Klimawandel in der Stadt: Wie Zukunftsbäume gegen Hitzewellen schützen und das urbane Leben retten

Die diesjährigen Hitzewellen setzen Stadtbäumen massiv zu, obwohl sie als natürliche Klimaanlagen für lebenswerte Städte unverzichtbar sind. Kurzfristig kann jeder mit regelmäßigem Gießen helfen, langfristig müssen Kommunen ihre Grünflächen klimaresilient umgestalten und dabei widerstandsfähige Baumarten nach EU-Vorgabe pflanzen. Der Bund deutscher Baumschulen hat dafür eine Liste von 65 „Zukunftsbäumen“ veröffentlicht, die Kommunen und private Gartenbesitzer bei der richtigen Auswahl unterstützt.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Hitzewellen und langanhaltende Trockenheit verursachen massiven Stress für Stadtbäume.
– Kurzfristige Bewässerung mit etwa 100 Litern entlastet Bäume trotz begrenzter Wurzelräume.
– Bund deutscher Baumschulen veröffentlicht Liste mit 65 klimaresistenten Zukunftsbäumen für Kommunen.

Stadtbäume unter Druck: Hitze und Trockenheit gefährden urbane Lebensräume

Die Hitzewellen des Sommers 2025 stellen Stadtbäume vor erhebliche Herausforderungen. Nicht nur Menschen leiden unter der intensiven Wärme und den meist gleichzeitig auftretenden Trockenperioden – auch viele Baumarten sind massivem Stress ausgesetzt. Markus Guhl, Hauptgeschäftsführer des Bundes deutscher Baumschulen (BdB), betont die Rolle der Bäume als unverzichtbare "Garantie für lebenswerte Stadträume im Klimawandel". Dabei gehe es längst nicht mehr nur um den ästhetischen Wert, sondern um ihre Funktion als natürliche Klimaanlagen, die durch Schattenwurf und Verdunstungskälte das Umfeld spürbar abkühlen.

Wie Guhl erklärt, hängt die Belastungsfähigkeit der Stadtbäume wesentlich von der Wasserversorgung ab: "Kurzfristig kann jeder Bürger mit ausreichender Bewässerung den Gehölzen vor der eigenen Tür helfen. 100 Liter Wasser sind schon eine gute Basis." Doch die Wurzeln der Bäume finden in urbanen Böden oft nur begrenzten Platz, und wo Wasser verdunstet, muss auch Neues nachgeliefert werden. Dieser Wassermangel wirkt sich unmittelbar auf die Vitalität der Bäume aus und beeinträchtigt genauso ihre kühlende Wirkung.

Langfristig sind tiefgreifende Maßnahmen erforderlich, um die Städte zukunftsfähig zu gestalten. Guhl verweist auf die EU-weite Vorgabe durch das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, wonach nicht nur mehr Bäume gepflanzt werden müssen, sondern vor allem die Auswahl geeigneter Arten entscheidend ist: "Wir müssen vor allem die richtigen Sorten auswählen, damit die Bäume auch besser mit den sich ändernden Witterungsverhältnisse klarkommen. Nur wenn die Pflanzen wüchsig und vital sind, können sie uns als natürliche Klimaanlagen dienen."

Um Kommunen und private Gartenbesitzer bei der richtigen Pflanzenauswahl zu unterstützen, hat der BdB eine Liste mit 65 Zukunftsbäumen vorgelegt. Diese enthält sowohl heimische als auch nicht heimische Arten, die mit Blick auf den Klimawandel besonders geeignet sind. Für den privaten Bereich stellen Baumschulen zudem eine separate Broschüre mit klimafesten Gehölzen bereit. Beide Publikationen sind unter www.gruen-ist-leben.de verfügbar und bieten eine praktische Handreichung, um den Erhalt grüner Stadträume auch unter den Bedingungen zunehmender Hitze und Trockenheit zu sichern.

Warum Stadtgrün mehr ist als schöner Schein

Städte stehen heute vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen wachsenden Bevölkerungen Raum bieten und gleichzeitig ihre Umwelt nachhaltig gestalten. In diesem komplexen Gefüge gewinnt Stadtgrün eine zentrale Rolle, denn es ist weit mehr als eine ästhetische Verschönerung. Gesunde Bäume und begrünte Flächen sind essenziell, um die Lebensqualität in urbanen Räumen zu sichern, sie unterstützen die städtische Klimaanpassung und fördern eine zukunftsfähige Stadtökologie.

