Zusammenfassung VB-Redaktion:
Deutschland hat eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt, aber Krankenhäuser gelten als unterfinanziert und von Pleiten bedroht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will mit einer Krankenhausreform gegensteuern, die er als “Revolution” bezeichnet. Doch der Gesundheitsexperte Frank Rudolph warnt vor den möglichen negativen Auswirkungen. Die Vorhaben könnten zu einem Kahlschlag der deutschen Kliniklandschaft führen und die Entökonomisierung würde das Gegenteil dessen bewirken, was Lauterbach den Leuten verspricht. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat bereits eine Finanzierung des strukturellen Umbaus gefordert. Die Krankenhausreform wird voraussichtlich noch auf viele Hindernisse und Kompromisse stoßen.
Pressemeldung:
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine Krankenhausreform, die Frank Rudolph als den falschen Weg ansieht. Die geplante Entökonomisierung würde nicht zu einer Medizin führen, die allein auf das Patientenwohl ausgerichtet ist. Vielmehr wäre ein weiterer Wettbewerb um Innovation und Modernisierung im Gesundheitswesen notwendig. Eine erfolgreiche Umgestaltung der Krankenhausstruktur muss laut Rudolph passgenau auf die unterschiedlichen Regionen abgestimmt sein und dürfte nicht zur Verarmung führen. Die Kritik von Klinikbetreibern an Lauterbachs Vorhaben ist nachvollziehbar, da die Folgekosten unklar sind. Rudolph empfiehlt, dass eine solide Finanzierungsbasis für den Umstrukturierungsprozess geschaffen wird, um sinnvolle und bewährte Versorgungsstrukturen nicht zu vernichten. Dafür könnten Sondervermögen benötigt werden. Eine Umsetzung der Reform bereits im Jahr 2024 ist jedoch unrealistisch, da eine Einigung zwischen Bund und Ländern noch kaum in Sicht ist.
Weitere Informationen über den Verband
– Der BVVG Bundesverband Verrechnungsstellen Gesundheit e.V. wurde im Jahr 1989 gegründet.
– Der Verband vereinigt Verrechnungsstellen aus dem Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung.
– Verrechnungsstellen sind Organisationen, die Leistungen und Kosten im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen und verrechnen.
– Aktuell hat der Verband über 120 Mitgliedsverrechnungsstellen.
– Der Vorstand des Verbands besteht aus fünf Mitgliedern.
– Der BVVG ist Mitglied im GKV-Spitzenverband, dem zentralen Interessenvertreter der gesetzlichen Krankenversicherung.
– Ziel des Verbands ist es, die Interessen der Verrechnungsstellen auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten und entsprechende Rahmenbedingungen mitzugestalten.
– Der BVVG setzt sich unter anderem für eine effiziente, sichere und transparente Abrechnung im Gesundheitswesen ein.
– Der Verband bietet seinen Mitgliedern Fortbildungen, Schulungen und Beratungen an.
– Im Jahr 2020 betrug der Gesamtumsatz aller Mitgliedsverrechnungsstellen des Verbands rund 95 Milliarden Euro.