– März 2024 IEA-Bericht: Methanemissionen 2023 weiter angestiegen, deutlich von 2030-Redukturzielen entfernt.
– 40 % der Methanemissionen aus fossilen Brennstoffen ließen sich ohne zusätzliche Kosten vermeiden.
– DUH fordert umfassende nationale Methanstrategie mit ambitionierter EU-Verordnung und Agrarsektorreduktionen.
Alarmierender Anstieg der Methan-Emissionen – Handlungsdruck durch neuen IEA-Bericht
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat am 13. März 2024 einen Bericht veröffentlicht, der eine besorgniserregende Entwicklung offenlegt: Die Methan-Emissionen sind im Jahr 2023 deutlich angestiegen. Das Gas Methan (CH4) ist für fast ein Viertel des Treibhauseffekts verantwortlich und wirkt auf einen Zeitraum von 20 Jahren gerechnet über 80 Mal stärker als CO2. Trotz der Dringlichkeit, die Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken, zeigt die aktuelle Datenlage eine deutliche Zielverfehlung.
Besonders alarmierend ist, dass laut IEA 40 Prozent der Methan-Emissionen, die vor allem aus fossilen Brennstoffen stammen, ohne zusätzliche Kosten vermieden werden könnten. Dieser Spielraum für kosteneffiziente Einsparungen wird bisher nicht genutzt. Vor diesem Hintergrund fordert die Deutsche Umwelthilfe die Politik zu konsequentem und schnellem Handeln auf: „Der Bericht der Internationalen Energieagentur zeigt erneut, dass die Politik die Reduktion von Methan-Emissionen endlich priorisieren muss. Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas, wirkt extrem kurzfristig und lässt sich weitgehend kostenneutral reduzieren. Niedriger hängen die Früchte in der Klimapolitik nicht.“
Deutschland steht hierbei besonders im Fokus. Neben der eigenen fossilen Produktion spielt auch der Import von Methan-haltigen Energieträgern, insbesondere aus den USA, eine Rolle. Darüber hinaus muss die Agrarwirtschaft stärker in die Verantwortung genommen werden. Eine umfassende Methanstrategie, die alle Sektoren einschließt, ist unerlässlich, um dem Klimaziel der 1,5-Grad-Grenze gerecht zu werden. Deutschland hat sich daher zum Global Methane Pledge bekannt. Die ambitionierte Umsetzung der EU-Methanverordnung gilt als ein entscheidender erster Schritt.
Die aktuelle Lage macht deutlich, dass eine schnelle Reaktion unverzichtbar ist, wenn die Klimaziele noch eingehalten werden sollen. Methan-Emissionen effektiv zu reduzieren bietet demnach eine herausragende Chance, kurzfristig und mit geringem Aufwand großen Einfluss auf den Klimaschutz zu nehmen.
Methanausstoß: Warum jede Tonne jetzt zählt
Methan ist ein Klimagas, das häufig unterschätzt wird, obwohl es eine bedeutende Rolle für den Klimawandel spielt. Im Vergleich zu CO₂ wirkt Methan über einen Zeitraum von 20 Jahren etwa 80 Mal stärker auf die Erderwärmung ein. Durch diese hohe Klimawirksamkeit gilt jede vermiedene Tonne Methan als besonders wertvoll im Klimaschutz. Die steigenden Methanemissionen bergen daher erhebliche Risiken für das Erreichen globaler Klimaziele, aber auch für Umwelt, Gesundheit und wirtschaftliche Stabilität.
Ein weiteres Problem ist, dass Methan oft unbemerkt austritt – etwa bei der Förderung fossiler Energieträger oder durch landwirtschaftliche Quellen. Dadurch bleibt sein Einfluss häufig im Hintergrund der öffentlichen Debatte. Politisch und technologisch bietet sich ein breites Spektrum an Hebeln, um Methanemissionen schnell zu reduzieren. Dies reicht von verbesserten Überwachungssystemen über gezielte Leckage-Vermeidung bis hin zu strengeren gesetzlichen Vorgaben.
Internationale Regulierungen setzen hier zunehmend Maßstäbe. Die EU-Methanverordnung zielt darauf ab, Emissionen entlang der gesamten Energiewertschöpfungskette systematisch zu mindern. In den USA gibt es Leakage-Gesetze, die speziell auf die Vermeidung von Methanaustritten aus Öl- und Gasinfrastruktur abzielen. Diese Beispiele zeigen, wie Länder den Herausforderungen begegnen und gleichzeitig wirtschaftliche Chancen nutzen.
Für Deutschland ergeben sich daraus wichtige Impulse. Angesichts der internationalen Entwicklung ist abzusehen, dass auch hierzulande verbindlichere Regeln und innovative Technologien zum Einsatz kommen. Die Möglichkeiten der Methanreduktion sind vielfältig, zugleich aber auch mit Konfliktpotenzial verbunden – etwa wenn betroffene Branchen vor erheblichen Investitionen stehen oder es um Interessenausgleich zwischen Umwelt- und Wirtschaftsbelangen geht.
Wie beeinflusst Methan den Klimawandel?
Die besondere Klimawirkung von Methan beruht auf seiner chemischen Wirkung in der Atmosphäre. Obwohl es schneller abgebaut wird als CO₂, trägt es kurzfristig entscheidend zur globalen Erwärmung bei. Das Tempo der Emissionsminderung ist somit ein Schlüsselfaktor für die Begrenzung der Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten.
Wegweisende Strategien für die Methanreduktion
Internationale Best-Practice-Beispiele verdeutlichen, welche Maßnahmen Wirkung entfalten:
- EU-Methanverordnung: Strenge Emissionsstandards für die Energiebranche, inklusive regelmäßiger Inspektionen und Leckagebekämpfung.
- US-Leakage-Gesetze: Verpflichtende Technologien zur Früherkennung und Abdichtung von Methanverlusten bei Öl- und Gasförderung.
- Ausbau von Sensorik und Überwachungstechnologien zur präzisen Erfassung von Methanemissionen.
Für Deutschland liegt der naheliegende Weg darin, diese Elemente zu adaptieren und mit nationalen Schwerpunkten zu verbinden. Die Kombination aus verbindlichen Vorschriften, Investitionen in Innovationen und transparentem Monitoring kann die Methanemissionen wirksam senken und gleichzeitig Beschäftigung und Klimaschutz verbinden.
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Pressezitat: Methankonzentration in der Atmosphäre steigt weiter: Deutsche …
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