Bremen (VBR). Inmitten lebhafter Debatten im Deutschen Bundestag rückt ein bisher oft unterschätztes Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit: die Menopause. Auf Initiative der CDU/CSU wird anlässlich des Internationalen Menopause-Tages eine nationale Strategie gefordert, um das Bewusstsein für die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Lebensphase zu schärfen. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) unterstützt diesen Vorstoß mit Nachdruck und hebt die Notwendigkeit eines zeitgemäßen Umgangs mit den Wechseljahren hervor.
„Immer noch ein Tabu – im Kontext der Arbeit wird die Menopause zu oft einfach ignoriert, mit gravierenden Folgen für Betroffene und Wirtschaft“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung), so der BDP. In Deutschland sind etwa neun Millionen Frauen im Alter zwischen 40 und 55 Jahren betroffen. Diese Lebensphase stellt sie vor vielfältige Herausforderungen, von physischen Symptomen wie Hitzewallungen und Schlafstörungen bis hin zu emotionalen Belastungen wie Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit.
Ein bemerkenswerter Befund der bundesweiten MenoSupport-Studie zeigt, dass zahlreiche betroffene Frauen kurz davor stehen oder bereits entschieden haben, früher aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. Zehn Prozent der Frauen mit Beschwerden erwägen den frühzeitigen Ruhestand; bei den über 55-Jährigen steigt dieser Prozentsatz auf fast 20. Diese Entwicklung bringt gravierende Konsequenzen mit sich, sowohl für die Betroffenen als auch für die deutsche Wirtschaft, die aufgrund des Fachkräftemangels dringend auf erfahrene Arbeitskräfte angewiesen ist.
Der BDP sieht akuten Handlungsbedarf, insbesondere in der Sensibilisierung von Arbeitgebern im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Organisation unterstreicht die Bedeutung einer gezielten Unterstützung und Anpassung der Arbeitsbedingungen, um Frauen in den Wechseljahren optimal zu integrieren. Ein internationaler Vergleich offenbart, dass flexible Arbeitsmodelle und gesundheitsorientierte Programme Frauen in anderen Ländern erfolgreich dabei unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Mit der bevorstehenden Beratung des Antrags durch die Ausschüsse des Bundestages hofft der BDP auf konkrete Schritte zur Entstigmatisierung und Verbesserung der Frauengesundheit in Deutschland. „Es ist höchste Zeit, dies zu ändern und ein neues Bild im Umgang mit Frauen in den Wechseljahren zu schaffen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Der Verband appelliert eindringlich an die zuständigen politischen Akteure, eine solide und zukunftsweisende nationale Menopausen-Strategie zu entwickeln.
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BDP-Pressemitteilung zum Welt-Menopause-Tag 2024 | Presseportal
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Menopause und Arbeitswelt: Ein globaler Blick auf Lösungen und Chancen
Die Debatte um die Menopause in der Arbeitswelt ist nicht nur ein Thema, das in Deutschland an Dringlichkeit gewinnt, sondern weltweit in den Fokus rückt. Verschiedene Länder haben bereits innovative Ansätze entwickelt, um den Herausforderungen dieser biologischen Phase zu begegnen und gleichzeitig die Potenziale erfahrener weiblicher Fachkräfte zu nutzen. In Großbritannien zum Beispiel werden zunehmend Menopausen-Richtlinien in Unternehmen implementiert, die auf flexible Arbeitszeiten und spezielle Unterstützungsangebote für betroffene Mitarbeiterinnen abzielen. Dadurch wird nicht nur die Lebensqualität verbessert, sondern auch die Produktivität gesteigert. Ähnliche Maßnahmen finden sich in Australien, wo Workshops und Schulungen etabliert wurden, um Führungskräfte und Mitarbeitende über die Auswirkungen der Wechseljahre zu informieren.
Diese internationalen Beispiele bieten wertvolle Anregungen für eine nationale Strategie in Deutschland. Angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels ist es für Arbeitgeber unerlässlich, ein arbeitsfreundliches Umfeld für Frauen in der Menopause zu schaffen. Die Integration von flexiblen Arbeitsmodellen, wie Teilzeitarbeit oder Homeoffice, könnte dazu beitragen, den Erhalt der Arbeitskraft sicherzustellen. Des Weiteren könnten betriebliche Gesundheitsprogramme, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren abgestimmt sind, langfristige gesundheitliche Vorteile fördern.
Langfristig gesehen bietet die Anerkennung und Unterstützung von Frauen in der Menopause die Möglichkeit, gesamtgesellschaftlich die Gleichstellung und die Gesundheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Der Einsatz für eine nationale Menopausen-Strategie in Deutschland birgt die Chance, Vorreiter in der respektvollen Anerkennung biologischer Veränderungen im Berufsleben zu werden. Dabei ist es entscheidend, dass politische Maßnahmen durch wissenschaftliche Forschung untermauert und durch bewährte internationale Praktiken inspiriert werden. Solch eine Strategie würde nicht nur individuelle Schicksale positiv beeinflussen, sondern könnte sich auch wirtschaftlich lohnen: Indem erfahrene Fachkräfte länger im Berufsleben gehalten werden, profitieren Unternehmen von ihrer Expertise und Erfahrung.
Zusammenfassend erfordert der tiefere und offenere Umgang mit dem Thema Menopause Mut zur Veränderung und Innovation, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft. Nur so kann sichergestellt werden, dass Frauen ihr volles berufliches Potenzial entfalten können, ohne dabei ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu opfern.
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8 Antworten
‚Internationaler Vergleich‘ zeigt wie andere Länder es machen besser. Wir müssen mutiger sein in Deutschland!
Klar, Ida58! Veränderung braucht Zeit aber wenn wir jetzt anfangen dann sehen wir bald Ergebnisse!
‚Flexible Arbeitsmodelle und gesundheitsorientierte Programme‘ klingen super! Warum sind wir in Deutschland immer so langsam mit sowas?
‚Früher Ruhestand wegen Menopause‘ das ist krass! Wie kann die Wirtschaft sowas ignorieren? Mussen die Frauen besser unterstützen!
@Frank Henkel Absolut! Wenn wir uns Beispiele aus Großbritannien oder Australien ansehen, gibt es viel zu lernen und umzusetzen.
Die Menopause-Strategie klingt gut aber wird es wirklich umgesezt? Politiker reden viel aber handeln wenig. Es wäre toll wenn Firmen auch mehr tun könnten.
@Lehmann Nicolas du hast recht! Firman sollten auch Verantwortung übernehmen, vielleicht durch flexible Arbeitszeit oder Homeoffice-Angebote.
Dis is wichtig das wir über Menopause reden. So viele Frauen betrifft es, und es ist nicht fair, dass sie bei der Arbeit leiden mussen. Vielleicht kan die CDU/CSU hier echt was bewegen!