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Krankenhausgipfel: Reimann fordert gezielte Mittel für Kliniken

Reimann zum Krankenhausgipfel: Ineffiziente Krankenhausstrukturen können wir uns ...
Berlin (ots) – Am heutigen Krankenhausgipfel fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) eine schnelle Anpassung der Vergütungen als Ausgleich für die Inflationskosten. Doch laut Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, ist diese Forderung veraltet: Die Inflationsrate hat sich stabilisiert, sodass weitere finanzielle Mittel nicht mehr gerechtfertigt seien. Stattdessen plädiert Reimann für eine dringend notwendige Reform hin zu einer fallunabhängigen Finanzierung, um ineffiziente Strukturen abzubauen und die Zukunftssicherheit der Krankenhäuser zu gewährleisten. Die aktuellen Finanzierungsprobleme erfordern zielgerichtete Investitionen in essentielle Standorte und eine wissenschaftlich fundierte Bedarfsbemessung.

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Bremen (VBR). Am heutigen Krankenhausgipfel in Berlin fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) eine zügige Anpassung der Vergütungen, um die Inflationskosten für die Krankenhäuser auszugleichen. Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, widerspricht jedoch dieser Forderung mit klaren Worten und unterstreicht die Notwendigkeit struktureller Reformen.

“Wenn DKG-Präsident Gerald Gaß vor den Folgen der Inflation spricht und eine schnelle Anpassung der Vergütungen fordert, handelt es sich um eine rückschauende Betrachtung”, erklärt Reimann. “Inzwischen hat sich die Lage längst entspannt. Die Inflationsrate ist wieder auf einem niedrigen Niveau angekommen, sodass auch die Kliniken von stabilen Preisen profitieren.”

Reimann betont, dass die kontinuierliche Forderung nach mehr finanziellen Mitteln keine Lösung darstellt. Sie verweist darauf, dass die Politik bereits seit Jahren erhebliche Mittel in eine ineffiziente Krankenhauslandschaft investiert. Während die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) seit 2010 um etwa 60 Prozent gestiegen sind, gingen die Fallzahlen im gleichen Zeitraum um knapp elf Prozent zurück. Besonders während der Pandemie stiegen die Ausgaben pro Patient deutlich an.

Laut einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) sind die Fallzahlen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um zwei Prozent gestiegen. Dennoch liegen sie weiterhin knapp 13 Prozent unter dem Niveau von 2019. Insbesondere bei ambulant-sensitiven Diagnosen zeigt sich ein anhaltender Einbruch der Fallzahlen, der auch nach der Pandemie nicht abnimmt.

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Angesichts dieses Rückgangs und trotz der nicht mehr so drückenden Inflation wären bis 2030 rund ein Viertel aller Krankenhäuser von Insolvenz bedroht, so Reimann weiter. Deutschland habe mit über 1.700 Häusern eine unverhältnismäßig hohe Klinikdichte im europäischen Vergleich, was es schwierig mache, überall qualifiziertes Personal vorzuhalten. Die finanziellen Mittel sollten daher gezielt in Standorte investiert werden, die wirklich für die medizinische Versorgung der Bevölkerung notwendig seien.

„Wir benötigen dringlichst eine fallunabhängige, bevölkerungsbezogene und bedarfsorientierte Finanzierung der Krankenhaus-Vorhaltekosten durch einen Fonds“, fordert Reimann. Diese Methode wäre weit weniger bürokratisch als das aktuelle fallbezogene System und würde eine krisensichere Finanzierung der Krankenhäuser gewährleisten, unabhängig von Schwankungen der Fallzahlen. Um den tatsächlichen Versorgungsbedarf in den Regionen zu ermitteln, müsse der Gesetzgeber zeitnah ein wissenschaftlich fundiertes Bedarfsbemessungsinstrument schaffen.

Dieser Ansatz könnte die dringend benötigte Stabilität und Effizienz in die deutsche Krankenhauslandschaft bringen. Während politische Maßnahmen bisher eher Symptom- als Ursachenbekämpfung waren, bietet Reimanns Vorschlag eine langfristige und nachhaltige Perspektive für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung.

Für weitere Details steht Dr. Kai Behrens vom AOK-Bundesverband zur Verfügung, erreichbar unter der Telefonnummer 030 / 34646-2309 oder per E-Mail unter presse@bv.aok.de.


