Bremen (VBR). Die Immobilienbranche hat das Thema Ladeinfrastruktur in den Fokus genommen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) betont die Dringlichkeit eines bedarfsgerechten Ausbaus, um die Akzeptanz von E-Mobilität zu steigern. „Jetzt geht es darum, die Akzeptanz von E-Mobilität durch eine praxistaugliche Ladeinfrastruktur bei Wohnhäusern und Wirtschaftsimmobilien zu steigern“, erklärte Iris Schöberl, Präsidentin des ZIA. Die Herausforderung liegt darin, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen zu finden. Ein großflächiger Ausbau könnte immense Baukosten verursachen, wobei der Bedarf an solchen Nachrüstungen oft ungewiss ist (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Um den EU-Richtlinien zur Ladeinfrastruktur gerecht zu werden, fordert Schöberl die Bundesregierung auf, im neuen Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastruktur-Gesetz (GEIG) pragmatisch zu handeln und nicht zusätzliche Hürden zu schaffen. Für Neubauten und größere Renovierungen sind klare Vorschriften vorgesehen: Bei Wohngebäuden mit mehr als drei Stellplätzen wird eine Vorverkabelung für mindestens 50 % der Plätze erwartet. Ähnlich stringent sind die Auflagen für Wirtschaftsgebäude, wo pro fünf Stellplätze ein Ladepunkt vorgesehen ist, mit speziellen Regelungen für Bürogebäude.
Unterschiede bei den Standzeiten der Fahrzeuge in verschiedenen Immobilientypen erschweren den Prozess weiter. Während Autos bei Bürogebäuden oft bis zu acht Stunden parken, kann in Einkaufszentren die Verweildauer auf kurze Zeiträume begrenzt sein. Hier seien Schnellladepunkte wesentlich effektiver als eine flächendeckende Ausstattung mit langsamen Ladestationen.
Ein Positionspapier des ZIA bietet tiefergehende Einblicke und Empfehlungen hinsichtlich der Anpassungen innerhalb der Branche. Mit aktuell rund 103.000 Normal- und 25.000 Schnellladepunkten scheint die Ladeinfrastruktur Deutschlands noch weit von dem benötigten Umfang entfernt zu sein. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur prognostiziert für 2030 einen Anstieg auf 380.000 bis 680.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 86.000 allein auf Kundenparkplätzen.
Der ZIA vertritt als Spitzenverband die Interessen von rund 37.000 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft. Er arbeitet daran, die Herausforderungen einer zukunftsfähigen Ladeinfrastruktur zu bewältigen und die Umgestaltung der Mobilität aktiv zu unterstützen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht nur technisches Know-how erfordert, sondern auch einen tiefen Einblick in wirtschaftliche und alltägliche Praktiken verschiedener Branchen. Nur so kann ein nachhaltiger und effizienter Wandel hin zu mehr E-Mobilität gelingen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Immobilienwirtschaft fordert: Ladeinfrastruktur in Deutschland ausbauen – aber …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Zukunftsvision: Die Rolle von Ladeinfrastruktur in der städtischen Entwicklung
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland steht nicht nur im Mittelpunkt von Diskussionen innerhalb der Immobilienwirtschaft, sondern beeinflusst zunehmend auch breitere Aspekte der urbanen und ökologischen Entwicklungen. Die Umstellung auf Elektromobilität und die damit verbundene Infrastruktur ist ein Kernelement im Kampf gegen den Klimawandel und zentral für die nachhaltige Transformation urbaner Räume.
Die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Planung, wie sie der ZIA fordert, wird durch Erfahrungen vergangener Initiativen unterstrichen. In mehreren europäischen Ländern zeigt sich nämlich, dass ein überstürzter oder unkoordiniert hochskalierter Ausbau oft ineffektiv bleibt und die gesteckten Energie- und Mobilitätsziele verfehlt. Ein zwölf Monate zurückliegendes Beispiel aus Norwegen, einem Vorreiterland in Sachen Elektromobilität, illustriert dies: Trotz gutgemeinter politischer Vorgaben wurde erst durch eine gezielte Anpassung an lokale Gegebenheiten und Nutzungsgewohnheiten ein optimales System geschaffen.
Auf lange Sicht könnten synergetische Entwicklungen entstehen, insbesondere wenn man den rapiden Fortschritt der Technologie und der urbanen Mobilitätstechnologien betrachtet. Es wird erwartet, dass bis 2030 autonom fahrende Elektroflotten vermehrt urbane Zentren befahren werden. Dies könnte die Nachfrage nach spezifischen Ladearten (wie etwa Schnellladepunkten) neu gewichten und Einfluss auf die Bauplanung von Wirtschaftsimmobilien sowie Wohngebäuden nehmen.
Zudem stößt das Thema E-Mobilitätsinfrastruktur auch gesellschaftliche Diskussionen an. Eine breite Akzeptanz setzt voraus, dass alle sozialen Schichten gleichermaßen Zugang zu Ladeinfrastruktur haben. Damit verbunden sind Überlegungen zur fairen Preisgestaltung und staatlicher Förderung, welche darüber entscheiden wird, ob bestimmte Bevölkerungsgruppen möglicherweise ausgeschlossen werden.
Unumgänglich ist dabei auch die rechtzeitige Integration der Pläne für Ladeinfrastruktur in künftige städtebauliche Projekte. Städteplaner und Investoren sollten jetzt partnerschaftlich Lösungen entwickeln, die sowohl kurzfristig die aktuelle Nachfrage befriedigen als auch langfristig flexibel genug sind, um sich an technologische Neuerungen anzupassen. Nachhaltigkeit bedeutet hier nicht nur umweltverträgliches Bauen, sondern auch ein vorausschauendes Gestalten unserer urbanen Ökosysteme von morgen.
Der Weg zum flächendeckenden Einsatz effizienter Ladeinfrastruktur ist komplex und erfordert eine vielschichtige Strategie, die Technik, Wirtschaftlichkeit und soziale Verträglichkeitsaspekte geschickt miteinander verflechtet. Während die deutsche Politik daran arbeitet, diese Faktoren im nationalen Kontext sinnvoll zu regeln, blicken auch andere EU-Staaten mit Interesse auf Deutschlands Vorgehensweise, um möglicherweise eigenen Ansätzen Anregungen und Verbesserungspotential zu entlocken.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
6 Antworten
Iris Schöberl sagt was wichtiges mit dem Gleichgewicht zw Kosten u Nutzen… Aber wie solln wir das bitte bezahlen?? Sind doch eh scho alle pleite!
@Npaul Genau! Und wenn die Regierung wieder Geld gibt, dann wird alles teurer… Sieht mans nicht an den Spritpreisen?
@Npaul Vielleicht könnten Förderungen helfen? Aber ja, es kostet viel. Vielleicht gibt’s andere Lösungen?
Die Politik soll keine neuen Gesetze machen, wird alles nur kompliziert! Die Menschen sollen selber entscheiden wie sie laden. Wer will schon Vorschriften? Alles Quatsch!
Wieso is Ladepunkte so wichtig??? Is doch egal ob elektro oder benzin.. Hauptsache das Auto fährt, oder? Ich find die kosten für den Ausbau total hoch und denk nich das sich das lohnt.
Beatrix, hast du dir mal überlegt wie wichtig Umweltschutz is? Elektroautos sind besser für die Luft in der Stadt. Aber ohne genug Ladepunkte bleibt der Erfolg aus.