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Was der Koalitionsvertrag 2025 für das Ehrenamt bedeutet – Überblick & Einordnung

Was der Koalitionsvertrag 2025 für das Ehrenamt bedeutet – Überblick & Einordnung
Inhaltsübersicht
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Ein Land ohne Ehrenamt? Undenkbar. Millionen Menschen engagieren sich täglich in Vereinen, Initiativen, Hilfsdiensten oder im Bildungsbereich – oft unentgeltlich, aber nie umsonst. Sie halten das gesellschaftliche Miteinander am Laufen. Genau deshalb ist es ein starkes Signal, dass der neue Koalitionsvertrag von SPD, CDU und CSU das Ehrenamt so sichtbar in den Fokus rückt.

Die große Koalition bekennt sich nicht nur zur Wertschätzung freiwilligen Engagements, sondern liefert auch konkrete Reformvorhaben. Dabei geht es um finanzielle Entlastung, rechtliche Absicherung, Bürokratieabbau und bessere Rahmenbedingungen. Kurzum: Mehr Rückenwind für alle, die mit Herz und Haltung Verantwortung übernehmen.

Doch wie tiefgreifend sind die Pläne wirklich? Was ändert sich konkret – und was bleibt noch vage? Dieser Überblick liefert Antworten. Und er leitet unsere zehnteilige Artikelserie ein, die jedes relevante Thema im Detail aufgreift.

Diese Themen betreffen Ehrenamt & Vereine direkt

Selten zuvor hat ein Koalitionsvertrag dem Ehrenamt so viel Raum gegeben wie 2025. Zwischen Steuerpolitik, Sozialreformen und Digitalisierung hat die neue Bundesregierung ein klares Signal gesetzt: Zivilgesellschaftliche Strukturen sollen gestärkt, Engagierte entlastet und neue Zielgruppen für freiwilliges Engagement gewonnen werden. Dabei setzt die Koalition auf eine Mischung aus finanziellen Anreizen, struktureller Modernisierung und rechtlicher Sicherheit – eine Art Neustart für das Ehrenamt.

Finanzielle Anerkennung statt bloßem Applaus

Viele Engagierte leisten Woche für Woche unbezahlbare Arbeit – und bekommen dafür bislang wenig mehr als Dankesworte. Der Koalitionsvertrag verspricht hier ein klares Upgrade: Die Übungsleiterpauschale wird auf 3.300 €, die Ehrenamtspauschale auf 960 € erhöht. Das schafft spürbaren finanziellen Spielraum – gerade für all jene, die ihre Freizeit regelmäßig für andere einsetzen. Auch für Rentner:innen wird ein neuer Freibetrag eingeführt, der Aufwandsentschädigungen steuerfrei stellt.

Diese Maßnahmen sind mehr als Symbolpolitik – sie sind eine überfällige Anpassung an gesellschaftliche Realität. Ob sie reichen, um neue Engagierte zu gewinnen und bestehende zu halten, wird sich zeigen. Die Richtung stimmt jedenfalls.

🔗 Zum Beitrag: Mehr Geld für Ehrenamtliche – Was die neuen Pauschalen wirklich bringen

🔗 Zum Beitrag: Alt und engagiert – Warum Senior:innen das Rückgrat der Gesellschaft sind


Weniger Bürokratie, mehr Handlungsspielraum

Wer in einem Verein aktiv ist, kennt die Schattenseite des Ehrenamts: Formulare, Datenschutzvorgaben, Steuerprüfungen. Mit einem eigenen Bürokratierückbaugesetz für das Ehrenamt will die Regierung jetzt entschlacken. Kleine Vereine sollen von Nachweispflichten entlastet, Sachspenden von der Mehrwertsteuer befreit und Datenschutzvorgaben vereinfacht werden – insbesondere für nicht-kommerzielle Tätigkeiten.

