Bremen (VBR). Heute hat das Bundeskabinett das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) verabschiedet, doch diese Entscheidung stößt auf Kritik seitens des Sozialverbandes Deutschland (SoVD). Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier betont, dass ohne eine verbesserte ambulante Versorgungsstruktur das Gesetz seinem Namen kaum gerecht wird.
Ein besonders strittiger Punkt ist der Ausschluss der Regelungen zu den Primärversorgungszentren aus dem Gesetzentwurf. Diese Zentren hätten laut Engelmeier “eine wichtige Stärkung der ambulanten Versorgung bedeutet” und sollten im weiteren parlamentarischen Verfahren unbedingt wieder aufgenommen werden. Vor allem in sozial benachteiligten Regionen und Stadtteilen sei es essentiell, die Versorgung besser zu koordinieren, um Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern. Gesundheitskioske könnten hier eine Lösung bieten, allerdings müssen sie sich in bestehende Strukturen einfügen, um unnötige Doppelstrukturen zu vermeiden.
Engelmeier äußert aber auch Bedenken in Bezug auf die Finanzierung: „Soweit Gesundheitskioske unabhängig vom Versicherungsstatus und auch vermehrt zur sozialen Situation beraten, muss sich das auch bei der Finanzierung widerspiegeln. Ein zu hoher Kostenanteil der Beitragszahlenden wäre hier nicht gerechtfertigt.” Hier müssten die Kommunen einspringen, denn Sozialarbeit sei ihre Verantwortung.
Angesichts der demografischen Entwicklung unterstreicht Engelmeier die Notwendigkeit, die hausärztliche Versorgung gezielt zu fördern – vor allem bei der Grundversorgung. Doch die geplanten jährlichen Pauschalen für chronisch Kranke sieht sie kritisch. Solche finanziellen Anreize könnten dazu führen, dass gerade besonders betreuungsintensive Patienten schlechter versorgt werden.
Positiv bewertet die SoVD-Vorsitzende hingegen die gestärkte psychotherapeutische Versorgung durch das GVSG. Die Etablierung einer gesonderten Ärztegruppe für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten könnte den Zugang zur Therapie für junge Menschen deutlich verbessern. Dennoch müsse man auch die allgemeine psychotherapeutische Versorgung weiter stärken, da immer mehr Menschen dringend Hilfe und Therapie benötigen. Engelmeier fordert, dass Prävention und Therapie von psychischen Erkrankungen ohne lange Wartezeiten möglich sein müssen.
Das GVSG zeigt Dringlichkeit, mutet aber noch unvollständig an. Für die Gesundheit unserer Gesellschaft sind Verbesserungen in der ambulanten Versorgung sowie angepasste finanzielle Regelungen unerlässlich. Möge das Parlament die Gelegenheit nutzen, diesen Gesetzentwurf nachzujustieren und damit wirklichen Fortschritt im Gesundheitswesen zu erzielen.
Für detaillierte Informationen zur Stellungnahme des SoVD zum Referentenentwurf folgen Sie bitte diesem Link [HIER].
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Peter-Michael Zernechel, Pressesprecher des SoVD, unter Tel.: 030/72 62 22 333 oder E-Mail: pressestelle@sovd.de.
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Dieses Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz hat zwei große Lücken
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Meldung einfach erklärt
Der Beitrag handelt von einem neuen Gesetz über die Gesundheitsversorgung. Hier sind die wichtigsten Punkte in leichter Sprache:
– Das Datum: 22.05.2024
– Der Ort: Berlin
Wer spricht hier?
– Sozialverband Deutschland (SoVD)
– Die Vorsitzende heißt Michaela Engelmeier.
Was ist passiert?
– Das Bundeskabinett hat ein neues Gesetz beschlossen. Dieses Gesetz heißt Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG).
Warum findet der SoVD das Gesetz nicht gut genug?
– Das Gesetz stärkt nicht genügend die ambulante Versorgung. Das betrifft Ärzte und medizinische Dienste außerhalb der Krankenhäuser.
– Wichtige Regelungen zu sogenannten Primärversorgungszentren fehlen im Gesetz. Diese Zentren sind wichtig für eine gute Gesundheitsversorgung in der Nähe.
Was soll besser gemacht werden?
– Mehr Anstrengungen sollen unternommen werden, um Menschen in sozial benachteiligten Regionen zu helfen.
– Für Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf soll der Zugang zur Versorgung erleichtert und besser koordiniert werden.
Was könnten Gesundheitskioske tun?
– In benachteiligten Regionen können Gesundheitskioske zur Beratung und Unterstützung beitragen.
– Wichtig ist, dass sie gut mit anderen Strukturen vernetzt sind, sodass es keine doppelten Angebote gibt.
Wer bezahlt die Arbeit der Gesundheitskioske?
– Sozialarbeit sollte von den Kommunen bezahlt werden, nicht durch hohe Beiträge der Versicherten.
Wie sieht es mit der hausärztlichen Versorgung aus?
– Eine stärkere Förderung ist wichtig, besonders bei der Grundversorgung durch Hausärzte.
– Geplante jährliche Pauschalen für chronisch Kranke könnten negative finanzielle Auswirkungen haben und die Versorgung verschlechtern.
Was ist mit der psychotherapeutischen Versorgung?
– Eine Stärkung der psychotherapeutischen Versorgung ist dringend notwendig.
– Besonders wichtig ist eine Gruppe von Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, um den Zugang zur Therapie für Kinder und Jugendliche zu verbessern.
– Auch die allgemeine psychotherapeutische Versorgung muss gestärkt werden, da immer mehr Menschen Hilfe und Therapie brauchen.
Wo kann man mehr Informationen finden?
– Weitere Infos sind in der Stellungnahme des SoVD zum Referentenentwurf verfügbar.
Kontakt:
– Name des Pressesprechers: Peter-Michael Zernechel
– Adresse: Stralauer Str. 63, 10179 Berlin
– Telefon: 030/72 62 22 333
– E-Mail: pressestelle@sovd.de
– Twitter: @sovd_bund
Zusätzliche Fragen:
Was ist das Bundeskabinett?
– Das Bundeskabinett besteht aus dem Bundeskanzler und den Ministern. Es trifft wichtige Entscheidungen für das Land.
Was sind Primärversorgungszentren?
– Dies sind zentrale Anlaufstellen für Patienten, wo verschiedene medizinische und soziale Dienstleistungen angeboten werden.
Was macht der Sozialverband Deutschland (SoVD)?
– Der SoVD setzt sich für die Interessen von sozial benachteiligten Menschen und für eine gerechte Sozialpolitik ein.
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