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Landminen gefährden Zivilisten: HI ruft zu globalem Handeln auf

Landminen-Monitor 2024: erneuter Anstieg der Opferzahlen / HI fordert mehr Einsatz ...
München (ots) – Die aktuelle Veröffentlichung des Landminen-Monitors 2024 in Bangkok offenbart alarmierende Zahlen: 5.757 Menschen wurden allein im vergangenen Jahr durch Landminen und explosive Kriegsreste getötet oder verletzt, das sind 22% mehr als noch 2022. Besonders erschütternd ist der Umstand, dass 84% der Opfer Zivilist*innen sind. Diese Entwicklung ist ein eindringlicher Weckruf für die internationale Gemeinschaft. Handicap International, Co-Friedensnobelpreisträgerin und Verfechterin des Minenverbotsvertrags, appelliert an die Staaten, ihre Anstrengungen zur Einhaltung der Ottawa-Konvention zu intensivieren und dem verheerenden Einsatz dieser barbarischen Waffen ein Ende zu setzen.
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Bremen (VBR). In einer jüngst veröffentlichten Analyse des Landminen-Monitors für 2024 wird ein bedrückender Anstieg der Opferzahlen durch Landminen auf globaler Ebene verzeichnet. Berichtet wird von 5.757 Todesfällen und Verletzungen durch Landminen im Jahr 2023, eine beunruhigende Zunahme von 22 % gegenüber dem Vorjahr. Die große Mehrheit der Betroffenen, 84 %, sind Zivilisten, darunter eine erschreckend hohe Anzahl von Kindern. Diese Zahlen erregen weltweit Besorgnis und machen das Fortbestehen bewaffneter Konflikte und den Einsatz improvisierter Minen zu einem drängenden Problem.

Der Bericht, herausgegeben von der Internationalen Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL), beleuchtet die Dringlichkeit verstärkter Bemühungen zur Einhaltung der Ottawa-Konvention. Diese internationale Vereinbarung verbietet die Nutzung sowie Produktion und Lagerung von Antipersonen-Minen. Handicap International, eine der treibenden Kräfte hinter dem Bericht und Trägerin des Friedensnobelpreises, ruft zu verstärktem Engagement gegen diese zerstörerischen Waffen auf.

Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International in Deutschland, betont: “Konflikte nehmen zu und einige Armeen, wie Russland in der Ukraine oder Myanmar, setzen Landminen in großem Umfang ein” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Ihre mahnenden Worte werfen ein Schlaglicht auf die langanhaltenden Gefahren durch verschmutzte Regionen, die auch nach dem Ende der Konflikte unzählige Menschenleben bedrohen, wie etwa im Jemen.

Ein Lichtblick zeigt sich in Kambodscha. Hier hat die konsequente Räumung von Minen ihre Früchte getragen: Von über 800 Opfern im Jahr 2000 sank die Zahl 2023 auf weniger als 30. Dies illustriert, dass nachhaltige Lösungen im Kampf gegen Landminen nicht nur möglich, sondern durchaus wirksam sind.

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Die Statistiken spiegeln ein globales Problem wider: In 55 Ländern wurden im vergangenen Jahr Minenopfer gemeldet, mit gravierenden Folgen besonders in Krisengebieten wie Afghanistan, Syrien und Myanmar. Auch nichtstaatliche Gruppen sind weiterhin Teil des Problemkreises und setzen Minen in zahlreichen Regionen wie Kolumbien und Gaza ein. Besonders alarmierend ist der unverhältnismäßig hohe Anteil an Kinderopfern, der fast 37 % der zivilen Opfer ausmacht.

Handicap International fordert daher die Vertragsstaaten dringend auf, ihre Verpflichtungen aus dem Minenverbotsvertrag ernst zu nehmen. “Wir fordern die Vertragsstaaten auf, ihr Engagement für den Minenverbotsvertrag zu bekräftigen und Druck auf Konfliktparteien auszuüben, um den Einsatz dieser barbarischen Waffen zu beenden” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Der Appell zum Schutz der Ottawa-Konvention unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und die Notwendigkeit eines kollektiven Eintretens für eine sichere Welt ohne Landminen.

