Suche
Close this search box.

Krankenhausreform: Einigung nur durch Dialog und Kompromisse

Pressemitteilung: Krankenhausreform gelingt nur mit Kompromissbereitschaft

Krankenhausreform: BDPK fordert Kompromissbereitschaft der Bundesregierung

Berlin, 24.09.2024 – Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) macht vor der morgigen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags deutlich: Die geplante Krankenhausreform kann nur durch Kompromissfähigkeit der Bundesregierung erfolgreich umgesetzt werden. In seiner Stellungnahme zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) betont der BDPK die Notwendigkeit einer bedarfsorientierten Krankenhausplanung und fordert zudem eine enge Abstimmung zwischen Planungsbehörden und Krankenkassen. Besondere Kritik übt der Verband an den restriktiven Strukturqualitätskriterien sowie an der Einführung von Leistungsgruppen, welche die Handlungsspielräume der Bundesländer stark einschränken würden. Eine umfassende Reform erfordert neben strukturellen auch qualitative Maßnahmen, die den tatsächlichen Behandlungserfolg in den Vordergrund rücken.


Teilen:

Bremen (VBR).

Krankenhausreform: Kompromiss als Schlüssel zum Erfolg

In Berlin steht die Gesundheitsversorgung vor einer entscheidenden Weichenstellung. Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) fordert eindringlich die Bundesregierung zur Einigung und Kompromissbereitschaft bei der geplanten Krankenhausreform auf. Kurz vor der morgigen Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages betont der Verband, dass eine Umsetzung nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten bereit sind, aufeinander zuzugehen.

Der Bund plant mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) weitreichende Änderungen, welche die Länder in ihrer Planungsfreiheit erheblich einschränken könnten. Die restriktiven Strukturqualitätskriterien des Bundes nehmen den Ländern jeglichen Spielraum für eine bedarfsgerechte Krankenhausplanung. „Der Bund wäre gut beraten, die Strukturanforderungen als Empfehlungen auszugestalten“, heißt es vom BDPK. Zudem müsse die Einheit von Krankenhausplanung und Finanzierung durch die Krankenkassen gewährleistet bleiben, sonst droht ein Desaster für die flächendeckende Versorgung.

Der BDPK unterstreicht, dass eine fundamentale Reform notwendig ist, unterstützt jedoch die Ziele des Bundesgesundheitsministeriums: Verbesserte Behandlungsqualität, zuverlässige medizinische Versorgung im gesamten Land, höhere Effizienz und weniger Bürokratie. Dazu sei allerdings mehr Dialog nötig. Der Verband hat konkrete Vorschläge gemacht, um eine Weihnachtsbalance zwischen hoher Qualität und Versorgungssicherheit herzustellen.

Neben Strukturvorgaben plädiert der Verband dafür, auch die Prozess- und Ergebnisqualität in den Fokus zu nehmen. Qualität bemisst sich nicht nur an der Größe eines Krankenhauses oder der Zahl der Fachabteilungen, sondern an den tatsächlichen Behandlungsergebnissen und den Bedürfnissen der Patient:innen. Etablierte Indikatoren des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WidO) und der Initiative Qualitätsmedizin seien bereits seit Jahren bewährte Mittel zur Qualitätssicherung und -steigerung.

Zusätzlicher Handlungsbedarf wird bei der Einführung von Leistungsgruppen gesehen. Laut Gesetzentwurf soll der Medizinische Dienst (MD) künftig prüfen, ob jedes Krankenhaus alle Voraussetzungen für bestimmte Leistungsgruppen erfüllt. Erst nach dieser Überprüfung können die Landesbehörden über die Krankenhausplanung entscheiden. Der BDPK warnt, dass dies zur Schließung vieler Häuser führen könnte, wenn nicht ausreichend Flexibilität gewährt wird. Die Anforderungen sollten daher auf das Notwendige beschränkt bleiben, was medizinisch sinnvoll und versorgungstechnisch geboten ist.