Zudem sollen zentrale digitale Verwaltungsplattformen die Kommunikation mit Behörden erleichtern. Die Vision: ein Ehrenamt, das sich wieder mehr um Menschen kümmert als um Paragrafen.

🔗 Zum Beitrag: Weniger Bürokratie, mehr Wirkung – So wird Vereinsarbeit einfacher


Rechtlicher Schutz für Engagierte in sensiblen Bereichen

Besonderen Schutz erhalten sollen künftig jene, die sich in gefährlichen oder konfliktbelasteten Bereichen engagieren – etwa bei der Feuerwehr, im Katastrophenschutz oder in kommunalen Ämtern. Der Zukunftspakt Ehrenamt enthält dafür konkrete Zusagen: verbesserte Haftungsprivilegien, klarere Regeln im Vereins- und Zuwendungsrecht sowie härtere Strafen bei Übergriffen auf Ehrenamtliche.

Damit reagiert die Koalition auf eine besorgniserregende Entwicklung: die zunehmende Aggression gegenüber Menschen, die sich öffentlich engagieren. Ein starkes Ehrenamt braucht Rückhalt – auch durch den Rechtsstaat.

🔗 Zum Beitrag: Zukunftspakt Ehrenamt – Mehr Schutz, weniger Risiko


Ehrenamt als Bildungs- und Integrationsmotor

Auch als Lern- und Teilhabeort gewinnt das Ehrenamt an Bedeutung. Der Koalitionsvertrag erkennt erstmals Vereine explizit als Bildungsorte an – eine längst überfällige Entscheidung. Dadurch können Trainings und Weiterbildungen künftig besser gefördert werden, gerade in der Jugendarbeit.

Gleichzeitig wird das Potenzial des Engagements für Integration gestärkt: Organisationen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte werden gezielt unterstützt und als Brückenbauer anerkannt. Das Ehrenamt wird damit zur Schnittstelle zwischen Teilhabe, Empowerment und gesellschaftlicher Stabilität.

🔗 Zum Beitrag: Integration durch Ehrenamt – Brücken bauen mit Wirkung

🔗 Und: Bildung durch Engagement – Vereine als neue Lernorte


Digital, europäisch, zukunftsorientiert

Besonders spannend: Der Blick über den Tellerrand. Die Regierung will neue EU-Rechtsformen für Vereine schaffen und die internationale Zusammenarbeit erleichtern – rechtlich wie finanziell. Gleichzeitig wird die Förderung von Civic Tech – digitalen Werkzeugen zur Stärkung der Zivilgesellschaft – konkret im Vertrag benannt.

Damit öffnet sich das Ehrenamt für die Zukunft: digital vernetzt, grenzüberschreitend kooperativ und technologisch gestützt. Das ist mehr als ein Lippenbekenntnis – es ist eine Einladung zur aktiven Mitgestaltung der Engagementpolitik.

🔗 Zum Beitrag: Grenzen überwinden – Engagement europaweit denken


Freiwilligendienste & Engagementpolitik neu gedacht

Der Koalitionsvertrag setzt ein klares Zeichen: Engagement beginnt nicht erst im Alter – es braucht gute Einstiegsangebote für junge Menschen. Freiwilligendienste wie FSJ, BFD und internationale Programme sollen ausgebaut, finanziell besser ausgestattet und flexibler gestaltet werden. Dazu zählen Teilzeitmodelle, ein digitaler Freiwilligendienst und ein neues Format für Bevölkerungsschutz & Handwerk.

Gleichzeitig wird eine nationale Engagementstrategie angekündigt. Sie soll erstmals alle politischen Maßnahmen bündeln, die das Ehrenamt betreffen – und gemeinsam mit der Zivilgesellschaft entwickelt werden. Das verspricht mehr Koordination, mehr Planbarkeit und mehr Wirkung.

