Mentale Gesundheit im Fokus: Der DFK fordert umfassende Prävention am Arbeitsplatz

Anlässlich des Welttags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz am 28. April 2025 macht der DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte e. V. auf die drängende Notwendigkeit aufmerksam, psychische Erkrankungen in Unternehmen aktiv zu bekämpfen. Angesichts eines alarmierenden Anstiegs psychisch bedingter Fehltage in Deutschland, insbesondere durch Depressionen, wird deutlich, dass nicht nur rechtliche, sondern vor allem gesellschaftliche Maßnahmen erforderlich sind. Der DFK hebt hervor, dass eine gesunde Führungskultur nicht nur als verantwortliche Pflicht, sondern auch als entscheidender Standortfaktor im Wettbewerb um Fachkräfte betrachtet werden muss. Investitionen in mentale Gesundheit zahlen sich langfristig für Unternehmen und deren Mitarbeiter aus – sowohl in Bezug auf die Produktivität als auch auf das Wohlbefinden der Beschäftigten.

Bremen (VBR).

Am 28. April 2025 wird weltweit der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz begangen. Dieser Tag, initiiert von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), hebt die Dringlichkeit gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen hervor. Besonders im Fokus steht die mentale Gesundheit. Der DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte e.V. betont, dass Prävention psychischer Erkrankungen nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Gebot ist.

In Deutschland haben psychische Erkrankungen alarmierende Dimensionen erreicht. Laut dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit ist die Zahl der psychisch bedingten Fehltage im Jahr 2024 auf 342 Tage je 100 Beschäftigte angestiegen, ein Anstieg im Vergleich zu 323 im Vorjahr. Besonders besorgniserregend ist der signifikante Anstieg von Depressionen, die 183 Fehltage pro 100 Beschäftigte verursachen – ein Anstieg um 50 Prozent. Auch bei älteren Arbeitnehmern über 60 Jahren stiegen die Zahlen dramatisch, von 169 auf 249 Fehltage.

Die vielseitigen negativen Auswirkungen dieser Entwicklung sind nicht nur für die erkrankten Mitarbeiter spürbar. Unternehmen sehen sich ebenfalls vor massive Herausforderungen gestellt: lange Ausfallzeiten und die damit verbundene Stigmatisierung belasten das Arbeitsumfeld und die Organisation insgesamt. „Um dem wirksam zu begegnen, brauchen wir mehr Aufklärung über Ursachen psychischer Erkrankungen, einen offenen, vorurteilsfreien Umgang mit Depressionen und Angststörungen sowie gezielte Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit“, so DFK-Vorstand Nils Schmidt. „Gerade angesichts des Fachkräfte- und Arbeitnehmermangels benötigen wir eine Kultur der Gesunderhaltung in den Unternehmen.“

Führung spielt hier eine entscheidende Rolle. Der Gesundheitszustand der Mitarbeitenden wird maßgeblich durch das Führungsverhalten beeinflusst. Druck durch Verantwortung sowie Zeitmangel belastet Führungskräfte selbst häufig, was letztlich auch negative Folgen für das Team hat. Schlechte Führungsmethoden wie Ignoranz oder Unklarheit führen zu höherem Stress, während wertschätzende und empathische Führung das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stärkt. Sebastian Müller, Geschäftsführer des DFK, erklärt: „Führung ist ein entscheidender Hebel für psychische Gesundheit. Wer mit Haltung führt, achtsam kommuniziert und Belastungsgrenzen respektiert, schützt nicht nur einzelne Beschäftigte, sondern stärkt das gesamte System.“

Investitionen in gesunde Arbeitsbedingungen sind auch aus wirtschaftlicher Sicht von Bedeutung. Jährlich geben Unternehmen laut Statistischem Bundesamt über 10,1 Milliarden Euro für Prävention und Gesundheitsschutz aus. Diese Ausgaben lohnen sich, zeigen sie doch nicht nur positive Effekte in Form von geringeren Ausfallzeiten, sondern fördern auch die Mitarbeiterbindung und verbessern das Arbeitgeberimage. Ein europäischer Vergleich zeigt, dass 62 Prozent der Beschäftigten in Deutschland über ihre psychischen Arbeitsbedingungen befragt werden – ein hoher Wert im EU-Vergleich. „Investitionen in gesundes Arbeiten sind keine Kostenstelle, sondern Standortfaktor – gerade im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte“, hebt Sebastian Müller hervor.

Damit gesunde Führung Realität werden kann, müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Klar definierte Erwartungen an Führungsverantwortung, Schulungen in gesundheitsförderlicher Führung und verbindliche Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen sind von zentraler Bedeutung. Der DFK fordert eine Unternehmenskultur, die Offenheit und Vertrauen fördert.

Bereits heute berichten über zehn Prozent der Beschäftigten von beruflicher Überforderung oder Burnout-Symptomen, auch innerhalb der Führungsetagen sind diese Anteile besorgniserregend hoch. „Es braucht daher präventive Maßnahmen auf allen Ebenen: arbeitsgestaltend, beratend, begleitend“, so Nils Schmidt. „Wer psychische Gesundheit ernst nimmt, führt besser – und erfolgreicher.“

Der DFK vertritt seit über 100 Jahren die Interessen von mehr als 20.000 Führungspersönlichkeiten in Deutschland und setzt sich für gesunde und verantwortungsvolle Führung ein. Er unterstützt seine Mitglieder unter anderem mit juristischen Services, Coaching und Weiterbildungsangeboten, um eine resiliente Unternehmens- und Gesellschaftskultur zu fördern. Mit Büros in Essen, Hamburg, München und einer Hauptstadtvertretung in Berlin ist der DFK bundesweit präsent, um die Bedürfnisse seiner Mitglieder zu adressieren.


