Klimaschutz in Unternehmen: Neue Leitfäden von GNF und OroVerde verbinden praxisnah Waldschutz und Emissionsreduktion für KMU

Der Global Nature Fund und OroVerde haben drei praxisnahe Leitfäden für kleine und mittlere Unternehmen vorgestellt, mit denen diese Emissionsreduktion, den Umgang mit unvermeidbaren CO₂-Emissionen und freiwilliges Engagement für den Wald in ihre Klimastrategie einbinden können. Die Publikationen erklären, wie KMU qualitativ hochwertige Emissionsgutschriften aus Waldprojekten nutzen, unvermeidbare Emissionen systematisch angehen und erste Schritte zur Emissionsminderung planen. Die kostenlosen Leitfäden sollen KMU zu glaubwürdigem Klimaschutz verhelfen, ihre Wettbewerbs­fähigkeit stärken und gleichzeitig Wälder schützen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– GNF und OroVerde veröffentlichten drei Leitfäden zum wirksamen Klima- und Waldschutz in KMU.
– Fokus: Emissionsreduktion, Umgang mit unvermeidbaren Emissionen und freiwilliges Waldengagement.
– Kostenloser Download der Publikationen auf den Websites von GNF und OroVerde möglich.

Neue Publikationen von GNF und OroVerde: Praktische Hilfen für glaubwürdigen Klimaschutz in Unternehmen

Die jüngsten Waldbrände in Kanada, deren Rauchschwaden sich tausende Kilometer weit bis nach Süddeutschland ausbreiteten, unterstreichen eindrücklich die Dringlichkeit, Klima- und Waldschutz effektiver zu verbinden. Unternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, wirksame klimafreundliche Strategien zu entwickeln, die nicht nur Emissionen reduzieren, sondern auch Wälder erhalten – wichtige Ökosysteme für Klima, Biodiversität und das Leben von Millionen Menschen weltweit. Vor diesem Hintergrund haben der Global Nature Fund (GNF) und OroVerde drei neue Publikationen veröffentlicht, die speziell kleine und mittlere Unternehmen (KMU) adressieren und praktische Orientierung für unternehmerischen Klimaschutz bieten.

Die Materialien widmen sich maßgeblich drei zentralen Themenfeldern: der Emissionsreduktion, dem Umgang mit unvermeidbaren Emissionen und dem freiwilligen Engagement für den Wald. Sie zeigen, wie Unternehmen diese Aspekte in ihre Klimastrategien integrieren können, ohne dabei die dringend notwendige Dekarbonisierung aus den Augen zu verlieren. So betont Martina Schaub, Vorständin von OroVerde: „Wälder speichern enorme Mengen Kohlenstoff, regulieren den Wasserkreislauf, bieten Lebensraum für Artenvielfalt und sichern die Lebensgrundlage von Millionen Menschen weltweit.“ Damit wird deutlich, warum Wälder als natürliche Kohlenstoffspeicher und Biodiversitätsreservate eine unverzichtbare Rolle im Klimaschutz spielen.

Die drei Publikationen bieten KMU konkrete Hilfestellungen für unterschiedliche Bedürfnisse und Erfahrungsstufen:

Der Leitfaden zu Emissionsgutschriften aus dem Wald liefert einen umfassenden Überblick über den freiwilligen Kohlenstoffmarkt und die Rolle von Waldprojekten im Klimaschutz. Er erläutert Qualitätskriterien für glaubwürdige Emissionsgutschriften und behandelt aktuelle wissenschaftliche sowie politische Entwicklungen. Unternehmen erfahren, wie sich Waldprojekte sinnvoll in ihre Klimastrategie einbinden lassen, ohne die eigene CO₂-Reduktion zu ersetzen.

Der zweite Leitfaden mit dem Titel Unvermeidbare Emissionen: Was KMU wissen müssen beantwortet die Frage, was unter den unvermeidbaren Emissionen zu verstehen ist, die trotz Reduktionsbemühungen aktuell (noch) nicht komplett vermieden werden können. Hier erhalten Unternehmen Orientierung, wie sie sich strukturiert mit diesen Emissionen auseinandersetzen und verantwortungsvoll damit umgehen können.

Für Unternehmen, die erste Schritte in Richtung Emissionsminderung unternehmen wollen, bietet die Kurzinfo: Emissionsreduktion für KMU einen kompakten Einstieg. Sie stellt praxisnah dar, wie realistische Ziele formuliert, Maßnahmen abgeleitet und Ideen für Emissionsreduktionen entwickelt werden können. Dabei berücksichtigt die Kurzinfo auch die Vorgaben und Instrumente der EU-Taxonomie sowie des EU-Taxonomie-Kompasses.

Stefan Hörmann, Geschäftsführer des Global Nature Fund, unterstreicht den langfristigen Nutzen glaubwürdigen Klimaschutzes für KMU: „Glaubwürdiger Klimaschutz birgt zahlreiche Chancen für KMU – steigert die Wettbewerbsfähigkeit, Attraktivität für neue Mitarbeitende und Widerstandfähigkeit gegenüber Folgen des Klimawandels.“ Diese Verbindung von ökologischem Engagement und wirtschaftlichem Vorteil macht die Publikationen besonders relevant für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsstrategien ausbauen wollen.

