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Klimaschutz und Mieten: Effizienz ist entscheidend

Soziale Vermieter: Beim Klimaschutz Auswirkungen auf die Mieten berücksichtigen
In einer wegweisenden Entscheidung hat der Schleswig-Holsteinische Landtag die Überarbeitung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes beschlossen, das den Weg zur Klimaneutralität bis 2040 ebnen soll. Ein zentrales Element: Neue Wohngebäude benötigen künftig verpflichtend Photovoltaikanlagen. Doch während sich diese Maßnahmen als Fortschritt in Sachen Umweltschutz präsentieren, warnt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), vor den finanziellen Belastungen für Mieter. Kritisch verweist er auf die steigenden Bau- und Unterhaltskosten, die ohne staatliche Unterstützung zu einem finanziellen Drahtseilakt werden könnten. Ein spannender Balanceakt zwischen ökologischem Wandel und sozialer Gerechtigkeit entfaltet sich.

Bremen (VBR).

Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat die Überarbeitung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes beschlossen. Die schwarz-grüne Regierungskoalition strebt an, bis 2040 ein klimaneutrales Bundesland zu schaffen. Neue Wohngebäude sowie große Parkplätze müssen künftig mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, und Wärmenetze sollen ebenfalls ab 2040 klimaneutral betrieben werden.

Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), äußert Bedenken hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen dieser Maßnahmen auf Mieter: „Die Landesregierung muss beim Ringen um mehr stärker die Auswirkungen auf die Mieten berücksichtigen. (…) Entscheidend ist die Effizienz aller Klimaschutzmaßnahmen. Die aber ist bislang eher schlecht.“ (Zitat-Quelle: ).

Tatsächlich hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung festgestellt, dass die Ausgaben für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich von 2011 bis 2022 um 40 Prozent gestiegen sind, ohne den spezifischen Energieverbrauch pro Quadratmeter signifikant zu senken. Dies wirft die Frage auf, ob die derzeitigen Bemühungen zur Verbesserung der Gebäudeeffizienz wirklich den erhofften Nutzen bringen.

Breitner geht weiter auf die Kostenproblematik ein: „Die im Gebäudesektor zu erfüllenden Effizienzstandards haben die Komplexität des Bauens und die Bau- sowie die Unterhaltskosten deutlich erhöht. Das müssen die Mieterinnen und Mieter über ihre Miete bezahlen, ohne dass unter dem Strich die versprochenen Kosteneinsparungen wirklich eintreten.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Um die angestrebte Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, seien laut der ARGE für zeitgemäßes Bauen Investitionen von bis zu 152 Milliarden Euro in den Gebäudesektor von Schleswig-Holstein erforderlich. Für die rund 1,5 Millionen Wohnungen bedeutet dies eine Investition von etwa 100.000 Euro pro Wohnung.

Der VNW, der insgesamt 452 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vertritt, betont die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung: „Klimaschutz, soziale Ausgewogenheit und erfolgreiches Wirtschaften gehören zusammen. Deshalb: Wer fordert, muss auch fördern!“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Die Energiewende im Gebäudesektor sei eine Mammutaufgabe, die nur durch ausreichende staatliche Förderung bewältigt werden könne. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass diese finanziellen Bürden zu einer sozialen Schieflage führen.

Diese neuen gesetzlichen Vorgaben sollen nicht nur eine grünere Zukunft ermöglichen, sondern stehen auch symbolisch für den dringenden Wandel, den unsere Gesellschaft hin zu einer nachhaltigeren Lebensweise vollziehen muss. Die Herausforderungen, vor denen Vermieter und Mieter stehen, verdeutlichen jedoch erneut die komplexe Balance zwischen Klimazielen, Kosten und sozialer Gerechtigkeit.


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Herausforderungen und Chancen der Energiewende: Ein Blick auf die Zukunft des Wohnungssektors

Die aktuellen Entwicklungen in Schleswig-Holstein werfen ein Schlaglicht auf die vielfältigen Herausforderungen, die mit der Energiewende im Wohnungssektor verbunden sind. Der Beschluss zur Überarbeitung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes (EWKG) und das ehrgeizige Ziel der Landesregierung, bis 2040 klimaneutral zu sein, fordern nicht nur die politische Entschlossenheit, sondern auch ein ausgewogenes Zusammenspiel von Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftspolitik.

