Bremen (VBR). Am 27. August wird der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. an einem symbolträchtigen Ort eine bewegende Zeremonie abhalten: Auf der Kriegsgräberstätte in Kaunas, Litauen, wird der Sanitätsgefreite Max Beyreuther mit 78 weiteren Gefallenen feierlich eingebettet. Beyreuther, gebürtig aus Sachsen-Anhalt, war im April 1943 zur Wehrmacht eingezogen worden und starb Anfang Oktober 1944 in der Nähe von Kelme. Er wurde nur 32 Jahre alt.
Diese Veranstaltung markiert einen besonderen Meilenstein für den Volksbund. Ende September 2023 hatten Umbetter im Auftrag des Volksbundes auf einer Lichtung nahe Kelme den einmillionsten Kriegstoten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Mittel- und Osteuropa geborgen. Vier der 78 Gefallenen konnten bisher identifiziert werden und ihre Namen werden bei der Einbettung verlesen.
Zu dieser emotionalen und bedeutenden Gedenkveranstaltung werden zahlreiche Gäste erwartet, darunter Vertreter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland und der Streitkräfte beider Länder. Auch der litauische Partner, der Kulturwerteschutzdienst, wird vertreten sein. Reden werden unter anderem der Abgeordnete des Deutschen Bundestages Christoph de Vries sowie Detlef Fritzsch, stellvertretender Präsident des Volksbundes. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Heeresmusikkorps Koblenz, während das deutsche Einsatzkontingent eine Abordnung stellt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die kontinuierliche Zusammenarbeit des Volksbundes mit dem Bundesarchiv in Berlin, dessen Fachleute maßgeblich an der Identifizierung der Geborgenen beteiligt sind. Sie gleichen die Daten der Erkennungsmarken penibel mit Verzeichnissen und Datenbanken ab, um die Identitäten der Gefallenen zu enthüllen. Im Fall von Max Beyreuther konnte so festgestellt werden, dass er in der 5. Kompanie der Panzer-Aufklärungs-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 1 diente.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs hat der Volksbund in enger Kooperation mit den Staaten Mittel- und Osteuropas unermüdlich daran gearbeitet, die Kriegstoten zu bergen und ihnen würdige Ruhestätten zu schaffen. Diese aufwendigen Arbeiten haben nicht nur historische, sondern auch menschliche Dimensionen, denn sie ermöglichen es vielen Angehörigen, endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer Verwandten zu erlangen.
Jugendliche eines Volksbund-Workcamps sowie Mitglieder einer Volksbund-Reisegruppe werden aktiv an der bevorstehenden Zeremonie teilnehmen und damit ihre Wertschätzung und ihr Mitgefühl bekunden. Solche Veranstaltungen tragen dazu bei, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wach zu halten und gleichzeitig eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen.
Eine Würde, die lange verborgen blieb: Gedenkveranstaltung in Kaunas
Die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und die Würdigung der Gefallenen, wie jene des Sanitätsgefreiten Max Beyreuther, bleibt ein zentraler Bestandteil unserer kollektiven historischen Verantwortung. Am 27. August wird auf der Kriegsgräberstätte in Kaunas, Litauen, eine ergreifende Zeremonie stattfinden, die über die bloße Erinnerung hinaus geht und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt.
Ein Moment der Verinnerlichung und der Würdigung
Die Einbettung von 78 gefallenen Soldaten, darunter Max Beyreuther, markiert nicht nur einen bewegenden Moment für die Familien der Verschollenen, sondern auch einen bedeutenden Meilenstein für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Diese Veranstaltung ist das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen, gefallene Soldaten zu bergen und ihnen eine angemessene Ruhestätte zu bieten. Besonders hervorzuheben ist die Entdeckung des einmillionsten Kriegstoten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs – ein Meilenstein, der die immense Bedeutung und das Ausmaß dieser Mission unterstreicht.
