Suche
Close this search box.

Klimawandel behindert nachhaltige Waldbewirtschaftung

Gesetz für Zukunft des Waldes fraglich

Bundeswaldgesetz in der Debatte - Zukunft des Waldes ungewiss

Am 30. August 2024 sorgt ein inoffizieller Entwurf zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG) durch das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für heftige Diskussionen. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) stellt kritisch infrage, ob die Vorlage den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist und eine nachhaltige Waldnutzung fördern kann. Angesichts der zunehmenden klimatischen Veränderungen betont DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus die Notwendigkeit grundlegender Anpassungen, um den größtmöglichen Klimaschutz durch Waldbewirtschaftung und Holzverwendung zu gewährleisten.


Teilen:

Bremen (VBR). Im derzeitigen Verfahren zur Überarbeitung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG) durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sorgt der inoffizielle Entwurf aus der Ressortabstimmung für hitzige Diskussionen. Angesichts des sich ständig verändernden Waldklimas und des fortschreitenden Klimawandels stellt der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) die grundlegende Frage, ob der aktuelle Entwurf eine solide Basis für den Aufbau zukunftsfähiger Wälder und die nachhaltige Nutzung von Holz bildet. Der Verband fordert weitreichende Änderungen, um die Klimaschutzpotenziale von Wald und Holz vollständig auszuschöpfen.

“Der Wald in Deutschland verändert sich drastisch,” beschreibt DeSH-Geschäftsführerin Julia Möbus die Lage. “Trockenheit, Schadinsekten und Stürme haben in den vergangenen Jahren erhebliche Schäden angerichtet. Die Auswirkungen des Klimawandels schaffen neue Rahmenbedingungen, die sowohl den Wald als auch die gesamte Holzversorgungskette vor gewaltige Herausforderungen stellen.” Möbus betont, dass diese Veränderungen ein Höchstmaß an Flexibilität bei der Waldpflege und -bewirtschaftung erfordern, um den Waldumbau erfolgreich zu gestalten. Starre Vorgaben könnten dagegen kontraproduktiv wirken und die Waldbesitzer auf ihrem schwierigen Weg nicht ausreichend unterstützen.

Ein weiterer kritischer Punkt im Gesetzentwurf betrifft die Rolle des Waldes als Kohlenstoffspeicher. Die geplanten umfassenden Ermächtigungen zur Beschränkung des Holzeinschlags für den Klimaschutz vernachlässigen, laut Möbus, die wichtige Synergie zwischen Waldbewirtschaftung und Holzverwendung. “Den Fokus auf ältere, störungsanfälligere Wälder zu legen und gleichzeitig hohe CO2-Minderungsziele durchzusetzen, mag kurzfristige Erfolge auf dem Papier bieten,” warnt sie. “Doch solche Ansätze ignorieren natürliche Störungen wie Trockenheit und Schädlingsbefall und sind somit ineffektiv. Hier muss dringend umgedacht werden, um langfristig nachhaltig zu handeln.”

Lesen Sie auch:  Postbank-Beschäftigte: ver.di ruft ab Freitag zum Streik auf

Die Diskussion um das Bundeswaldgesetz wirft die Frage auf, welche Rahmenbedingungen der Wald tatsächlich benötigt. Müssen strikte Gesetzesvorgaben wirklich den zukünftigen Weg des Waldes bestimmen? Möbus spricht sich klar dagegen aus: “Anstatt andere Sektoren der Gesellschaft durch rigorose Vorschriften zu entlasten, sollten die politischen Bestrebungen darauf abzielen, den Walderhalt durch aktive Bewirtschaftung und Umbau zu unterstützen.” Hierfür sei die Hilfe der Waldbesitzer und der gesamten Branche erforderlich, die diese belastende Aufgabe in den kommenden Jahrzehnten bewältigen müssen.

Seit über 125 Jahren setzt sich der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) für die Belange der Säge- und Holzindustrie ein. Mit ihren vielfältigen Holzprodukten spielen die 350 Mitgliedsunternehmen des DeSH eine zentrale Rolle in der Bioökonomie und der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft. Der Verband steht für die verantwortungsvolle Verarbeitung von Holz als Beitrag zum Klimaschutz, zur Beschäftigung und zur Wertschöpfung in einem zukunftsfähigen Deutschland.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Paul Westermann, Deutsche Säge- und Holzindustrie
Chausseestraße 99, 10115 Berlin
Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89
E-Mail: presse@zukunft-holz.de
Internet: www.zukunft-holz.de

Dieser Beitrag informiert umfassend über die aktuellen Herausforderungen und Standpunkte in der Diskussion um das neue Bundeswaldgesetz und betont die Notwendigkeit weitreichender Änderungen für eine nachhaltige Zukunft unserer Wälder.

Lesen Sie auch:  BFH-Urteil: Steuerliche Entlastung für künstliche Befruchtung

Lesen Sie auch:

Zukunft des Waldes: Herausforderungen und Perspektiven

Die Debatte um die Novellierung des Bundeswaldgesetzes spiegelt wider, wie komplex und vielschichtig die Herausforderungen im Forstsektor sind. Aspekte wie Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus. Doch diese Themen sind nicht nur für Deutschland relevant; weltweit kämpfen viele Länder mit ähnlichen Problemen.

