Mindestlohn-Erhöhung zeigt positive Auswirkungen auf Beschäftigte und Wirtschaft
Seit der Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro haben 5,8 Millionen Menschen in Deutschland mehr Geld im Portemonnaie. Das geht aus einer Auswertung des Statistischen Bundesamts hervor. Der Anteil der Beschäftigten, die zu Niedriglöhnen arbeiten, ist seit der Erhöhung gesunken – von 19 auf 15,2 Prozent. Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des DGB, sieht darin einen Beweis, dass die Erhöhung des Mindestlohns “genau richtig” war.
Besonders profitieren Frauen und geringfügig Beschäftigte von der Erhöhung. 3,3 Millionen Frauen und 3 Millionen geringfügig Beschäftigte haben durch die Mindestlohnerhöhung mehr Geld zur Verfügung. Die stärkere Kaufkraft der Beschäftigten wirkt sich zusätzlich positiv auf die Wirtschaft aus. Die höhere Binnennachfrage stabilisiert die Konjunktur in Krisenzeiten.
Die Forschung zeigt laut Körzell, dass ausgebliebene negative Beschäftigungseffekte durch die Erhöhung des Mindestlohns entstanden sind. Wer also behauptet, dass durch einen höheren Mindestlohn Jobs verloren gehen, “lebt in einer Märchenwelt”, so Körzell.
Die Mindestlohnkommission wird Ende Juni über die Höhe des Mindestlohns entscheiden, der ab 1.1.2024 gilt. Für die Gewerkschaften ist klar: Der Mindestlohn muss steigen. Die Inflation frisst die letzte Mindestlohnerhöhung nämlich weitgehend auf. Die Arbeit von Millionen Beschäftigten muss wertgeschätzt werden, so Körzell. Es geht hier größtenteils um Beschäftigte, die buchstäblich den Laden am Laufen halten – zum Beispiel im Handel, Logistik und im Gastgewerbe.
Quelle: DGB