Luftverkehr im Spannungsfeld: Wie Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit die Zukunft der Branche beeinflussen

Europäische Airlines und Flughäfen warnen, dass sie im globalen Wettbewerb wegen hoher Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards gegenüber außereuropäischen Anbietern ins Hintertreffen geraten, die ohne Emissionsauflagen und zu günstigeren Preisen operieren. Gleichzeitig belasten hohe Luftverkehrsteuer, Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren sowie Personalmangel die deutsche Luftfahrtbranche. Um Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu vereinen, fordern Verbände wie der VCD gezielte staatliche Förderung von grünem Kerosin.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Öffentliche Anhörung im Bundestag thematisierte Herausforderungen der deutschen Luftfahrtbranche
– Hohe Abgaben und internationale Konkurrenz mit niedrigen Umwelt- und Sozialstandards belasten Fluggesellschaften
– Gefordert werden staatliche Förderung grünen Kerosins, strukturelle Reformen und enge Politik-Industrie-Kooperation

Herausforderungen und Perspektiven im Luftverkehr: Ein Überblick der Stellungnahmen

Die öffentliche Anhörung des Ausschusses für Tourismus bot eine Plattform, auf der unterschiedliche Vertreter der Luftverkehrsbranche zentrale Herausforderungen deutlich machten und ihre Standpunkte zur Zukunft des Sektors präsentierten. Anlass war es, sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Branche als auch deren ökologische und soziale Belastungen kritisch zu beleuchten.

Matthias von Randow, Vertreter des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, brachte prägnant zum Ausdruck, dass ein wesentliches Problem die Konkurrenz mit Unternehmen außerhalb Europas darstellt. Diese operierten „nicht unter denselben arbeits- und sozialrechtlichen Standards“, brauchten keine Emissionszertifikate zu erwerben und setzten keinen umweltschonenden Treibstoff ein. Dadurch könnten sie ihre Dienste zu deutlich günstigen Preisen anbieten, was zu einem vermehrten Abzug von Passagierströmen aus Europa führt – besonders auf Verbindungen zwischen der EU und Asien.

Ralf Beisel von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen hob den beachtlichen Beitrag der Flughafenstandorte in Deutschland zur jährlichen Bruttowertschöpfung hervor. Gleichzeitig machte er auf die existenzbedrohenden Herausforderungen aufmerksam, die durch hohe staatliche Abgaben entstehen, darunter die Luftverkehrsteuer sowie Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren. Im Vergleich zu anderen europäischen Flughäfen seien diese Gebühren deutlich höher oder würden sogar fehlten, was die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen beeinträchtige.

Weitere kritische Punkte wurden im Hinblick auf Lohndumping innerhalb der Branche genannt. Sven Bergelin von Verdi benannte den Personalmangel als Hauptursache für Kundenunannehmlichkeiten im Luftverkehrsbereich, wodurch die Servicequalität spürbar leidet.

Aus ökologischer Perspektive setzte sich Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) für eine intensivere Berücksichtigung der negativen Umwelteffekte des Flugverkehrs ein. Er forderte insbesondere eine Förderung grünen Kerosins speziell für den Lufttransport als wichtigen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit.

Diese Aussagen illustrieren die vielfältigen und oft widersprüchlichen Anforderungen, die auf den Luftverkehr zukommen. Vorschläge und Forderungen reichen von strukturellen Verbesserungen und finanziellen Entlastungen bis hin zu einer Neuausrichtung staatlicher Subventionspolitiken zugunsten umweltfreundlicher Technologien. Der Diskurs zeigt deutlich, wie eng ökonomische, soziale und ökologische Themen in diesem Bereich miteinander verwoben sind.

Zwischen Klimaschutz und globalem Wettbewerb: Die deutsche Luftfahrt im Wandel

Die deutsche Luftfahrtbranche steht im Spannungsfeld zwischen ambitioniertem Klimaschutz und dem globalen Wettbewerbsdruck. Als ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur und des Wirtschaftsstandorts spielt der Luftverkehr weiterhin eine bedeutende gesellschaftliche Rolle, etwa in der Verbindung von Menschen und Märkten. Gleichzeitig fordert der Transformationsprozess zur Nachhaltigkeit alle Akteure heraus: Strengere Umweltstandards und erhöhte Gebühren im internationalen Vergleich prägen bereits heute die Rahmenbedingungen und werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Dabei hängt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrt eng mit der Fähigkeit zusammen, innovative Technologien zu entwickeln und nachhaltig in Arbeitsplätze zu investieren. Technologische Fortschritte wie effizientere Triebwerke, alternative Kraftstoffe und verbesserte Flugrouten sind entscheidend, um die ökologischen Belastungen zu verringern, ohne die Wirtschaftlichkeit der Branche zu gefährden. Dieser technologische Wandel bringt neue Chancen, aber auch Risiken mit sich, da noch nicht alle Entwicklungen flächendeckend verfügbar oder marktreif sind.

Für die Kunden ergeben sich daraus veränderte Erwartungen und Herausforderungen. Steigende Kosten könnten sich auf Ticketpreise auswirken, während das Bewusstsein für umweltverträgliche Mobilität wächst. Hier gilt es, Innovationen und nachhaltige Angebote so zu gestalten, dass sie zugleich attraktiv und erschwinglich bleiben.

Bedeutung für die Gesellschaft und Wirtschaftsstandort

  • Luftfahrt sichert Verbindung und Mobilität in einer globalisierten Welt.
  • Sie ist Motor für Beschäftigung und Innovation.
  • Nachhaltige Entwicklung beeinflusst volkswirtschaftliche Stabilität und soziale Akzeptanz.

Bildlich gesprochen erfordert die Zukunft der deutschen Luftfahrt eine Balance zwischen Klimazielen und internationalem Wettbewerb – eine Aufgabe, die nur mit einer kooperativen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bewältigt werden kann.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Deutscher Bundestag – Luftverkehr leidet unter hohen Abgaben und Bürokratie

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