Das vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) geäußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Mieten spiegelt eine weit verbreitete Sorge wider, dass die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen letztendlich von den Mietern getragen werden könnten. Diese Perspektive wird durch die Tatsache untermauert, dass die bisherigen Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen – mit steigenden Ausgaben von 67 Milliarden Euro jährlich seit 2011 – sich kaum in einem sinkenden Energieverbrauch pro Quadratmeter niedergeschlagen haben. Dieses Problem ist nicht auf Deutschland beschränkt; vergleichbare Herausforderungen stehen auch anderen europäischen Ländern bevor, die ähnliche Klimaziele verfolgen.

Hierbei hebt der VNW die Notwendigkeit einer auskömmlichen staatlichen Förderung hervor, um die finanzielle Belastung sozialer Vermieter auszugleichen und soziale Ungerechtigkeiten zu vermeiden. Historische Erfahrungen zeigen, dass Förderprogramme entscheidend dazu beitragen können, den Übergang zu einer klimaneutralen Bauwirtschaft zu beschleunigen und gleichzeitig die wirtschaftliche Rentabilität zu gewährleisten. Beispiele hierfür finden sich unter anderem in früheren Initiativen in Skandinavien und den Niederlanden, wo staatliche Unterstützung erhebliche Fortschritte im Bereich energieeffizientes Bauen ermöglicht hat.

Währenddessen passen andere Bundesländer ihre Pläne ebenfalls an die Notwendigkeiten der Energiewende an. Bayern und Baden-Württemberg zum Beispiel setzen zunehmend auf Innovationspartnerschaften zwischen öffentlichen Institutionen und der Privatwirtschaft, um zukunftsorientierte Lösungen für den Gebäudesektor zu entwickeln. Ein bundesweites Engagement könnte darauf abzielen, Synergien zu nutzen und Best Practices auszutauschen, was langfristig zu einem gemeinsamen Vorteil führt.

Vor diesem Hintergrund bietet die aktuell geführte Diskussion über das EWKG nicht nur Herausforderungen, sondern auch die Möglichkeit, ein neues effizienzgetriebenes Paradigma im Wohnungsbau zu etablieren. Die Weichenstellung für einen nachhaltigen und sozialverträglichen Umbau der Energieversorgung im Gebäudebereich kann dabei als Modell für andere Sektoren dienen. Diese Vision bedarf eines umfassenden politischen Willens, unterstützt von wissenschaftlicher Evidenz und einer kooperativen Herangehensweise zwischen allen Stakeholdern, einschließlich Vermietern, Mietern und staatlichen Akteuren. Letztlich kann dieser ganzheitliche Ansatz den Weg für einen zukunftsgerichteten, resilienten Wohnungsmarkt ebnen, der ökologische und soziale Bedürfnisse gleichermaßen befriedigt.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Energiewende
  2. Klimaschutzgesetz
  3. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
  4. Schleswig-Holstein
  5. Photovoltaikanlage

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8 Antworten

  1. …ich sehe auch ein Problem mit den steigenden Baukosten! Die Mieter tragen die Last und das kann nicht richtig sein. Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit?

  2. Die Investitionen sind enorm! Woher soll das Geld kommen? Ich mache mir Sorgen um die Mieten in der Zukunft. Was denkt ihr über staatliche Unterstützung?

    1. Staatliche Hilfe wäre echt nötig! Andernfalls wird es für viele schwierig, eine Wohnung zu finden oder zu behalten.

  3. Ich habe gelesen, dass die Effizienzmaßnahmen nicht immer wirken. Warum gibt es keine besseren Lösungen? Es muss doch Wege geben, die Mieten nicht steigen zu lassen.

  4. Die Idee mit den Photovoltaikanlagen auf neuen Gebäuden klingt super, aber was ist mit den älteren Häusern? Wäre es nicht sinnvoller, dort zuerst anzufangen? Wir sollten alle Möglichkeiten nutzen.

    1. Ja, das stimmt! Alte Gebäude brauchen oft mehr Pflege und sind weniger effizient. Vielleicht gibt es ja Förderungen für Renovierungen oder so.

  5. Ich finde es gut, dass die Landesregierung Klimaschutz ernst nimmt. Aber wie wird das alles finanziert? Mieter haben schon jetzt genug zu zahlen. Muss da nicht auch der Staat helfen?

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