Liebe Leserinnen und Leser,
heute möchten wir Ihnen eine Pressemitteilung des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. vorstellen. In dieser wird deutlich, dass Hamburgs am Gemeinwohl orientierte Vermieter einige Beschlüsse des Grünen-Parteitags zur Wohnungspolitik kritisch sehen. Dabei befürchten sie, dass der Bau bezahlbarer Wohnungen bei Umsetzung dieser Beschlüsse gefährdet wird. Was genau die Kritikpunkte sind und welche Meinungen die Verantwortlichen aus dem Wohnungsverband dazu äußern, erfahren Sie im Folgenden.
Die Pressemitteilung gliedert sich in folgende Themenbereiche:
– Kritik am Beschluss zur Festschreibung von höheren Sozialwohnungsquoten
– Ablehnung von Mietsenkungen durch Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften
– Skepsis gegenüber der geplanten Änderungen bei der Bodenpolitik
– Vorwürfe gegen Grüne als Populisten und Verunsicherer
– Kurze Hintergrundinformationen über den Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen und den Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften
Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre.
Herzliche Grüße,
Ihr Assistenz-Team
Pressemeldung:
Genossenschaften in Hamburg befürchten Ende des bezahlbaren Wohnungsbaus
Die Entscheidungen des Grünen-Parteitags am vergangenen Wochenende zur Wohnungspolitik in Hamburg stoßen bei am Gemeinwohl orientierten Vermietern auf Kritik. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) und der Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften kritisieren insbesondere die Festschreibung höherer Sozialwohnungsquoten und das Vorhaben, mindestens die Hälfte der Wohnungen öffentlich zu fördern.
“Als Folge werden sich Haushalte mit normalem Einkommen, die keinen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, diese Wohnungen nicht mehr leisten können. Sie werden aus diesen Wohnquartieren verdrängt.”, warnt VNW-Direktor Andreas Breitner. Diese Beschlüsse führen aus Sicht der Genossenschaften letztendlich zu einem weiteren Anstieg der Mieten im frei finanzierten Wohnungsbau und zum Ende des bezahlbaren Wohnungsbaus.
Sozialwohnungsquoten als “grünes Luftschloss”
Nach den Worten von Andreas Breitner ist die Festschreibung von höheren Sozialwohnungsquoten ein ‘grünes Luftschloss’, das letztlich dazu führt, dass selbst soziale Vermieter von derartigen Projekten Abstand nehmen müssen, weil sie unwirtschaftlich sind und zu roten Zahlen führen. “Meine Sorge ist, dass in Hamburg kaum mehr Wohnungen gebaut werden, die von Menschen mit mittlerem Einkommen – die Krankenschwester oder der Polizist – bezahlt werden können. Von Familien will ich gar nicht erst reden.”
Misstrauensvotum gegenüber den Genossenschaften
Matthias Saß, Vorsitzender des Vereins Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften, kritisiert zudem die geplanten Änderungen bei der Bodenpolitik. “Wohnungsbaugenossenschaften bieten seit mehr als 140 Jahren in Hamburg bezahlbaren Wohnraum für ihre Mitglieder an. Sie haben in schwierigsten Zeiten ihren sozialen Auftrag erfüllt. Ihnen jetzt zu unterstellen, sie würden künftig anfangen, mit Grundstücken zu spekulieren, empfinden wir als ungerecht.”
Mietendeckelung abgelehnt
Die Forderungen nach Mietsenkungen lehnen Hamburgs Wohnungsbaugenossenschaften ab. “Wer hier ernsthaft eine Senkung vorschlägt, der will die sozialen Vermieter schwächen und ihnen die Möglichkeit nehmen, ihre Bestände dauerhaft auf hohem Niveau instand zu halten.”, erklärt Matthias Saß.
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Weitere Informationen über den Verband
– Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. ist ein Zusammenschluss von mehr als 290 Wohnungsgesellschaften, Genossenschaften und anderen Immobilienunternehmen aus den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
– Der Verband ist als eingetragener Verein organisiert und hat seinen Sitz in Hamburg.
– Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes verwalten zusammen mehr als 2 Millionen Wohnungen und beschäftigen rund 30.000 Mitarbeiter.
– Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen wurde im Jahr 1946 gegründet und ist damit einer der ältesten Verband seiner Art in Deutschland.
– Ziel des Verbandes ist es, die Interessen der norddeutschen Wohnungsunternehmen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu vertreten und gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen im Bereich der Wohnungsversorgung zu arbeiten.
– Der Verband setzt sich insbesondere für den Erhalt und die Modernisierung des Wohnungsbestandes sowie den Neubau von bezahlbarem Wohnraum ein.
– Zur Struktur des Verbandes gehören neben der Geschäftsstelle in Hamburg verschiedene Fachabteilungen und Arbeitskreise, in denen sich Vertreter der Mitgliedsunternehmen zum Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung von Positionen treffen.
– Der Verband veröffentlicht regelmäßig Publikationen und Stellungnahmen zu aktuellen Themen im Bereich der Wohnungsversorgung und engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für die Wohnungswirtschaft.
– Der Verband ist Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen Dachverbänden und Netzwerken der Wohnungswirtschaft.