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Die Cockpit- und Kabinenbesatzung der Lufthansa City Airlines hat sich entschieden, für den Erstabschluss von Tarifverträgen zu kämpfen. Die Airline, die erst seit einem Jahr unter dem Dach der Lufthansa Group existiert, könnte bald in einen neuen Phasen übergehen. Der Wunsch nach einer tariflichen Regelung wurde laut, nachdem die Arbeitnehmervertreter an den ver.di Verband herangetreten waren. Die Mehrheit der Flugzeugbesatzungen hat sich daraufhin in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft organisiert und zwei Tarifkommissionen gewählt: fünf Vertreter für das Cockpit und sieben für das Kabinenpersonal.
Der Druck auf die Lufthansa City Airlines wächst. Beide ver.di-Kommissionen fordern umgehend Tarifverhandlungen für zwei separate Vergütungstarifverträge sowie einen einheitlichen Manteltarifvertrag. Dieser soll grundlegende Arbeits- und Einsatzbedingungen für alle Beschäftigten regeln. Marvin Reschinsky, der Konzernbetreuer von ver.di, unterstreicht: „Die Beschäftigten aus Cockpit und Kabine der Lufthansa City Airlines haben sich klar für ver.di als tarifliche Vertretung entschieden. Wir erwarten einen schnellen Start der Verhandlungen, damit die dringend benötigten Verbesserungen beim Gehalt und den Arbeitsbedingungen zügig erzielt werden können“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Mit dem Ziel, sich im deutschen Luftfahrtmarkt stärker zu positionieren, hat sich ver.di in den letzten Jahren als größte Gewerkschaft für das fliegende Personal etabliert. Durch die Fachsparte Aircrew Alliance hat sie sich speziell auf Piloten und Flugbegleiter konzentriert und ist mittlerweile die tarifierende Mehrheitsgewerkschaft für diverse Airlines, darunter Eurowings, easyJet und Condor.
Die Lufthansa City Airlines, die im Juni 2024 ihren Betrieb aufnahm, führt mit rund 300 Mitarbeitern Zubringerflüge ab München durch. Aktuell sind acht Flugzeuge im Einsatz, und es besteht bereits ein Plan zur erheblichen Erweiterung der Flotte sowie des Streckennetzes. Die anstehenden Tarifverhandlungen könnten damit nicht nur die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nachhaltig verändern, sondern auch die Zukunft der Airline im heißen Wettbewerb des Luftfahrtmarktes entscheidend beeinflussen.
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Medien-Info: Lufthansa City Airlines: Piloten und Kabinenpersonal fordern …
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Anforderungen an Tarifverträge als strategischer Schritt in der Luftfahrtbranche
Die Entscheidung der Lufthansa City Airlines, sich mit einer tariflichen Vertretung auseinanderzusetzen, ist nicht nur ein bedeutender Schritt für die Cockpit- und Kabinenbeschäftigten, sondern spiegelt auch einen breiteren Trend innerhalb der Luftfahrtbranche wider. In den letzten Jahren haben viele Fluggesellschaften in Deutschland und Europa ähnliche Schritte unternommen, um den sich verändernden Erwartungen der Beschäftigten gerecht zu werden. Diese Entwicklung ist ein klares Zeichen des Wandels in einer Branche, die mit wachsenden Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung, konfrontiert ist.
Die Organisierung unter ver.di zeigt das gestiegene Bewusstsein der Beschäftigten für ihre Rechte und die Notwendigkeit, kollektiv für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten. Ein Blick auf die vergangene Tarifgeschichte der Lufthansa Group verdeutlicht, dass der Erfolg in den Verhandlungen oft von der heftigen Mobilisierung der Belegschaften abhängt. Ähnliche Vorfälle in der Branche, etwa bei Eurowings oder easyJet, haben gezeigt, dass der Druck auf die Arbeitgeber zu substanziellen Verbesserungen führen kann.
Ein wesentlicher Aspekt dieser Tarifverhandlungen wird die Gestaltung der Vergütungstarifverträge sein, insbesondere in Anbetracht der bevorstehenden Expansion der Airline, die beide Seiten unter Druck setzt, eine Lösung zu finden, die sowohl den wirtschaftlichen Anforderungen der Gesellschaft als auch den Erwartungen der Beschäftigten gerecht wird. Prognosen deuten darauf hin, dass in den kommenden Jahren der Wettbewerb um qualifiziertes Personal in der Luftfahrtbranche zunehmen wird, was zusätzliche Anreize für die Unternehmen schaffen könnte, verbesserte Arbeitsbedingungen anzubieten.
Zusätzlich können die Gespräche über die Manteltarifverträge entscheidend dazu beitragen, einheitliche Einsatz- und Planungsbedingungen zu schaffen. Diese können nicht nur die Arbeitszufriedenheit erhöhen, sondern auch die betriebliche Effizienz steigern, was in Zeiten eines sich wandelnden Reisemarktes von großer Bedeutung ist.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation der Lufthansa City Airlines und ihrer Beschäftigten, dass der Bedarf an klaren und gerechten Tarifverträgen in der Luftfahrt nicht nur eine lokale, sondern auch eine branchenweite Herausforderung darstellt, die sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Gewerkschaften eine wichtige Rolle spielt.
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