Bremen (VBR).
Die deutsche Papierindustrie blickt optimistisch auf die aktuellen Entwicklungen im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. bewertet das neue Abkommen überwiegend positiv, insbesondere hinsichtlich der zugesagten Entlastungen bei den Energiekosten, die in den letzten Jahren eine erhebliche Belastung für die Branche darstellten. Wichtige Maßnahmen wie die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die Deckelung der Netzentgelte und die dauerhafte Senkung der Stromsteuer könnten dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig zu verbessern.
DIE PAPIERINDUSTRIE-Präsident Hans-Christoph Gallenkamp äußert sich begeistert: „Wir blicken optimistisch auf den Koalitionsvertrag, der viele wichtige Bausteine für bessere Wettbewerbsfähigkeit enthält. Es ist jetzt an der neuen Regierung, diese Bausteine so zusammenzusetzen, dass sie die bestmögliche Wirkung entfalten.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung) Ein entscheidendes Element dabei ist die effektive Priorisierung von Maßnahmen, um schnelle Entlastungen für die Industrie zu erreichen.
Im Bereich des Bürokratieabbaus sieht der Verband zwar grundsätzliche Fortschritte, bemängelt jedoch die fehlenden konkreten Schritte zur Reformierung bestehender Strukturen. Positiv wird die verbesserte Abschreibung von Investitionen gewertet, was eine schnellere steuerliche Entlastung bewirken könnte. Doch auch hier drängt die Industrie auf zügige Aktionen seitens der neuen Koalition. Die angekündigte Reduzierung der Körperschaftsteuer, wenn auch verspätet ab dem Jahr 2028, sowie die Pläne zur Abschaffung des nationalen Lieferkettengesetzes werden als Schritte in die richtige Richtung wahrgenommen.
Ein zentrales Anliegen der Branche bleibt die Kreislaufwirtschaft. Sie fordert klare Leitlinien für emissionsarme Produkte, die echte Nachfrage generieren können. Zudem muss die Umsetzung der EU-Verpackungsverordnung verlässlich gehandhabt werden, wobei eine wissenschaftlich fundierte Analyse unabdingbar ist, um ideologische Schnellschüsse zu vermeiden.
Der Erhalt und die Nutzung der Wälder stehen ebenfalls im Fokus der Diskussion. Der Verband begrüßt das Bekenntnis zur Multifunktionalität der Wälder und die Fortführung wichtiger Programme wie der "Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz". Dabei betont er jedoch, dass die Förderung nicht ausschließlich auf eine Extensivierung der Waldwirtschaft abzielen darf. Es ist essenziell, auch die positive Klimawirkung der Rohstoffbereitstellung durch Holz und den aktiven Erhalt stabiler, junger Wälder zu berücksichtigen.
Im Hinblick auf die Arbeitsbeziehungen wird die Möglichkeit für abschlagsfreie Auszahlungen von Überstunden sowie die flexibler gestaltete Arbeitszeit positiv hervorgehoben. Dennoch äußert die Industrie Bedenken gegenüber möglichen Änderungen durch ein Bundestariftreuegesetz, das in die Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission eingreifen könnte.
Insgesamt betrachtet die Papierindustrie den Koalitionsvertrag als einen vielversprechenden ersten Schritt in Richtung einer notwendigen Wirtschafts- und Politikwende in Deutschland. Die Branche bekennt sich klar zur Transformation hin zur Nachhaltigkeit und zeigt sich überzeugt von ihrer eigenen Leistungsfähigkeit. Damit der Sektor langfristig wettbewerbsfähig bleibt, bedarf es jedoch stabiler Rahmenbedingungen und einer zügigen Umsetzung der angesprochenen Zielsetzungen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
DIE PAPIERINDUSTRIE zum Koalitionsvertrag: Viel Gutes und viel Finanzierungsvorbehalt
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Stärkung der Papierindustrie durch geänderte Rahmenbedingungen
Die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die Papierindustrie ist nicht nur entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch von zentraler Bedeutung für die gesamte Wirtschaft. Der aktuelle Koalitionsvertrag, der in seiner Gesamtheit positiv von der Branche gewertet wird, könnte hier transformative Veränderungen bewirken. Die angekündigten Maßnahmen zur Energiekostenreduktion und Bürokratieentlastung erscheinen zunächst als für den Sektor vorteilhaft; jedoch bleibt abzuwarten, wie diese Initiativen konkret umgesetzt werden.