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Vertiefende Analyse der Krankenhausfinanzierung in Deutschland: Trends und Perspektiven

Bereits seit Jahren steht die Finanzierung der Krankenhäuser in Deutschland im Zentrum gesundheitspolitischer Diskussionen. Mit der jüngsten Aufforderung zur Reform, wie sie von der Vorstandsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, im Kontext des Krankenhausgipfels geäußert wurde, wird die Dringlichkeit eines tiefgreifenden Strukturwandels weiterhin unterstrichen.

Historische Entwicklung und Vergleich zu europäischen Nachbarn

Deutschlands Krankenhauslandschaft ist historisch gewachsen und geprägt von einer hohen Klinikdichte mit mehr als 1.700 Häusern, die weltweit einmalig ist. Zum Vergleich: Länder wie Dänemark oder die Niederlande verfügen über deutlich weniger Krankenhäuser pro Einwohner, was aber durch eine effizientere Ressourcenallokation und spezialisierte Versorgungszentren kompensiert wird. Diese Modelle zeigen, dass eine geringere Anzahl an Kliniken nicht zwangsläufig eine schlechtere Versorgung bedeutet, sondern häufig sogar Qualitätsgewinne durch Konzentration und Spezialisierung mit sich bringt.

Prognosen und Trends: Was kommt auf die Kliniken zu?

Die Herausforderungen für Deutschlands Krankenhäuser sind vielfältig. Neben den wirtschaftlichen Zwängen, die durch sinkende Fallzahlen und steigende Kosten verschärft werden, sieht sich das System auch durch demografische Veränderungen und den technologischen Fortschritt einem massiven Wandel gegenüber. Mit einer alternden Bevölkerung steigt der Bedarf an spezialisierten geriatrischen und chronischen Versorgungsstrukturen. Gleichzeitig bieten neue digitale Gesundheitslösungen das Potenzial, Behandlungsprozesse effizienter zu gestalten und ambulante Versorgung zu stärken – ein Bereich, der nach der Pandemie wichtige Impulse für Transformation liefert.

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Mögliche Entwicklungen und politische Weichenstellungen

In ihrem Appell betont Dr. Reimann die Notwendigkeit einer umfassenden Krankenhausreform. Eine fallunabhängige, bevölkerungsbezogene Finanzierung könnte vielen Krankenhäusern langfristige Planungssicherheit geben und unnötigen bürokratischen Aufwand reduzieren. Dieser Vorschlag knüpft an internationale Best Practices an, bei denen ein Fonds-basiertes Finanzierungsmodell erfolgreich implementiert wurde. Ein fundiertes Bedarfsbemessungsinstrument, welches der Gesetzgeber entwickeln soll, könnte hierbei helfen, regionale Versorgungsbedarfe präzise zu ermitteln und eine adäquate Mittelzuteilung zu gewährleisten.

Fazit und Ausblick

Es steht außer Frage, dass sich das deutsche Gesundheitssystem in einer Phase grundlegender Veränderung befindet. Der Weg zu einem effizienten und bedarfsgerechten Krankenhauswesen ist lang und verlangt konzertierte Anstrengungen aller beteiligten Akteure – von politischer Seite, den Krankenkassen bis hin zu den Krankenhausträgern selbst. Innovative Finanzierungsmodelle, eine zielgerichtete Investition in notwendige Strukturen und eine stärkere Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse könnten dabei den entscheidenden Unterschied machen. Die Debatten beim Krankenhausgipfel markieren hoffentlich einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Lösungen für eine stabile Zukunft der stationären Versorgung in Deutschland.

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7 Antworten

  1. Die Krankenhäuser brauchen mehr Geld ja aber man sollte auch die strukturen verbessern sonst ist alles umsonst.

  2. Ich verstehe nicht warum alles so kompliziert machn werden muss. Wen man einfach weniger Bürokratie hat, dan geht alles einfacher und schneller.

  3. Des mit de Inflation is gar nich so schlimm wie des sagen tun. Man mus besser aufteilen das ganse Geld und dann wirds auch klappen tun.

  4. Ic find das ischt wichtig die Khäuser zu helfen aber auch die geld muss richtich benutzt werd. Wen man immer nur mehr geld geben ohne besserung dan bringt das nix.

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