Bremen (VBR).
In Europa nimmt das Problem der Markenfälschungen ein beunruhigendes Ausmaß an: 5,8 % aller EU-Importe bestehen aus gefälschten oder nicht gesetzeskonformen Produkten. Diese alarmierende Zahl stammt vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Marken werden betrogen, Verbraucher getäuscht und es entsteht ein Schaden im fairen Wettbewerb. Besonders heikel ist die fehlende Produktsicherheit bei Elektrogeräten, Spielzeug und Kosmetik, was eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellt. Allein in Deutschland belaufen sich die wirtschaftlichen Schäden durch Fälschungen auf fast 8 Milliarden Euro jährlich – 64.000 Arbeitsplätze sind bedroht. Hauptverbreitungsweg dieser Markenpiraterie sind dennoch weiter große Online-Marktplätze.
„Markenfälschungen sind eine stark wachsende Bedrohung für den fairen Wettbewerb in Deutschland und Europa“, warnt Patrick Kammerer, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes. „Erfinder werden um ihre Ideen betrogen, die Rechte der Markenhersteller verletzt, Verbraucher werden getäuscht und gefährdet. Nicht zuletzt kostet die Markenpiraterie reguläre Arbeitsplätze.“ Aus diesem Grund müsse der Schutz geistigen Eigentums fest im Koalitionsvertrag verankert werden, da Deutschlands Wirtschaft stark auf Erfindungsgeist angewiesen sei (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die Dimension der Milliardenschäden wird noch deutlicher, wenn man sich die Hauptmärkte ansieht: Der Umsatz mit gefälschten Waren beträgt allein in den Bereichen Bekleidung, Kosmetik und Spielzeug in der EU jährlich 16 Milliarden Euro.
Besonders problematisch bleibt der E-Commerce-Bereich: Nahezu 65 % der Fälschungen gelangen über große Online-Plattformen an die Kunden. Die Verantwortung der Plattformbetreiber muss daher verstärkt werden. "Wir fordern, dass Online-Plattformen für Fälschungen konsequent in die Verantwortung genommen werden", sagt Kammerer. Obwohl der europäische Digital Services Act ein erster Schritt sei, fehle nach wie vor eine klare Haltung der Betreiber gegenüber ihren Pflichten. Ein Stay-Down-Gebot – damit einmal entfernte Plagiate nicht sofort wieder auftauchen – sei unerlässlich (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Für eine effektive Bekämpfung empfiehlt der Markenverband einige zentrale Maßnahmen: Die Verantwortung von Plattformen soll erweitert werden, der Zoll benötigt dringend mehr Ressourcen für strengere Kontrollen, und auch die Strafverfolgung muss deutlich verschärft werden. Hinzu kommt ein wachsender Bedarf an Aufklärungskampagnen, denn jeder dritte Europäer empfindet den Kauf gefälschter Produkte als akzeptabel, besonders junge Menschen.
Patrick Kammerer appelliert an die künftige Bundesregierung, sich auf EU-Ebene stärker für den Schutz geistigen Eigentums einzusetzen. Während andere Staaten ihre heimischen Unternehmen schützen, „lässt Europa seine Markenhersteller im Kampf gegen Fälschungen bislang noch oft allein“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Marken gelten als entscheidender Motor für wirtschaftliche Innovation und Erfolg. Ohne effektiven Schutz von geistigem Eigentum stehen sowohl Arbeitsplätze als auch zukünftige Investitionen auf dem Spiel. Das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher könnte nachhaltig erschüttert werden.
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Markenverband fordert: Schutz geistigen Eigentums im Koalitionsvertrag verankern / …
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Die Bedeutung der Stärkung des geistigen Eigentumsschutzes in einer digitalen Welt
In einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft nimmt die Problematik der Markenfälschungen und des Verstoßes gegen geistiges Eigentum beunruhigend zu. Die jüngsten Zahlen, die von der Pressemitteilung des Markenverbandes e.V. offengelegt wurden, geben einen alarmierenden Einblick in das Ausmaß dieser Bedrohung, insbesondere für den europäischen Markt. Die beschleunigte Verbreitung gefälschter Produkte auf Online-Marktplätzen unterstreicht die dringende Notwendigkeit sowohl nationaler als auch internationaler Maßnahmen zur Eindämmung dieser Entwicklung.