Die kommende Konferenz der Vertragsstaaten in Siem Reap, Kambodscha, gibt Anlass zur Hoffnung. Dort wird ein neuer 5-Jahres-Aktionsplan verabschiedet, der unter anderem die Fortschritte bei der Minenräumung sichern soll. Kambodscha selbst, als positives Beispiel im Kampf gegen Landminen, bietet eine Kulisse für konstruktive Diskussionen und visionäre Schritte hin zu einer minenfreien Zukunft.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
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Die Dringlichkeit des Kampfs gegen Landminen: Eine globale Perspektive

Die stetig steigende Anzahl an Opfern von Landminen und explosiven Kriegsresten verdeutlicht ein drängendes globales Problem, das weitreichende humanitäre und sicherheitspolitische Auswirkungen hat. Trotz internationaler Bemühungen zur Eindämmung dieser Bedrohung zeigt der jüngste Landminen-Monitor eine besorgniserregende Zunahme der Opferzahlen, die auf neue und andauernde Konflikte zurückzuführen ist. Diese Entwicklung ruft nach verstärkter Aufmerksamkeit und Handlungsbereitschaft seitens der internationalen Gemeinschaft.

Historisch betrachtet markiert die Unterzeichnung der Ottawa-Konvention im Jahr 1997 einen bedeutenden Schritt in Richtung einer minenfreien Welt. Die Konvention wurde von zahlreichen Staaten unterzeichnet und bekräftigte global das Ziel, den Einsatz von Antipersonen-Minen zu bannen. Während die Konvention Erfolge in vielen Ländern erzielt hat, bleibt ihre Einhaltung durch alle beteiligten Parteien kein Selbstläufer. Krisenregionen wie Myanmar, Syrien, Jemen oder auch die östliche Ukraine zeigen deutliche Defizite in der Umsetzung. Der Einsatz dieser Waffen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure illustriert die fortdauernde Herausforderung für den internationalen Frieden und die Sicherheit.

Eine kritische Betrachtung vergangener Entwicklungen legt nahe, dass die Rückkehr zurartigen Einsatzes von Minen oft in komplexen geopolitischen Landschaften verhaftet ist, wo staatliche Machtkämpfe eskalieren und supranationale Normen herausgefordert werden. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass strategische Interessen und regionale Instabilitäten zu einem Wiederaufleben von Landminentaktiken beitragen. Das Beispiel Russland in der Ukraine unterstreicht die Dringlichkeit internationaler Anstrengungen zur Durchsetzung von Abkommen und humanitären Standards.

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Blickt man in die Zukunft, so gibt es durchaus Hoffnungsschimmer, wie etwa die anstehenden Diskussionen auf der Überprüfungskonferenz in Kambodscha im November. Solche Zusammenkünfte bieten Plattformen, um Fortschritte ehrlich zu bilanzieren und gemeinsam nach praktischen Lösungen zu suchen. Dabei könnten erweiterte Kooperationen zwischen staatlichen Akteuren, NGOs und lokalen Gemeinschaften wesentliche Fortschritte bei der Räumung betroffener Gebiete ermöglichen. Die historische Erfahrung zeigt, dass dabei insbesondere Investitionen in Technologie und Bildung eine Schlüsselrolle spielen können – sowohl um Minenfelder zu lokalisieren und zu entschärfen als auch um präventiv zu wirken.

Für die internationale Gemeinschaft gilt es nun, Engagement und Ressourcen zu bündeln, um die vollständige Umsetzung der Ottawa-Konvention voranzutreiben. Wichtig ist hierbei nicht nur die technische Arbeit der Minenräumung, sondern auch die kontinuierliche Stärkung der öffentliche Wahrnehmung für dieses Thema. Dies schließt die Aufklärung über Risiken und das Leid der Betroffenen ebenso ein wie die Berichterstattung über die erzielten Fortschritte und Erfolge – all dies stärkt die Verbindlichkeit der moralischen und politischen Verantwortung gegenüber den Opfern und kommenden Generationen. Nur durch eine koordinierte und nachhaltige Anstrengung kann der Traum einer minenfreien Welt Wirklichkeit werden.


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