Die Effekte von Energiekostensenkungen auf die Produktionskosten können erheblich sein. Historisch gesehen konnte eine vergleichbare Situation im Jahr 2015 beobachtet werden, als vorübergehende Abschaffungen von Abgaben und Steuern die Industrie kurzfristig entlasteten. Dies hatte positive Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft und die Innovationskraft der Unternehmen. Allerdings wurden diese Vorteile nicht immer langfristig verankert, was die Frage aufwirft, ob die neuen Maßnahmen diesmal nachhaltiger gestaltet werden können.
Darüber hinaus sollten wir die Herausforderungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft nicht aus den Augen verlieren. Hier stehen die EU-Vorgaben einem dynamischen Markt gegenüber, der zunehmend umweltfreundliche Lösungen fordert. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zur Ökobilanz müssen stärker in politische Entscheidungen einfließen, um realistische und praktikable Lösungen zu entwickeln. Wir erinnern uns an die Schwierigkeiten, die sich 2020 beim Inkrafttreten neuer Verpackungsverordnungen zeigten – es bleibt abzuwarten, ob ähnliche Fehler vermieden werden können.
Prognosen deuten darauf hin, dass eine stärke Fokussierung auf nachhaltige Prozesse erforderlich ist, um die Klimaziele langfristig zu erreichen. Der Fokus auf multifunktionale Wälder und die Förderung junger, widerstandsfähiger Wälder ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch ist dies nur ein Aspekt eines umfassenden Ansatzes, der innovative Strategien zur Ressourcennutzung und forstwirtschaftliche Praktiken berücksichtigen sollte.
Der Schnittpunkt zwischen politischer Entscheidung und betrieblicher Realität zeigt sich auch in den geplanten Änderungen bei Arbeitsbeziehungen. Die Flexibilität, die hier gefordert wird, sollte nicht als Einbahnstraße verstanden werden. Erfahrungen aus anderen Industrien zeigen, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitnehmerinteressen und unternehmerischer Verantwortlichkeit unerlässlich ist. Vor allem in Krisenzeiten hat sich gezeigt, dass eine hohe Zufriedenheit auf Mitarbeiterseite mit einer gesteigerten Produktivität und Innovationskraft korreliert.
Insgesamt sind die Entwicklungen in der Papierindustrie eng verknüpft mit allgemeinen Trends in der Wirtschaft und Gesellschaft. Ob die gewünschten Erleichterungen auch tatsächlich effektiv und nachhaltig wirken, hängt maßgeblich von der Umsetzung des Koalitionsvertrags ab. Die bevorstehenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung zu stellen. Die Branche erwartet, dass klare Fortschritte erzielt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Transformation hin zur Nachhaltigkeit aktiv voranzutreiben.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
8 Antworten
…ich sehe das ähnlich! Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die neuen Regelungen zur Arbeitszeitgestaltung tatsächlich sind. Vielleicht gibt es ja bald mehr dazu von den Verantwortlichen.
Der Koalitionsvertrag scheint viele positive Ansätze zu haben, besonders in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft. Doch wie können wir sicherstellen, dass diese Ideen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden?
…da bin ich ganz bei dir! Vor allem müssen wir darauf achten, dass nicht nur kurzfristige Lösungen gefunden werden. Nachhaltigkeit sollte langfristig gedacht werden.
…genau! Die EU-Vorgaben sind wichtig, aber ich mache mir Sorgen über mögliche Verzögerungen bei der Umsetzung von Vorschriften.
Ich finde auch gut, dass der Fokus auf nachhaltige Forstwirtschaft gelegt wird. Aber was ist mit den konkreten Maßnahmen zur Umsetzung? Wir brauchen echte Fortschritte und keine leeren Worte.
Die Abschaffung der Gasspeicherumlage klingt positiv für die Branche. Es wäre interessant zu wissen, wie viel das konkret an Einsparungen bringen könnte. Hat jemand dazu genauere Informationen?
Ich finde es toll, dass die Papierindustrie optimistisch auf den Koalitionsvertrag schaut. Die Entlastungen bei den Energiekosten könnten wirklich helfen. Aber wie sicher sind wir, dass diese Maßnahmen auch wirklich schnell umgesetzt werden?
Ja, das ist ein wichtiger Punkt! Ich hoffe wirklich, dass die Regierung schnell handelt. Was denkt ihr über die Bürokratieabbau-Maßnahmen? Werden die wirklich ausreichen?