Bäume wirken in der Stadt wie natürliche Klimaanlagen. Sie kühlen die Umgebung durch Schatten und Verdunstung von Wasser über ihre Blätter. Gerade in Hitzeperioden kann dies entscheidend dazu beitragen, die Temperaturen zu senken und den Einfluss von Hitzestress auf Bewohner:innen zu vermindern. Die aktuelle Erfahrung zeigt jedoch, dass auch Bäume selbst unter dem Klimawandel leiden. Langanhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen setzen den Stadtbäumen zu und machen die Auswahl klimaresistenter Sorten unverzichtbar.

Die Vorteile urbaner Bäume liegen dabei nicht nur in der Klimaregulation. Sie entfalten vielfältige ökologische, soziale und wirtschaftliche Wirkungen, die Städte robuster und lebenswerter machen:

  • Ökologisch verbessern Bäume die Luftqualität, speichern CO₂ und bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten.
  • Sozial fördern sie das Wohlbefinden der Menschen, schaffen Erholungsräume und stärken das Gemeinschaftsgefühl.
  • Wirtschaftlich tragen sie durch die Regulierung von Temperaturen und das Vermindern von Luftschadstoffen zur Senkung von Gesundheitskosten bei und steigern den Wert von Immobilien.

Grünflächen als Schutzschild gegen den Klimawandel

Angesichts der steigenden Temperaturen und der Häufung von Extremwetterereignissen sind solche urbanen Grünoasen kein Luxus mehr, sondern Überlebensfaktoren. Sie helfen, die negativen Effekte des Klimawandels abzufedern und die Infrastruktur widerstandsfähiger zu machen. Doch dieser Schutzschild ist nur so stark wie seine Pflege und Planung. Städte müssen langfristig umdenken und nicht nur mehr Bäume pflanzen, sondern vor allem auf geeignete Baumarten setzen.

Innovative Strategien für klimaresiliente Städte

Die Antwort liegt in einer strategischen Stadtentwicklung, die Klimaresilienz systematisch fördert. Kommunen richten bereits ihre Grünflächenplanung auf nachhaltige, widerstandsfähige Baumarten aus. Hierzu hat der Bundes deutscher Baumschulen eine Liste von 65 „Zukunftsbäumen“ veröffentlicht, die besonders gut an die sich verändernden Witterungsbedingungen angepasst sind. Für private Garteneigentümer:innen gibt es ergänzend spezialisierte Empfehlungen.

Doch den Wandel können Städte allein nicht bewältigen. Die Mitwirkung der Bürger:innen ist entscheidend, wenn es darum geht, Bäume richtig zu bewässern und zu pflegen – gerade in Dürrezeiten. Die gesellschaftliche Verantwortung reicht vom individuellen Engagement bis hin zu kollektiven Initiativen, die Stadtgrün schützen und erfolgreich weiterentwickeln.

Stadtgrün bildet ein unverzichtbares Fundament für die nachhaltige Stadt der Zukunft. Es verbindet ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele und verlangt zugleich ein gemeinsames Handeln von Politik, Verwaltung und Bürgern. Nur so bleibt der städtische Lebensraum lebendig, gesund und widerstandsfähig.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des Bundes deutscher Baumschulen (BdB).

7 Antworten

  1. Ich hab noch nie was von klimaresistenten Bäumen gehört! Wo kann man diese Informationen finden? Es ist echt wichtig, dass wir wissen, was für Bäume am besten geeignet sind für unsere Städte.

  2. Ich finde es auch wichtig, dass Stadtgrün gefördert wird! Es macht unsere Städte lebendiger und schöner. Wer hat Ideen für Projekte in der Gemeinde? Vielleicht könnten wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen!

    1. Das wäre wirklich toll! Man könnte einen Tag organisieren, an dem wir zusammen Bäume pflanzen oder pflegen. Wo könnten wir uns treffen? Ich bin dabei!

  3. Die Liste der Zukunftsbäume klingt super! Ich frage mich, welche Arten das sind und ob sie in jeder Stadt wachsen können. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit diesen neuen Baumarten gemacht? Wäre klasse, darüber mehr zu erfahren.

    1. Ja genau! Ich habe mal von einer Eiche gehört, die gut gegen Hitze ist. Aber ich weiß nicht genau, wie viel Wasser sie braucht. Gibt es dazu Infos? Das wäre echt hilfreich!

  4. Das Thema ist wirklich spannend! Ich habe gehört, dass wir alle ein bisschen Wasser für die Bäume geben sollten. Macht das jemand hier? Vielleicht könnte man eine Aktion starten, wo jeder ein bisschen Gießkanne mitbringt und hilft!

  5. Ich finde es echt wichtig, dass wir über die Stadtbäume reden. Die sind ja nicht nur schön, sondern helfen auch gegen die Hitze. Wer kümmert sich denn um die Bäume in unserer Nachbarschaft? Wäre cool, wenn mehr Leute mithelfen würden!

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