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Die Dringlichkeit der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz: Ein näherer Blick auf die Herausforderungen und Chancen

Die dramatische Zunahme von psychischen Erkrankungen in Deutschland ist nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung. Der Anstieg auf 342 psychisch bedingte Fehltage pro 100 Beschäftigte im Jahr 2024 zeigt eindrücklich, dass Unternehmen zunehmend unter dem Druck leiden, Lösungen für dieses Problem zu finden. Besonders besorgniserregend ist der um 50 Prozent gestiegene Wert an Fehltagen aufgrund von Depressionen. Diese Entwicklung wird wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren zunehmen, da der Lebensstil und die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes vielerorts immer herausfordernder werden.

In Anbetracht dieses Zustands sehen sich Unternehmen gezwungen, ihre strategische Ausrichtung neu zu überdenken. Präventive Maßnahmen zur Verbesserung der mentalen Gesundheit sind nunmehr unverzichtbar, um nicht nur die Belastung durch krankheitsbedingte Ausfälle zu verringern, sondern auch um die Mitarbeiterbindung und das Arbeitgeberimage zu stärken. Organisationen, die in betriebliche Gesundheitsförderung investieren, können mit einer höheren Produktivität rechnen, die sich langfristig positiv auf ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.

Ein Blick über die deutschen Grenzen hinaus zeigt, dass der Fokus auf mentale Gesundheit ein globaler Trend ist. In vielen europäischen Ländern sind Initiativen zur Förderung der psychischen Gesundheit bereits etabliert. Dabei wirken sich betriebliche Ansätze auch in anderen Kulturen unterschiedlich aus, was Unternehmen dazu führt, ihre Strategien zu lokalisieren und anzupassen. Der europäische Vergleich deckt auf, dass die 62 Prozent der Beschäftigten in Deutschland, die zu ihren psychischen Belastungen befragt werden, das hohe Engagement deutscher Arbeitgeber widerspiegelt.

Doch die Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf Führungskräfte, sondern betrifft alle Mitarbeiter. Insbesondere im mittleren Management besteht oft eine Sandwich-Position, die sowohl die Belastung als auch die Fürsorgepflicht verstärkt. Es wird zunehmend notwendig, eine Kultur zu schaffen, die Offenheit und Vertrauen fördert, um die Hürden der Stigmatisierung abzubauen und Räume für gesundheitsförderliches Verhalten zu schaffen.

Prognosen deuten darauf hin, dass wenn Unternehmen diese Trends frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen, sie nicht nur einen unmittelbaren Wohlfahrtsbeitrag leisten, sondern auch für künftige Generationen von Fachkräften attraktive Arbeitsplätze bieten können. Somit stellt sich die Frage: Wie können wir gemeinsam eine nachhaltige Veränderung herbeiführen, die sowohl die psychische Gesundheit als auch die Unternehmenskultur grundlegend transformiert? Der DFK sieht hierin eine Schlüsselrolle für alle Beteiligten und setzt sich weiterhin dafür ein, dass das Thema klare Priorität erhält.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Mentale Gesundheit
  2. Burnout
  3. Führungskraft
  4. Prävention
  5. Arbeitnehmerrechte

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11 Antworten

  1. Ich finde es positiv, dass mentale Gesundheit jetzt so im Fokus steht! Was haltet ihr von den Investitionen in betriebliche Gesundheitsförderung? Lohnt sich das wirklich für die Firmen?

    1. Ich denke schon! Wenn Mitarbeiter gesund und zufrieden sind, arbeiten sie besser und bleiben länger im Unternehmen!

    2. Ja genau! Aber wie überzeugt man die Arbeitgeber davon? Manchmal denken sie nur an kurzfristige Gewinne.

  2. „Es braucht daher präventive Maßnahmen auf allen Ebenen“ – Das ist so wahr! Aber wie sieht das in der Praxis aus? Welche konkreten Schritte sollten Unternehmen gehen?

  3. Ich finde den Ansatz der Prävention sehr wichtig! Es sollte mehr Aufklärung geben. Wie können wir als Gesellschaft dazu beitragen? Vielleicht sollten wir auch mehr über unsere eigenen Erfahrungen sprechen.

    1. Das ist ein guter Punkt! Ich glaube, wenn wir offen über unsere Probleme reden, könnten wir das Stigma abbauen.

    2. Ja genau! Ich habe selbst einen Burnout erlebt und kann sagen, dass Unterstützung von Kollegen und Vorgesetzten wirklich hilfreich ist.

  4. Die steigenden Fehltage durch psychische Erkrankungen sind echt beunruhigend. Was denkt ihr über die Rolle der Führungskraft in diesem Zusammenhang? Ich glaube, dass hier viel Druck herrscht.

  5. Ich finde es sehr wichtig, dass das Thema psychische Gesundheit am Arbeitsplatz endlich mehr Beachtung findet. Die Zahlen sind alarmierend und ich frage mich, wie Unternehmen konkret darauf reagieren wollen? Gibt es bereits gute Beispiele?

    1. Ja, ich habe gehört, dass einige Firmen spezielle Workshops anbieten, um den Mitarbeitern zu helfen. Das könnte ein guter Schritt in die richtige Richtung sein.

    2. Das wäre wirklich hilfreich! Ich denke auch, dass Schulungen für Führungskräfte wichtig sind, damit sie besser auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen können.

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