Ein Blick auf internationale Erfahrungen zeigt, dass viele Nationen Flexibilität in der Waldbewirtschaftung als Schlüssel sehen. In Schweden beispielsweise, wo die Forstwirtschaft eine lange Tradition hat, setzen Experten auf dynamische Managementansätze, um den waldökologischen Wandel aktiv zu gestalten. Dort wird die Verbindung von Wachstumsphasen und Erntezyklen genutzt, um einerseits CO2 zu speichern und andererseits Wälder weniger anfällig für Schädlinge und Klimaveränderungen zu machen.

Mit der zunehmenden Bedeutung des Waldes als Kohlenstoffspeicher rückt auch die Frage nach dem optimalen Nutzungskonzept in den Vordergrund. Aktuelle wissenschaftliche Studien verdeutlichen, dass die Kombination aus nachhaltiger Bewirtschaftung und technologischem Fortschritt in der Holzverarbeitung erhebliche Potenziale bietet. So kann maßgeschneiderte Holznutzung dazu beitragen, langlebige Produkte zu schaffen, die langfristig CO2 binden, während gleichzeitig schnell wachsende Baumarten nachgepflanzt werden, um kontinuierlich CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen.

Dennoch bleibt die Balance eine große Herausforderung. Keine einfachen Antworten gibt es auf die Frage, wie man die Resilienz der Wälder gegen natürliche Störungen stärken kann, ohne gleichzeitig die wirtschaftlichen Interessen der Holzindustrie zu gefährden. Nationale Strategien müssen daher regional angepasst und regelmäßig überprüft werden, um den sich ständig verändernden Bedingungen gerecht zu werden.

Lesen Sie auch:  Klarheit beim Bronze-Schwimmabzeichen durch neue Studie

Prognosen deuten darauf hin, dass die Rolle des Waldes im Rahmen globaler Klimaschutzstrategien weiter wachsen wird. Insbesondere in Europa könnten innovative Ansätze wie Agroforstwirtschaft oder Mischkulturen dazu beitragen, die Nachhaltigkeit zu erhöhen. Gleichzeitig stellen steigende Anforderungen an den Schutz der Biodiversität einen zusätzlichen Handlungsbedarf dar, der ebenfalls in Gesetzgebungsverfahren berücksichtigt werden muss.

Für die deutsche Säge- und Holzindustrie sowie die Waldbesitzer bedeutet dies, dass sie zukünftig eng mit Wissenschaft und Politik zusammenarbeiten müssen, um praktikable und langfristig wirksame Lösungen zu entwickeln. Kommunikation und Wissenstransfer zwischen den Akteuren sind dabei unerlässlich, um flexible und praxisorientierte Maßnahmen zu etablieren.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Weg zu zukunftsfähigen Wäldern zwar voller Hürden ist, jedoch auch zahlreiche Chancen und Innovationspotenziale birgt. Ein ausgewogener Gesetzentwurf, der sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte angemessen berücksichtigt, könnte den Grundstein für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland legen und damit einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Gesetz für Zukunft des Waldes fraglich

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

6 Antworten

  1. Ich finde das mit dem Kohlenstoffspeicher verwirrend. Ist es nicht besser, einfach mehr Bäume zu pflanzen?

  2. Ich verstehe das nicht, warum man so viele Regeln braucht. Früher ging doch auch alles gut ohne diese neuen Gesetze.

    1. Ja, aber die müssen trotzdem gepflegt werden, sonst geht alles kaputt. Das hab ich mal in der Schule gelernt.

  3. Diese ganze Sache mit dem Waldgesetz klingt kompliziert. Warum ändern die nicht einfach das, was kaputt ist? Das sollte genügen, oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

DVT-Präsident Schiplage: "Futtermittelwirtschaft leistet wichtigen Beitrag in der ...

Futtermittelwirtschaft: Schiplage lobt Beitrag zur Klimapolitik

Am 19. September 2024 hielt der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) in Berlin seine 24. Jahrestagung ab, bei der die essenzielle Rolle der Futtermittelindustrie für eine nachhaltige Versorgung und Transformation der Agrarbranche hervorgehoben wurde. Vor rund 300 Gästen betonte DVT-Präsident Cord Schiplage die Innovationskraft der Branche im Umgang mit Co-Produkten und optimierter Futterration zur Effizienzsteigerung, warnte jedoch vor den negativen Auswirkungen mangelnder politischer Unterstützung und bürokratischer Hürden. Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Dialog über die Zukunft der Tierhaltung und die Herausforderungen durch die EU-Entwaldungsverordnung.

Lesen
Weltkindertag: Vorfahrt für Kinder – sofort!

Kinderrechte im Fokus: Schutz für Scheidungskinder stärken!

Am 19. September 2024 wies der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) anlässlich des Weltkindertages auf die gravierende Benachteiligung von Kindern geschiedener Eltern hin. Neben der zunehmenden Kinderarmut macht der Verband deutlich, dass bestehende Steuer- und Familienrechtsstrukturen die Situation zusätzlich verschärfen. ISUV fordert daher mehr Engagement, um den Kontakt zu beiden Elternteilen nach einer Trennung sicherzustellen und die UN-Kinderkonvention vollständig umzusetzen. “Kinder leiden besonders unter einer Scheidung, wenn sie den Kontakt zu einem Elternteil verlieren,” betonte Melanie Ulbrich, die Vorsitzende des ISUV.

Lesen