essenzielle Aspekte der Herzgesundheit vernachlässigt werden. Reimann hebt hervor, dass die geplante Ausweitung der Disease-Management-Programme (DMP) sowie die Umverteilung von Mitteln für bestehende Präventionsprojekte zu einer Überlastung der Versorgungssysteme und zu erheblichen Mehrkosten für die gesetzliche Krankenversicherung führen könnten. Die Wirksamkeit des Gesetzes in seiner jetzigen Form wird somit stark bezweifelt.

Lesen
US-Wahl verstärkt Druck auf Lieferketten

Steigende geopolitische Spannungen belasten Lieferketten

Berlin (ots) – Angesichts wachsender geopolitischer Spannungen und steigender bürokratischer Anforderungen stehen deutsche Unternehmen unter immensem Druck, ihre Lieferketten sowohl abzusichern als auch zu diversifizieren. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und den daraus resultierenden Handelsunsicherheiten haben verschiedene Verbände in einer aktuellen Umfrage die Stimmung in der deutschen Wirtschaft eingefangen. Die Ergebnisse zeigen: Geopolitische Konflikte dominieren die Sorge der Unternehmen, während ein neuer, pragmatischer Ansatz in der Handelspolitik zunehmend gefordert wird. Auf dem Deutschen Lieferkettentag 2024 soll der Dialog mit der Politik intensiviert werden, um zukunftsfähige Strategien zu entwickeln.

Lesen