🔗 Zum Beitrag: Freiwilligendienste im Wandel – Chancen für Jugend & Gesellschaft

🔗 Und: Bildung durch Engagement – Vereine als neue Lernorte


Demokratie fördern durch Teilhabe und Patenschaften

Das Ehrenamt ist ein Ort gelebter Demokratie. Deshalb plant die Koalition gleich mehrere Beteiligungsformate: Bürgerräte sollen institutionalisiert werden, Kinder- und Jugendbeteiligung in einem Nationalen Aktionsplan gestärkt werden. Besonders wirksam: Patenschaftsprogramme wie „Menschen stärken Menschen“ werden weiter gefördert – ein bewährtes Instrument, um soziale Bindung und gegenseitige Unterstützung zu fördern.

Ein weiteres Signal: Für ältere Engagierte – etwa Rentner:innen – wird ein steuerlicher Freibetrag eingeführt. Damit sollen sie ermutigt werden, sich weiterhin aktiv einzubringen.

🔗 Zum Beitrag: Demokratie lebt vom Mitmachen – Beteiligung und Patenschaften stärken


Transparenz & Verantwortung – neue Regeln für Vereine

Der Koalitionsvertrag zieht klare Grenzen: Organisationen, die aus dem Ausland finanziert werden oder unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen, müssen ihre Geldquellen offenlegen. Ziel ist mehr Transparenz in der Zivilgesellschaft – ohne Misstrauen, aber mit klaren Spielregeln.

Gleichzeitig wird der gemeinnützige Charakter vieler Engagementfelder betont – ob E-Sport, Brauchtumspflege oder Amateurmusik. Diese symbolischen Anerkennungen sind mehr als Formalitäten: Sie schaffen Rechtssicherheit, Sichtbarkeit und Zugang zu Fördermitteln.

🔗 Zum Beitrag: Steuern, Transparenz & Gemeinnützigkeit – Was sich für Vereine ändert


Vereine als neue Lernorte – Bildung im Ehrenamt stärken

Ehrenamtliches Engagement ist mehr als Freizeitgestaltung – es ist gelebte Bildung. Der Koalitionsvertrag erkennt das ausdrücklich an: Vereine sollen offiziell als Bildungsorte anerkannt werden. Damit erhalten sie besseren Zugang zu Fördermitteln, insbesondere für die Aus- und Weiterbildung von Trainer:innen, Jugendleiter:innen oder Projektverantwortlichen.

Gerade in der Jugendarbeit eröffnet das neue Perspektiven: Vom Erste-Hilfe-Kurs bis zur Leitungsqualifikation kann Engagement künftig stärker als Bildungsleistung gewertet und finanziert werden. Das ist nicht nur eine Anerkennung – sondern ein Schritt hin zu mehr professioneller Unterstützung im Ehrenamt.

🔗 Zum Beitrag: Bildung durch Engagement – Vereine als neue Lernorte

Was jetzt wichtig wird – Ausblick & Erwartung an die Umsetzung

Die Richtung stimmt. Der Koalitionsvertrag erkennt die zentrale Rolle des Ehrenamts für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – und zieht daraus konkrete Konsequenzen. Finanzielle Verbesserungen, weniger Bürokratie, mehr Schutz: All das klingt vielversprechend. Doch wie bei jeder politischen Absichtserklärung gilt auch hier: Entscheidend ist die Umsetzung.

Was jetzt wichtig wird – Ausblick & Erwartung an die Umsetzung
Was der Koalitionsvertrag 2025 für das Ehrenamt bedeutet – Überblick & Einordnung

Vereine und Engagierte sollten sich nicht zu früh zurücklehnen. Die Erfahrung zeigt, dass gute Ideen auf dem Papier oft in der Praxis hängen bleiben – an zu komplizierten Antragsverfahren, uneinheitlicher Länderauslegung oder fehlender Kommunikation zwischen Bund und Basis. Genau hier liegt eine zentrale Herausforderung für die kommenden Monate: Die Politik muss dafür sorgen, dass ihre Versprechen vor Ort ankommen. Klar, verständlich, unbürokratisch.

