Bremen (VBR). Inmitten anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten steht die deutsche Bauindustrie vor Herausforderungen, die ihre Zukunft und die des Wohnungsbaus im Lande betrifft. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., vertreten durch Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller, bringt seine Besorgnis hinsichtlich der politischen Entwicklungen rund um das Wachstumschancengesetz zum Ausdruck. Dieses Gesetz, das seit Sommer 2023 Gegenstand intensiver Debatten zwischen Bundes- und Landespolitikern ist, könnte signifikante Konjunkturimpulse setzen. Jedoch ist es auch sieben Monate nach intensiven Diskussionen und einer Kabinettsklausur in Meseberg noch immer nicht durchgesetzt.
Die Verzögerung der Entscheidungsfindung hat Müller zufolge weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaft: „Während die Unternehmen tagtäglich Entscheidungen für die Zukunft ihres Betriebs und für ihre Belegschaften treffen müssen, wäre eine ‚echte‘ Entscheidung im Vermittlungsausschuss wichtig gewesen.“ Die gegenwärtige Stagnation empfindet er als „Kollektivstrafe für die gesamte Wirtschaft“, mit einem nächsten Abstimmungstermin im Bundesrat, der für den 22. März angesetzt ist.
Das Kernstück der Diskussion stellt die degressive Abschreibung für Abnutzung (AfA) dar, ein Instrument, das insbesondere den Wohnungsbau erheblich voranbringen könnte. Durch die degressive AfA und geplante Förderprogramme könnten Wohnungsbauprojekte initial unterstützt und nach deren Abschluss entlastet werden, sodass neue Liquidität für weitere Vorhaben gewonnen wird. Müller sieht in diesen Maßnahmen ein beträchtliches Potential, Vertrauen in den Wohnungsmarkt zu schaffen und damit die Realisierung neuer Projekte zu fördern. Für einen wirklichen Neuanfang in der Wohnungsbaupolitik fordert Müller darüber hinaus die zügige Umsetzung des Planungsbeschleunigungspaktes durch die Länder, die Vereinheitlichung der Landesbauordnungen und gezielte Förderungen industrieller Baumethoden.
Diese Erklärungen Müller’s spiegeln die Sorge und die Hoffnung einer Branche wider, die eine Schlüsselrolle in der deutschen Wirtschaft spielt. Angesichts der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat steht nicht nur die Bauindustrie, sondern die gesamte Wirtschaft vor einem möglichen Wendepunkt. Die angesprochenen politischen Maßnahmen könnten nicht nur die aktuellen Herausforderungen der Branche überwinden helfen, sondern auch langfristig das Fundament für eine prosperierende Bau- und Immobilienwirtschaft legen.
Für eine Branche und Gesellschaft, die nach Stabilität und Wachstum strebt, zeichnen sich die kommenden Monate als entscheidend ab. Die von Müller und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. geforderten Maßnahmen bieten einen Hoffnungsschimmer. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Akteure reagieren werden und welche Auswirkungen dies letztendlich auf die Bauindustrie und den Wohnungsmarkt in Deutschland haben wird.
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Blockadehaltung wie Kollektivstrafe für die gesamte Wirtschaft
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