Lesen Sie auch:  Effizienter Sonne speichern: Balkonkraftwerk mit Batterien

Kritisch sieht der Verband auch die Vorhaltepauschale, die auf den Fallzahlen basiert und somit nicht geeignet ist, Kliniken unabhängig von ihrem Patientenaufkommen abzusichern. Wichtige Einrichtungen, insbesondere in ländlichen Regionen oder mit spezialisierten Abteilungen wie Notfallambulanzen, müssten unbedingt wirtschaftlich gesichert werden.

Die vollständige Stellungnahme des BDPK zur Anhörung im Gesundheitsausschuss ist auf deren Website zugänglich. Seit über 70 Jahren setzt sich der Verband für die Interessen von mehr als 1.300 privaten Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken ein, stets mit einem Auge auf Qualität, Innovation und Wirtschaftlichkeit in der Patientenversorgung.

In einer Zeit, in der die medizinische Versorgung immer komplexer und anspruchsvoller wird, ist es unerlässlich, dass Reformen mit Bedacht und gegenseitigem Verständnis durchgeführt werden. Die Forderung des BDPK nach Kompromissbereitschaft ist mehr als berechtigt – sie ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Transformation des Gesundheitswesens.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pressemitteilung: Krankenhausreform gelingt nur mit Kompromissbereitschaft

Original-Content übermittelt durch news aktuell.


Vertiefender Einblick in die Krankenhausreform: Ein notwendiger Balanceakt

Die angestrebte Reform des Krankenhauswesens, wie sie im KHVVG (Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz) vorgesehen ist, steht vor erheblichen Herausforderungen und verlangt nach sorgfältig orchestrierten Anpassungen. Im Zentrum der Debatte stehen zwei zentrale Achsen: Die Sicherstellung einer hohen Behandlungsqualität und die gleichzeitige Gewährleistung der Versorgungssicherheit an Standorten deutschlandweit. Diese beiden Aspekte müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen, um langfristig nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.

Lesen Sie auch:  Apothekenwirtschaft im Wandel: Rückgang der Standorte und Ertrag

Ein Blick zurück auf frühere Reformen des Gesundheitssystems zeigt, dass erfolgreiche Umgestaltungen stets von der Bereitschaft aller Beteiligten abhingen, umfassende Dialoge zu führen und Kompromisse einzugehen. Beispielsweise verdeutlicht die 2003 eingeführte Fallpauschale (DRG-System), wie wirtschaftliche und medizinische Effizienz gesteigert werden konnten, jedoch auch zu neuen Problemen wie der Ökonomisierung der Patientenversorgung führten. Diese historische Perspektive unterstreicht die Bedeutung einer detaillierten Planung und Abstimmung zwischen Bund und Ländern sowie der Berücksichtigung praktischer Erfahrungen aus der Umsetzung früherer Gesetze.

Mit Blick auf das aktuelle Vorhaben bietet sich eine vergleichbare Gelegenheit, Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und gleichzeitig neue Wege zu beschreiten. So schlägt der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) vor, dass neben den strukturellen auch prozessuale und ergebnisorientierte Qualitätskriterien stärker berücksichtigt werden sollten. Dieser Ansatz könnte nicht nur die Qualität der Versorgung verbessern, sondern auch dazu beitragen, die tatsächlichen Bedürfnisse der Patient:innen in den Mittelpunkt zu rücken.

Es gibt bereits Modelle und Indikatoren, die erfolgreich zur Qualitätssicherung eingesetzt werden. Der Einsatz von Routinedaten zur Ermittlung aussagekräftiger Qualitätsindikatoren, wie er von Einrichtungen wie dem Wissenschaftlichen Institut der Ortskrankenkassen (WidO) oder der Initiative Qualitätsmedizin praktiziert wird, liefert hierbei wertvolle Erkenntnisse. Ein solcher datengestützter Ansatz könnte als Blaupause für die bundesweite Implementation dienen.

Lesen Sie auch:  Effektive Lösungen gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln

Die Einführung der geplanten Leistungsgruppen sowie deren regelmäßige Überprüfung durch den Medizinischen Dienst (MD) ist jedoch ein Aspekt, der erhebliche Diskussionen hervorruft. Kritiker weisen darauf hin, dass diese Regelungen die Flexibilität der Länder bei der Krankenhausplanung massiv einschränken könnten. Hier gilt es, einen Mittelweg zu finden, der sowohl Qualitätsansprüche sicherstellt als auch regionalen Besonderheiten und Bedürfnissen gerecht wird.

