Kostenstabile Mobilität: Ruf nach bundesweitem Sozialticket

Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende: Deutschlandticket muss Bestand haben

Berlin (ots) - Am Vorabend der Sonderverkehrsministerkonferenz am 23. September fordert das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende, zu dem auch der Sozialverband Deutschland (SoVD) gehört, von Bund und Ländern klare Zusagen zur Preisstabilität des Deutschlandtickets sowie die Einführung eines bundesweit einheitlichen Sozialtickets. Darüber hinaus drängen sie auf langfristige Finanzierungszusagen für die Jahre 2025 und 2026 und betonen die Notwendigkeit umfassender Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, um Qualität und Barrierefreiheit sicherzustellen. ''Bezahlbare und nachhaltige Mobilität darf nicht an Stadtgrenzen scheitern,'' so das Bündnis.

Bremen (VBR). Berlin – Mit einem dringenden Appell wendet sich der anlässlich der Sonderverkehrsministerkonferenz am 23. September an Bund und Länder. Das Bündnis für eine sozialverträgliche Mobilitätswende fordert nicht nur Preisstabilität für das Deutschlandticket, sondern plädiert auch für die Einführung eines bundesweit einheitlichen Sozialtickets und eine gesicherte Finanzierung für die Jahre 2025 und 2026.

„Die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für einen zukunftsfähigen und barrierefreien öffentlichen Nahverkehr sowie eine Sicherstellung der Finanzierung des Deutschlandtickets über das Jahr 2025 hinaus sind essentiell“, betont das Bündnis.

Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des SoVD, unterstreicht die Dringlichkeit dieser Forderungen: „Von der Sonder-Verkehrsministerkonferenz muss ein starkes Signal für bezahlbare und nachhaltige ausgehen. Preiserhöhungen beim Deutschlandticket wären der falsche Weg, denn dann würden die Menschen wieder verstärkt auf das Auto umsteigen. Gleichzeitig brauchen wir einen attraktiven ÖPNV in Stadt und Land, der durch Taktung, Qualität und Verlässlichkeit überzeugt.“

Speziell Familien, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit geringem Einkommen könnten sich oft das 49-Euro-Ticket nicht leisten. „Ein bundesweites Sozialticket für maximal 29 Euro muss auch ärmeren Haushalten Mobilität ermöglichen“, fordert Engelmeier weiter. Die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr müsse endlich umgesetzt werden, damit wirklich alle von dem Angebot profitieren können.

Das Bündnis sieht zudem eine ernsthafte Gefahr darin, dass mit einem möglichen Regierungswechsel im nächsten Jahr die Finanzierung des Deutschlandtickets gefährdet sein könnte. Es sei entscheidend, bereits jetzt die Weichen zu stellen und Preisstabilität bis ins Jahr 2026 sicherzustellen. „Das Deutschlandticket darf nicht zu einer kurzen Episode in der Geschichte unseres Landes werden. Es muss dauerhaft und preisstabil etabliert werden,“ so die einhellige Meinung der Bündnismitglieder.

Die Initiative fordert darüber hinaus, Mitnahmemöglichkeiten für Kinder schnell einzuführen. Auch wenn einige Bundesländer bereits Sozialtickets eingeführt oder zugesagt haben, fehlt es noch immer an einer einheitlichen Regelung auf Bundesebene. „Bezahlbare und nachhaltige Mobilität gehört zur Daseinsvorsorge. Diese darf nicht an Stadt-, Kreis- oder Ländergrenzen enden“, betonen die Bündnismitglieder.

