Bremen (VBR).
Am Neujahrsempfang des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Thüringen war es die Landesvorsitzende Margit Benkenstein, die eindringlich auf die Herausforderungen im Pflegebereich hinwies. Im Gespräch mit Thüringens neuer Sozial- und Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) betonte Benkenstein die gewichtige Rolle von langfristigen Lösungen: „Im Koalitionsvertrag finden sich viele unserer zentralen Forderungen wieder. Dazu zählen unter anderem beschleunigte Verfahren zur Anwerbung und Anerkennung ausländischer Pflegefachkräfte sowie Maßnahmen zur Entbürokratisierung. Doch das allein reicht nicht aus. Es kommt jetzt darauf an, diese Maßnahmen zügig und konsequent umzusetzen." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Der Fokus der Forderungen des bpa liegt auf dem "Masterplan Fachkräftesicherung". Eine wichtige Idee ist die sogenannte "Kompetenzvermutung". Sie könnte internationalen Pflegekräften den schnellen Einstieg erleichtern. Gleichfalls forderte Benkenstein den Ausbau von Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und Tagespflege, während sie gleichzeitig vor der exzessiven Nutzung von Leiharbeit warnte, um die Versorgungsqualität zu schützen.
Ministerin Schenk erwiderte dankend: „Ich danke dem bpa für die Einladung und die Möglichkeit des gemeinsamen Kennenlernens. Das Pflegesystem sicher für die Zukunft aufzustellen, spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft." Sie hob die hohe Relevanz von guter Versorgungsqualität und Arbeitsbedingungen hervor und versprach, gemeinsam mit dem bpa an Themen wie Fachkräftegewinnung, Optimierung von Anerkennungsverfahren und Digitalisierung zu arbeiten. Aus ihrer Sicht sind ebenso dringend Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen erforderlich. „Fest steht: Nur gemeinsam sind wir stark für eine zukunftssichere Pflegelandschaft in Thüringen." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die Auseinandersetzung zeigt klar, dass die Pflegebranche vor bedeutenden Aufgaben steht. Angesichts alternder Bevölkerungen wird der Druck auf das Pflegesystem weiter steigen. Der bpa setzt sich dafür ein, dass durch Maßnahmen der Bürokratieabbau forciert und die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte beschleunigt wird. Das ist nicht nur eine Notwendigkeit für die Fachkräftesicherung, sondern auch ein zentraler Schritt, um die Qualität der Pflege und die Arbeitszufriedenheit langfristig zu verbessern. Die Zusammenarbeit von Regierung und Verbänden, so scheint es, ist der Schlüssel für eine nachhaltige Lösung in diesem entscheidenden Sektor.
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„Pflege darf nicht zum Verliererthema werden.“ / bpa fordert beim Neujahrsempfang der …
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Langfristige Strategien in der Pflege: Herausforderungen und Lösungsansätze im Fokus
Der demografische Wandel und die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Pflege stellen das Pflegesystem in Deutschland vor immense Herausforderungen. Im Kontext der jüngsten Appelle und Forderungen des bpa Thüringen an die Landesregierung rücken diese drängenden Themen erneut ins Licht. Hintergrund für den intensiven Dialog zwischen Regierung und privatwirtschaftlichen Trägern ist nicht nur das aktuelle Spannungsfeld zwischen Fachkräftemangel und Budgetbeschränkungen, sondern auch die wachsende Notwendigkeit einer umfassenden Entbürokratisierung und Digitalisierung im Gesundheitssektor.
Die Anwerbung und Anerkennung ausländischer Pflegekräfte wird allgemein als essentieller Hebel zur Bewältigung des Fachkräftemangels gesehen. Doch wie kürzlich von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) betont, bleibt eine nachhaltige Sicherstellung der Versorgungsqualität ohne wirksame Integration unzureichend. Programme, die gezielt auf die schnelle Eingliederung internationaler pflegerischer Fachkräfte abzielen, sollten daher mit Fortbildungsangeboten sowie sprach- und kulturorientierten Begleitseminaren kombiniert werden.
Ein weiteres Herzstück der Diskussion ist die Rolle der Leiharbeit. Die Reduzierung dieser Praxis könnte zur Stabilisierung dauerhafter Teams beitragen, was wiederum die Bedingungen für Pflegebedürftige weitreichend verbessern würde. Studien deuten darauf hin, dass Mitarbeiter in festen Anstellungsverhältnissen ein tieferes Verständnis für die spezifischen Bedürfnisse ihrer Patienten entwickeln können, was zu höherer Zufriedenheit bei beiden Parteien führen kann.
Vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen zeichnet sich auch ab, dass Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und Tagespflege künftig stärker als integraler Bestandteil der Versorgungslandschaft betrachtet werden müssen. Diese Modelle bieten nicht nur flexible Unterstützung für Pflegebedürftige, sondern auch dringend benötigte Entlastung für pflegende Angehörige.
Parallel dazu entwickelt sich ein breiter Konsens über die Dringlichkeit finanzieller Anreize. Maßnahmen zur finanziellen Entlastung Pflegebedürftiger könnten sowohl im regionalen als auch bundesweiten Rahmen entscheidende Anpassungen erfordern. Hierzu zählt auch eine adäquate Finanzierung öffentlicher und privater Einrichtungen, um sicherzustellen, dass auch in Zukunft niemand aufgrund fehlender Mittel von notwendiger Pflege ausgeschlossen wird.
Zusammengefasst sind es genau diese vielschichtigen Aufgaben, deren zügige Umsetzung mittlerweile als zentrale Säule für eine zukunftssichere Pflegelandschaft in Thüringen und darüber hinaus erkannt wird. Beide Seiten – Politik und private Träger – erkennen die Notwendigkeit, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die über kurzfristige Maßnahmen hinausgehen und wirklich nachhaltig wirken. Dieses kollektive Engagement bildet die Grundlage dafür, dass langfristige Erfolge in der Versorgung erzielt werden und das deutsche Pflegesystem auch künftigen Herausforderungen gewachsen ist.
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7 Antworten
‚Leiharbeit reduzieren‘, klingt gut für Teamstabilität! Aber was sind konkrete Alternativen dazu? Vielleicht mehr Festanstellungen fördern?
‚Entbürokratisierung‘ hört sich super an! Es spart Zeit und Geld. Was denkt ihr über den Einfluss auf die Arbeitsbedingungen?
‚Kompetenzvermutung‘ klingt interessant, aber wie stellt man sicher, dass die Qualität nicht leidet? Wäre eine engere Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen sinnvoll?
Ich finde die Ideen zur Kurzzeitpflege sehr gut! Aber wie kann man das in der Praxis umsetzen? Sind genügend Ressourcen vorhanden? Diese Punkte sollten genauer untersucht werden.
Da stimme ich zu, mehr Ressourcen sind entscheidend. Vielleicht sollten wir auch über finanzielle Anreize für Pflegeeinrichtungen nachdenken.
Die Umsetzung der Maßnahmen im Pflegebereich ist wichtig, aber wie werden die Sprachbarrieren überwunden? Fortbildungen sind nötig, um die Integration ausländischer Pflegekräfte zu sichern. Mehr Infos zur Fortbildung wären hilfreich.
Gute Frage! Die sprachliche und kulturelle Eingliederung sollte Priorität haben. Vielleicht könnten Online-Kurse eine Lösung sein? Hier ein Artikel über Fortbildungsmöglichkeiten: [Link]