Prognosen deuten darauf hin, dass eine starre Umsetzung der Leistungsgruppenkriterien potenziell zur Schließung zahlreicher kleinerer Krankenhäuser führen könnte, insbesondere in ländlichen Gegenden. Dies würde nicht nur die flächendeckende medizinische Versorgung gefährden, sondern könnte auch das Vertrauen der Bürger:innen in die Gesundheitsversorgung erschüttern. Dies macht deutlich, dass eine flexible und kooperative Herangehensweise erforderlich ist, wie sie vom BDPK gefordert wird.

Zukünftige Entwicklungen sollten daher eng beobachtet und Evaluationen regelmäßig durchgeführt werden, um die Auswirkungen der Reform auf die Versorgungslandschaft rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Eine dynamische Anpassungsfähigkeit der Reform ist unerlässlich, um auf Unwägbarkeiten und Herausforderungen reagieren zu können.

Letztlich könnte die gegenwärtige Reform des Deutschen Gesundheitssystems – mit der richtigen Mischung aus wissenschaftlicher Expertise, politischer Weitsicht und praktischer Erfahrung – als Modell für innovative Ansätze dienen, die weit über die deutschen Grenzen hinaus Einfluss haben könnten. Sie hat das Potenzial, die Krankenhausversorgung in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben und zugleich als Vorbild für internationale Reformbewegungen zu fungieren.


Mögliche Social-Media-Hashtags:
#Gesundheitspolitik, #Krankenhausreform, #BDPK, #Privatkliniken, #Krankenhäuser, #Qualitätssicherung, #Kompromissbereitschaft, #Gesundheitsausschuss, #Krankenhausplanung, #Patientenversorgung, #Bundesverband, #MedizinischeVersorgung, #Reformbedarf, #Leistungsgruppen, #Finanzierung, #Gesetzesentwurf

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Presseeinladung: Wettbewerb Sterne des Sports in Silber für NRW am 4. November in ...

NRW-Sportvereine glänzen bei “Sterne des Sports” 2024

Am 4. November 2024 wird in der Sankt Bernardus Kapelle in Oberhausen ein besonderer Abend für die Sportvereinskultur Nordrhein-Westfalens gefeiert. Bei der Verleihung der „Sterne des Sports in Silber“ werden sechs herausragende Sportvereine für ihre ehrenamtlichen Leistungen ausgezeichnet. Die Veranstaltung, bei der Überraschungen auf der Ehrungsbühne garantiert sind, würdigt das Engagement von Vereinen wie Move and Meet e.V. (Münster) und den Werrepiraten e.V. (Hiddenhausen). Organisiert vom Deutschen Olympischen Sportbund und den Volksbanken Raiffeisenbanken, bietet dieser Wettbewerb den Gewinnern nicht nur regionalen Ruhm, sondern auch die Chance auf den Großen Stern in Gold auf Bundesebene.

Lesen
9. SoVD-Inklusionslauf bricht Teilnehmer- und Besucherrekord

Rekord beim SoVD-Inklusionslauf: 3.000 Besucher begeistert

Berlin (ots) – Ein neuer Teilnehmerrekord, eine starke Botschaft der Inklusion und strahlende Gesichter prägten den diesjährigen SoVD-Inklusionslauf auf dem Tempelhofer Feld. Mehr als 900 Läuferinnen und Läufer, darunter Menschen mit und ohne Behinderung, setzten ein kräftiges Zeichen für Teilhabe und Gemeinschaft. Rund 3.000 Besucher verfolgten das inspirierende Event, das von prominenten Unterstützern wie Paralympics-Siegerin Franziska Liebhardt und Hertha BSC-Interimspräsident Fabian Drescher begleitet wurde. Gemeinsam hoben sie die Wichtigkeit hervor, nicht sichtbare Beeinträchtigungen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die erfolgreiche Veranstaltung endet mit einer Einladung zur Jubiläumsausgabe am 11. Oktober 2025.

Lesen