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Eine weitere grundlegende Forderung betrifft den Ausbau und die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Nur durch massive Investitionen in Fahrzeuge und , sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten, könne ein hochwertiges Angebot gewährleistet werden. Ebenso wichtig sei die Verbesserung der Bedingungen für die Beschäftigten im ÖPNV-Sektor, um diesen Beruf auch für Nachwuchskräfte attraktiv zu machen. „Nur mit ausreichend Personal und einem erweiterten Angebot kann der öffentliche Nahverkehr zuverlässig und qualitativ hochwertig sein.“

Unter diesen Voraussetzungen könnte das Deutschlandticket tatsächlich zum Game Changer für die Mobilitätswende werden. Eine dauerhafte gesetzliche Verankerung im Regionalisierungsgesetz des Bundes und in den ÖPNV-Gesetzen der Länder ist daher notwendig. Die bevorstehende Sonderverkehrsministerkonferenz bietet jetzt eine entscheidende Gelegenheit, diese breit geforderten Maßnahmen umzusetzen. Der Bund und die Länder sind aufgefordert, diese Chance zu nutzen.

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SoVD-Bundesverband
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Constantin Schwarzer
Stv. Pressesprecher (V.i.S.d.P.)
Stralauer Str. 63
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Kontext und Hintergrund zur Sozialverträglichen Mobilitätswende

Die Forderungen des Bündnisses für eine sozialverträgliche Mobilitätswende um den SoVD reflektieren tiefere gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen, die im Zusammenhang mit dem öffentlichen Nahverkehr in Deutschland stehen. Historisch gesehen haben Preiserhöhungen im öffentlichen häufig zu einer verstärkten Nutzung privater Fahrzeuge geführt, was nicht nur die soziale Ungleichheit verstärkt, sondern auch die Umweltbelastung erhöht.

Ein bedeutendes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist die Einführung des 9-Euro-Tickets im Sommer 2022. Das Ticket führte zu einem spürbaren Rückgang des Individualverkehrs und einer vorübergehenden Entlastung der täglichen Pendlerinnen und Pendler. Dies zeigte deutlich, dass preisgünstige und leicht zugängliche Alternativen zum Auto breite Zustimmung finden und im Alltag der Menschen ankommen können.

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Nicht ohne Grund betonen Expertinnen und Experten die Relevanz eines nachhaltigen Finanzierungsmodells für das Deutschlandticket. Ein dauerhaft niedriger Preis könnte die Verlagerung vom privaten Kraftfahrzeug auf öffentliche Verkehrsmittel weiter fördern – ein wichtiger Schritt angesichts der Klimaziele Deutschlands und der Verstärkung öffentlicher Infrastruktur.

Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus bestätigt die Bedeutung dieser Initiative. In Ländern wie Österreich oder Luxemburg wurden ähnlich gelagerte Tickets erfolgreich eingeführt, ohne dabei die finanzielle Belastbarkeit des ÖPNV-Systems zu gefährden. Luxemburg hat sogar als erstes Land weltweit den kostenlosen öffentlichen Nahverkehr eingeführt und damit wichtige Schritte zur Mobilitätswende angestoßen.

Zukünftige Entwicklungen könnten in diese Richtung weisen, vorausgesetzt, es gibt kontinuierliche Investitionen in die Erweiterung und Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur. Dazu gehört unweigerlich auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Verkehrssektor, um langfristig qualifiziertes Personal zu sichern.

Prognosen deuten darauf hin, dass der Bedarf an zuverlässigem und gut ausgebautem öffentlichen Nahverkehr insbesondere in ländlichen Gebieten zunehmen wird, da hier die Abhängigkeit vom Auto derzeit am größten ist. Auch in Bezug auf Barrierefreiheit besteht noch erheblicher Nachholbedarf; dies betrifft sowohl die baulichen Gegebenheiten in Bahnhöfen als auch die Ausstattung der Verkehrsmittel selbst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geforderten Maßnahmen nicht nur kurzfristige Reaktionen auf aktuelle Defizite darstellen, sondern eine langfristige Perspektive für eine nachhaltige und inklusive Mobilitätslandschaft bieten. Die bevorstehende Sonderverkehrsministerkonferenz könnte somit als bedeutsamer Meilenstein angesehen werden, um diese Ambitionen durch konkrete politische Entscheidungen und Finanzierungsmodelle zu untermauern.


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