Die digitale Technologie hat die Landschaft des Einzelhandels revolutioniert, birgt jedoch Nebenwirkungen in Form von erhöhter Verwundbarkeit gegenüber Fälschungen und illegalem Handel. Aufgrund globaler Vernetzung und Anonymität im Netz stoßen herkömmliche Mechanismen der Strafverfolgung an ihre Grenzen. Obwohl der europäische Digital Services Act einen Fortschritt darstellt, reicht dies nicht aus, um der Dimension der Herausforderungen gerecht zu werden. Die Forderung nach einem Stay-Down-Gebot, welches dafür sorgt, dass entfernte Fälschungen nicht wieder auftauchen, ist ein kritischer Schritt hin zu einem robusteren Schutzrahmen.
Europa sieht sich mit einem doppelten Druck konfrontiert: Während Länder wie China ihre Innovationskraft durch staatliche Strategien wie ‚Made in China 2025‘ gezielt fördern und schützen, besteht in Europa eine dringende Notwendigkeit, auf politischer Ebene entschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Internationale Kooperation und verstärkter Austausch zwischen Zollbehörden sind wesentlich, um die Flut an ungeregelten Importen einzudämmen. Dies wirft auch Fragen nach bilateralen Handelsvereinbarungen und verbesserten Standards hinsichtlich der Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Warenströmen auf.
Der wirtschaftliche Schaden durch Markenpiraterie in Europa, besonders in Deutschland, wo geschätzte 8 Milliarden Euro jährlich verloren gehen, ist immens und könnte sich noch verschärfen, wenn keine geeigneten Maßnahmen getroffen werden. Diese Verluste betreffen nicht nur große Unternehmen, sondern zunehmend auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die weniger Ressourcen haben, sich gegen solche Praktiken zu wehren. Der Schutz ihrer Innovationen und schon bestehender Investitionen ist fundamental, um einen dynamischen und fairen Markt zu gewährleisten.
Die umfassende Aufklärung der Verbraucher bleibt eine zentrale Strategie, um die Akzeptanz von gefälschten Produkten zu verringern. Bildungskampagnen müssen insbesondere auf junge Menschen abzielen, die oft die Hauptkonsumenten digitaler Plattformen sind.
Die wirtschaftliche Gesundheit und Wettbewerbsfähigkeit Europas hängt eng mit der Fähigkeit zusammen, intellektuelle Schöpfungen wirksam zu schützen. Es ist entscheidend, dass politische Entscheidungsträger dies als Priorität ansehen und nachhaltige Maßnahmen ergreifen, um die Integrität und Innovationskraft unserer Industrie zu sichern.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO)
- Markenpiraterie
- Digital Services Act
- Koalitionsvertrag
- Made in China 2025
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7 Antworten
‚Markenfälschungen sind ein großes Problem.‘ Das sehe ich genauso! Aber was kann man konkret tun? Vielleicht sollten wir selbst bewusster einkaufen und nur bei vertrauenswürdigen Anbietern bestellen.
Es ist echt besorgniserregend, wie viele Fälschungen online verkauft werden. Ich frage mich, warum die Plattformen nicht mehr Verantwortung übernehmen müssen. Was denkt ihr über den Vorschlag eines Stay-Down-Gebots? Würde das helfen?
Das Stay-Down-Gebot klingt nach einer guten Idee! Wenn einmal gefälschte Produkte entfernt wurden, sollten sie nicht einfach wieder auftauchen dürfen. Ich hoffe, dass die Politiker dies ernst nehmen.
Die Zahlen über den wirtschaftlichen Schaden durch Fälschungen sind schockierend. Es ist wichtig, dass der Schutz geistigen Eigentums verbessert wird. Welche Maßnahmen haltet ihr für sinnvoll? Ich denke auch an Aufklärungskampagnen für junge Menschen.
Ich stimme dir zu, Benno! Die Aufklärung der jüngeren Generation ist entscheidend. Vielleicht könnten Schulen mehr Informationen zu diesem Thema anbieten? Was haltet ihr davon?
Ich finde es erschreckend zu hören, dass so viele gefälschte Produkte in Europa verkauft werden. Der Verlust von Arbeitsplätzen und das Risiko für die Gesundheit sind ernstzunehmende Probleme. Wie können wir als Gesellschaft gegen diese Praktiken vorgehen?
Das Thema Markenfälschungen ist wirklich alarmierend. Es betrifft nicht nur die Unternehmen, sondern auch uns Verbraucher. Wie können wir sicherstellen, dass die Produkte, die wir kaufen, echt sind? Und was kann jeder Einzelne tun?