Für die Zivilgesellschaft ist das zugleich Chance und Aufgabe. Jetzt ist der Moment, sich zu positionieren: Interessen zu bündeln, Fragen zu stellen, Druck zu machen. Wer informiert ist, kann Fördermittel besser nutzen, neue Projekte starten oder die eigenen Strukturen gezielt anpassen. Unsere Serie hilft dabei – mit fundierten Einordnungen, konkreten Tipps und praxisnahen Einschätzungen.

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    Wenn du tiefer einsteigen möchtest – hier findest du zentrale Quellen und weiterführende Analysen zum Koalitionsvertrag 2025:

  • 📰 FAQ & Analyse bei tagesschau.de
  • 🏛️ Stellungnahme der deutschen Wirtschaft (BDI)
  • 👥 Verbraucherschutz im Fokus (vzbv)
  • 💬 Einordnung der Volksbanken & Raiffeisenbanken (BVR)
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    15 Antworten

    1. „Weniger Bürokratie“ klingt vielversprechend! Endlich weniger Papierkram für uns Ehrenamtliche! Aber ich frage mich: Was genau bedeutet das für unsere tägliche Arbeit?

    2. Der Koalitionsvertrag hat echt einige gute Punkte. Aber ich frage mich: Werden wir auch genug Leute motivieren können? Ohne neue Engagierte wird das alles nichts bringen.

      1. Ich denke auch, dass Motivation eine große Rolle spielt! Wir müssen junge Menschen einbeziehen und zeigen, wie wichtig Ehrenamt ist.

      2. „Motivation“ klingt nach einem wichtigen Punkt! Vielleicht sollten wir auch bessere Schulungsangebote machen? Das könnte helfen.

    3. Ehrenamt ist wirklich wichtig für unsere Gesellschaft! Die neuen Pauschalen könnten vielen Helfern helfen. Glaubt ihr, dass das genug Anreiz bietet? Ich bin mir da nicht sicher.

    4. Ich finde es gut, das ehrenamtliche Engagement mehr gewürdigt wird. Es ist wichtig, dass die Regierung auch was tun will, um den Freiwilligen zu helfen. Aber wie genau sollen die neuen Pläne aussehen? Ich frage mich, ob das alles wirklich so einfach umzusetzen ist.

      1. Das ist ein spannendes Thema. Ich hoffe wirklich, dass die Umsetzung nicht an Bürokratie scheitert! Wir brauchen mehr Unterstützung für die Ehrenamtlichen.

      2. Ich stimme zu! Es ist eine tolle Idee, aber ich mache mir auch Sorgen über die Umsetzung. Die Absichtserklärungen sind ja schön und gut, aber was passiert dann in der Praxis?

    5. „Ehrenamt als Bildungs- und Integrationsmotor“ finde ich spannend! Wie seht ihr die Rolle von Vereinen in der Integration? Können sie wirklich einen Unterschied machen?

    6. Die Pläne zur Bürokratieabbau sind wirklich nötig! Ich kenne viele Vereine, die sich mit dem Papierkram quälen müssen. Was haltet ihr von den digitalen Verwaltungsplattformen? Glaubt ihr, das wird helfen?

      1. Ich hoffe es! Digitalisierung könnte echt vieles vereinfachen. Aber wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Werden da nicht neue Probleme entstehen?

    7. Ich finde die Erhöhung der Ehrenamtspauschale und Übungsleiterpauschale sehr wichtig, weil es die engagierten Menschen endlich richtig wertschätzt. Was denkt ihr über die konkreten Veränderungen? Wird das helfen, mehr Leute zu motivieren?

      1. Ja, ich denke auch, dass es eine gute Idee ist. Aber ich frage mich, ob das wirklich für alle Vereine gilt oder nur für bestimmte? Das wäre interessant zu wissen.

      2. Es wäre schön, wenn die Umsetzung wirklich so einfach wird wie angekündigt. Aber ich habe meine Zweifel, dass alles ohne Probleme klappt.

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