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Libanon: Caritas verstärkt Nothilfen für Geflüchtete

Libanon: Evakuierte Caritas-Mitarbeiterin: "Menschen verlieren das Letzte, was sie ...

Beirut: Caritas international verstärkt Nothilfe im krisengeschüttelten Libanon

Freiburg/Beirut (ots) — Die humanitäre Krise im Libanon spitzt sich weiter zu: Hunderttausende Menschen fliehen vor den Angriffen der israelischen Armee, darunter besonders gefährdete Gruppen wie Menschen mit Behinderung und Kinder. Aus Sicherheitsgründen wurde Christin Mothsche, Mitarbeiterin von Caritas international, aus Beirut evakuiert und koordiniert nun die dringend benötigten Hilfsmaßnahmen von Deutschland aus. „Die Lage ist dramatisch – ganze Familien sind auf der Flucht und müssen versorgt werden“, betont Mothsche. Bereits an rund 40 Standorten haben die Helfer über 20.000 Bedürftige erreicht. Angesichts der massiven Vertreibungen ruft Caritas international zu Spenden auf, um weiterhin Lebensmittel, Wasser und Medizin bereitstellen zu können.


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Bremen (VBR). Nachdem die Sicherheitslage in Beirut eskalierte, musste Christin Mothsche, eine engagierte Mitarbeiterin von Caritas international, das Land verlassen. Sie setzt ihre Arbeit nun von Deutschland aus fort und koordiniert weiterhin Hilfsmaßnahmen für den Libanon, wo hunderttausende Menschen vor den Angriffen der israelischen Armee fliehen.

Die Situation im Libanon ist dramatisch. Laut Berichten der libanesischen Regierung sind rund eine Million Menschen auf der Flucht – das entspricht einem Fünftel der Gesamtbevölkerung. Besonders betroffen sind dabei Menschen mit Behinderung, Frauen, Kinder und ältere Personen, die nicht mehr mobil sind. “Lebensmittel, Medikamente und andere grundlegende Hilfsgüter sind dringend nötig”, betont Mothsche. Die erzählten Geschichten ihrer Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind erschütternd: Viele mussten mit ihren eigenen Familien fliehen, kehren aber immer wieder zurück, um die Hilfsbedürftigen zu unterstützen.

In den letzten Tagen haben die Partnerorganisationen von Caritas über 20.000 Menschen an etwa 40 verschiedenen Standorten erreicht. Sie verteilen dringend benötigte Güter wie Essen, Wasser, Decken und Hygieneartikel an jene, die alles zurücklassen mussten. “Ich bin in großer Sorge um meine Kolleginnen und Kollegen, aber vor allem um die Menschen im Libanon, die nach der langjährigen Wirtschaftskrise nun auch noch das Letzte verlieren,” sagt Mothsche betroffen.

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Zusätzlich verschärft wird die Lage dadurch, dass zehntausende Menschen ins benachbarte Syrien geflohen sind, was die humanitäre Krise in der Region weiter anheizt. Angesichts dieses immensen Leids bittet Caritas international eindringlich um Spenden zur Unterstützung ihrer Arbeit im Libanon.

Der Deutsche Caritasverband, unter dessen Dach Caritas international agiert, gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas-Verbände, die sich in Krisenzeiten gegenseitig unterstützen. Die Organisation zählt auf die Solidarität der Menschen weltweit, um ihre lebensrettende Arbeit fortzusetzen.

Wer helfen möchte, kann unter dem Stichwort „Libanon CY00108“ spenden:
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33XXX
SozialBank

Für weitere Informationen steht Christin Mothsche für Interviews zur Verfügung.

Kontakt:
Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg.
Telefon: 0761/200-0. Verantwortlich: Dariush Ghobad -293, Sven Recker -857.
www.caritas-international.de

Caritas international bleibt weiterhin ein Fels in der Brandung der humanitären Hilfe, unterstützt von einem engmaschigen Netzwerk vertrauenswürdiger Experten.


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Nach der Evakuierung: Anhaltende Krise und internationale Hilfsmaßnahmen im Libanon

Die gegenwärtige humanitäre Krise im Libanon ist Teil eines längeren Konfliktzyklus, der die Region seit Jahrzehnten prägt. Neben den aktuellen militärischen Auseinandersetzungen haben auch wirtschaftliche Instabilitäten und politische Spannungen das Land erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Bereits die langanhaltende Wirtschaftskrise der letzten Jahre hat große Teile der Bevölkerung in Armut gestürzt. Laut der Weltbank lebten im Jahr 2023 etwa 74 Prozent der libanesischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

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Ein kritischer Punkt dieser Entwicklung war die Explosion im Hafen von Beirut im August 2020, die Hunderte Tote und Tausende Verletzte forderte sowie weite Teile der Stadt zerstörte. Diese Katastrophe verdeutlichte nicht nur die physische Verwundbarkeit, sondern auch die ineffiziente Regierungsführung und Korruption, die zur tiefen Vertrauenskrise in staatliche Institutionen beigetragen haben.

In diesem Kontext ist die jüngste Eskalation des Konflikts mit Israel besonders folgenschwer. Historisch betrachtet gab es immer wieder Phasen intensiver Gewalt, wie während des Libanesischen Bürgerkriegs (1975-1990) oder der Kriege zwischen Israel und der Hisbollah, insbesondere im Jahr 2006. Damals musste die internationale Gemeinschaft ebenfalls umfangreiche Nothilfen bereitstellen. Ähnliche Maßnahmen sind auch heute erforderlich, um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken und das Überleben sicherzustellen.

Die UN und diverse NGOs arbeiten momentan daran, die massiv gestiegene Nachfrage nach humanitärer Hilfe zu bewältigen. Prognosen deuten darauf hin, dass ohne eine rasche Deeskalation der Lage und eine Unterstützung in Milliardenhöhe die humanitäre Krise weiter eskalieren könnte. Ein weiterer besorgniserregender Trend ist die zunehmende Abwanderung von Fachkräften, wodurch die ohnehin schon angespannte medizinische Versorgungslage weiter verschlechtert wird.

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Experten warnen zudem vor einer möglichen regionalen Destabilisierung durch die Flüchtlingsströme. Syrien, selbst gezeichnet durch einen langjährigen Bürgerkrieg, kann die zusätzlichen Flüchtlinge kaum aufnehmen, und bereits bestehende Ressentiments könnten sich weiter verschärfen.

Trotz der düsteren Aussichten gibt es auch Zeichen der Hoffnung. Internationale Organisationen wie Caritas international arbeiten unermüdlich daran, Spenden zu sammeln und Hilfsgüter zu verteilen. Die globale Vernetzung und Mobilisierung helfen dabei, schnelle und effiziente Reaktionen auf die Notlage zu ermöglichen. Ein klar strukturiertes Koordinationssystem und fortgesetzte diplomatische Bemühungen sind essenziell, um nachhaltige Lösungen herbeizuführen.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung weiter anhält. Die verschiedenen Akteure der Zivilgesellschaft, einschließlich Medien, NGOs und Regierungen, spielen eine entscheidende Rolle dabei, das menschliche Leid zu lindern und langfristig Frieden und Stabilität in die Region zu bringen.


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