Bremen (VBR). Die diesjährigen Schnäppchentage Black Friday und Cyber Monday stehen in Deutschland kurz bevor, doch nicht alle sind bereit, das Konsumfieber ohne Weiteres zu unterstützen. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hebt mahnend den Finger und lenkt den Blick auf die schädlichen Auswirkungen dieser Rabattschlachten für Umwelt und Klima. Wie der Handelsverband Deutschland schätzt, fließen allein an diesen beiden Tagen satte 5,9 Milliarden Euro in den Kauf von Aktionsware. Doch wem dient dieser Kaufrausch wirklich?
Angesichts der immer drängenderen Klima-, Müll- und Ressourcenkrise fordert die DUH ein Ende dieser exzessiven Konsumsaison. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, schlägt einen „Green Friday“ vor, der sich durch günstige Angebote zur Reparatur von defekten Geräten auszeichnet. Ihre Botschaft ist klar: „Am umweltfreundlichsten und günstigsten ist es, Produkte möglichst lange zu nutzen, anstatt minderwertige Billig-Ware mit kurzer Lebensdauer zu kaufen.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Doch das Problem liegt tiefer. Viele der am Black Friday gehandelten Produkte stammen von internationalen Online-Marktplätzen. Diese Artikel entsprechen häufig nicht den hiesigen Umwelt- oder Sicherheitsstandards und sind manchmal sogar illegal importiert. Thomas Fischer, Leiter der Kreislaufwirtschaft bei der DUH, sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Er betont: „Deshalb müssen Online-Plattformen für illegal angebotene Produkte haftbar gemacht werden, sofern Hersteller, Vertreiber oder Bevollmächtigte in Deutschland nicht greifbar sind.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Nach der Schnäppchenjagd folgt oft Ernüchterung: Viele Waren werden retourniert und schlimmstenfalls vernichtet. Laut Fischer werden in Deutschland jährlich Millionen von retournierte Artikel zerstört – eine Ressourcenschwund, den die Bundesregierung stoppen müsse.
Diese Forderungen werfen ein Schlaglicht auf den dringenden Wandel, den der Handel vollziehen muss. Es geht nicht nur um kurzfristigen Gewinn, sondern um langfristige Verantwortung für unsere Umwelt. Verbraucherinnen und Verbraucher sind aufgerufen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen. Immerhin steht am Ende die Frage, welchen Preis wir bereit sind zu zahlen – nicht nur in Euro, sondern auch in Bezug auf unseren Planeten.
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Deutsche Umwelthilfe warnt vor Konsum-Wahnsinn am Black Friday: Langlebigkeit, …
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Nachhaltiger Konsum und die Rolle des Handels: Ein notwendiger Wandel
Die Forderung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nach einem Ende der klimaschädlichen Rabatttage wie Black Friday und Cyber Monday ist Teil einer größeren Bewegung hin zu nachhaltigem Konsumverhalten, das weltweit Anhänger findet. Diese Rabatttage symbolisieren nicht nur eine Periode exzessiver Konsumlust, sondern auch die komplexen Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft in puncto Umweltschutz und Klimawandel konfrontiert ist. Die Zahlen sind alarmierend: Laut Schätzungen fließen in Deutschland allein an diesen beiden Tagen Milliardenbeträge in den Kauf von Aktionsware, ein Beispiel für unnötige Ressourcenvergeudung.
In vergleichbaren Märkten gibt es Initiativen, die Konsumenten dazu ermutigen, bestehende elektronische Geräte länger zu verwenden und auf modular gebaute Produkte umzusteigen, die einfacher zu reparieren sind. Länder wie Frankreich haben bereits Gesetze eingeführt, um Unternehmen zur Bereitstellung von Ersatzteilen zu verpflichten und die Reparierfähigkeit ihrer Produkte offenzulegen, was als „Recht auf Reparatur“ bekannt ist. Solche Maßnahmen könnten auch in Deutschland als Modell dienen, um einen bewussteren Umgang mit Ressourcen zu fördern.
Prognosen deuten darauf hin, dass der Druck auf Online-Marktplätze zunehmen wird, da sie für die Sicherung der Legalität und Umweltverträglichkeit der gehandelten Produkte gefordert werden. Bisherige Entwicklungen zeigen, dass Verbraucher zunehmend Wert auf Transparenz und ethische Geschäftspraktiken legen, und dieser Trend könnte durch wachsende regulatorische Anforderungen verstärkt werden. Es ist auch absehbar, dass die Rolle der Regierungen entscheidend sein wird, um gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Retourenvernichtung effektiv eindämmen.
Die DUH bringt damit eine dringliche Herausforderung zur Sprache, die nicht nur Verbraucherverhalten, sondern auch die Verantwortung des Handels und der Politik betrifft. Der Weg zu einem nachhaltigeren Konsum führt über klare und zwingende Richtlinien sowie unterstützende Anreize für Hersteller und Händler, sich ökologische Verantwortung aktiv zu eigen zu machen. Gerade in Zeiten zunehmender ökologischer Krisen ist die Notwendigkeit eines Wandels hin zu langlebigen, reparaturfähigen Produkten und einer Verringerung des Ressourcenkreislaufs unabdingbar – ein Wandel, der durch gemeinsame Anstrengungen von Konsumenten, Wirtschaft und Gesetzgebung bereichert werden kann.
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