Internationale Zusammenarbeit und Engagement
Die Bedeutung dieses Ereignisses wird durch die Teilnahme hochrangiger Vertreter unterstrichen, darunter Diplomaten, Militärangehörige und Vertreter des litauischen Kulturwerteschutzdienstes. Diese internationale Präsenz verdeutlicht die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die unerlässlich ist, um die Identitäten der Gefallenen zu ermitteln und ihren Angehörigen Gewissheit zu verschaffen. Die Expertise des Bundesarchivs in Berlin spielt hierbei eine Schlüsselrolle, indem sie die Daten der Erkennungsmarken mit historischen Verzeichnissen abgleichen.
Historische und menschliche Dimensionen
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat der Volksbund in Zusammenarbeit mit Staaten Mittel- und Osteuropas unschätzbare Arbeit geleistet. Diese Bemühungen haben eine doppelte Bedeutung: Historisch, indem sie die Erinnerung an die gefallenen Soldaten bewahren, und menschlich, indem sie Familien helfen, das Schicksal ihrer Liebsten zu verstehen. Solche Veranstaltungen dienen als kraftvolle Erinnerung an die Schrecken des Krieges und fördern die Wertschätzung des Friedens.
Jugendliche als Brücke zwischen den Generationen
Ein besonders berührender Aspekt dieser Zeremonie ist die aktive Beteiligung von Jugendlichen aus Volksbund-Workcamps und Reisegruppen. Ihre Teilnahme manifestiert nicht nur Respekt und Mitgefühl, sondern symbolisiert auch die fortdauernde Verpflichtung, die Lehren der Vergangenheit weiterzugeben. Diese jungen Menschen vertreten die künftigen Generationen und sorgen dafür, dass die Erinnerung an die Kriegstoten nicht verblasst.
Vergleichbare Gedenkveranstaltungen im europäischen Kontext
Ähnliche Gedenkveranstaltungen haben in letzter Zeit auf der ganzen Welt stattgefunden, wie etwa die Einbettung von Gefallenen an der Westfront in Frankreich oder die Entdeckung und sofortige Ehrung unbekannter Soldaten in Osteuropa. Diese Ereignisse unterstreichen die gemeinsame Verantwortung, die Geschichte des Krieges lebendig zu halten und parallel die Wichtigkeit der Versöhnung und des Friedens hervorzuheben.
Die Zeremonie in Kaunas wird zweifellos ein starkes Zeichen setzen und die emotionale Dimension solcher Gedenkveranstaltungen betonen. Sie zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur die Toten zu ehren, sondern auch die Bedeutung des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit zu unterstreichen. Dies ist ein universelles Anliegen, das weit über nationale Grenzen hinausreicht und die Menschlichkeit in den Vordergrund stellt.
Das Vermächtnis von Max Beyreuther und seinen Kameraden wird durch diese Veranstaltung geehrt und erinnert uns daran, dass die Schrecken des Krieges niemals vergessen werden dürfen. Wir schulden es ihnen und den kommenden Generationen, die Geschichte zu bewahren und aus ihr zu lernen.
Für Rückfragen oder weitere Informationen können sich Interessierte an Frau Diane Tempel-Bornett, Pressesprecherin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., wenden. Sie ist unter der Telefonnummer 0561-7009-139 erreichbar.
Die Einbettung in Kaunas zeigt, wie wichtig die Arbeit des Volksbundes ist – nicht nur als historischer Dienst, sondern auch als humanitäre Geste, die im Gedächtnis der Gesellschaft erhalten bleibt.
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Ein Grab in Kaunas für den einmillionsten Kriegstoten
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5 Antworten
Der Volksbund macht eine wichtige Arbeit. Die Familien der Gefallenen bekommen so endlich Gewissheit.
Interessant, dass sogar Jugendliche und Reisegruppen teilnehmen. Das zeigt, dass die Geschichte lebendig bleibt.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv ist echt wichtig. Nur so können die Soldaten identifiziert werden.
Ich wusste nicht, dass so viele immer noch vermisst werden. Gut, dass der Volksbund daran arbeitet.
Es ist schön zu sehen, dass die alten Soldaten eine würdige Ruhestätte bekommen. Das erinnert uns daran, wie wichtig der Friede ist.