Die neuen Materialien stehen kostenfrei zum Download bereit und bieten damit eine unkomplizierte Möglichkeit für KMU, ihre Klimaschutzaktivitäten fundiert weiterzuentwickeln. Interessierte können die Publikationen unter den folgenden Adressen herunterladen:

https://www.regenwald-schuetzen.org/projekte/forschung-und-studien/aktuelle-highlights/freiwilliger-kohlenstoffmarkt-fuer-kmu

https://globalnature.org/project/klimaschutz-mit-waldprojekten/

Klimaschutz zwischen Anspruch und Praxis: Warum Unternehmen neue Leitfäden dringend brauchen

Unternehmen stehen zunehmend im Fokus, wenn es um den Klimaschutz geht. Die Erwartungen von Gesellschaft, Politik und Kundschaft wachsen stetig – der Druck, aktiv Emissionen zu reduzieren und nachhaltiger zu wirtschaften, steigt. Für viele Betriebe, vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), birgt dieser Wandel erhebliche Herausforderungen, aber auch Chancen. Angesichts immer komplexerer Vorgaben und vielfältiger Handlungsfelder gewinnen spezialisierte Leitfäden an Bedeutung. Sie helfen Unternehmen dabei, Klimaschutz konkret zu gestalten und dabei glaubwürdig zu bleiben.

Klimastrategien entwickeln sich weiter: Vom reinen Blick auf eigene Emissionen hin zu einem umfassenden Engagement, das auch den Schutz von Wäldern und anderen natürlichen Kohlenstoffspeichern einschließt. Dabei spielen Begriffe wie Emissionsreduktion – also die gezielte Verringerung von Treibhausgasen – eine zentrale Rolle. Doch nicht alle Emissionen lassen sich sofort vermeiden. Hier sorgt der sogenannte freiwillige Kohlenstoffmarkt für zusätzliche Möglichkeiten. Unternehmen können dort durch finanzielle Beiträge Projekte fördern, die zum Beispiel Bäume pflanzen oder Wälder schützen – und so verbleibende Emissionen ausgleichen. Diese Kompensation ersetzt jedoch nicht die eigentliche Reduktion, sondern ergänzt sie.

Dass Klimaschutz keine rein technische oder wirtschaftliche Aufgabe ist, zeigt sich auch an den gesellschaftlichen Erwartungen. Finden Verbraucher und Geschäftspartner, dass Unternehmen nur halbherzig handeln, kann dies das Ansehen und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Umgekehrt stärkt ein glaubwürdiges Engagement die Attraktivität bei Mitarbeitenden und Kunden. Der Schulterschluss von Wirtschaft und Naturschutz wird damit zu einem wichtigen Baustein für nachhaltige Unternehmensentwicklung – auch international. So setzen Unternehmen weltweit zunehmend auf integrative Ansätze, die Umwelt- und Klimaschutz verbinden.

Herausforderungen für Unternehmen im Klimaschutz

KMU stehen dabei besonders vor vielschichtigen Anforderungen, die sich hier übersichtlich zusammenfassen lassen:

  • Komplexität der Klimadaten: Emissionen erfassen, analysieren und verstehen
  • Reduktionsziele definieren: Realistische, messbare Ziele für den mittelfristigen und langfristigen Zeitraum setzen
  • Umgang mit unvermeidbaren Emissionen: Entscheiden, welche Emissionen noch nicht vermieden werden können und wie man damit umgeht
  • Integration von Waldschutz-Projekten: Verständnis für den freiwilligen Kohlenstoffmarkt und Auswahl glaubwürdiger Kompensationsmaßnahmen
  • Rechtliche und politische Rahmenbedingungen beachten: Neue EU-Vorgaben, wie die EU-Taxonomie, berücksichtigen
  • Interne Ressourcen und Know-how aufbauen: Fachwissen und personelle Kapazitäten schaffen
  • Transparenz und Kommunikation: Nachhaltigkeitsengagement offen darlegen, um Vertrauen aufzubauen

Gesellschaftlicher und politischer Druck

Die Erwartungshaltung an Unternehmen wird sowohl von der öffentlichen Debatte als auch von politischen Vorgaben genährt. Regierungen verschärfen klimarelevante Gesetze und Auflagen, während Konsumentinnen und Konsumenten bewusster einkaufen und nachhaltige Produkte bevorzugen. So zwingt eine Kombination aus Marktdynamik und gesetzlichem Rahmen Unternehmen dazu, ihre Klimastrategie stetig zu überdenken und zu erneuern.

Nicht zuletzt sind auch internationale Beispiele wegweisend. Nordamerikanische und skandinavische Unternehmen zeigen etwa, wie sich Klimaschutzmaßnahmen strategisch integrieren lassen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Diese Praktiken machen deutlich, dass sich Umweltschutz und unternehmerischer Erfolg gegenseitig stärken können.

Für die Zukunft ist klar: Nur wer Klimaschutz glaubwürdig umsetzt und dabei den Schutz natürlicher Ressourcen wie Wälder fördert, bleibt langfristig wettbewerbsfähig – und leistet einen relevanten Beitrag zur Bewältigung der globalen Klimakrise.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer gemeinsamen Pressemitteilung des Global Nature Fund und OroVerde.

3 Antworten

  1. Die Publikationen scheinen sehr informativ zu sein! Ich hoffe, dass sie auch eine breite Zielgruppe erreichen können. Gibt es spezielle Schulungen oder Workshops zu diesen Themen für Unternehmer?

  2. Ich finde es wichtig, dass Unternehmen sich mit Klimaschutz befassen. Die neuen Leitfäden sind eine gute Idee, aber ich frage mich, wie realistisch die Umsetzung wirklich ist. Sind die Vorschläge auch für kleine Betriebe machbar?

    1. Das ist ein guter Punkt! Ich denke, es wäre hilfreich, wenn es mehr konkrete Beispiele gibt, wie KMU diese Leitlinien umsetzen können. Wer hat schon Erfahrung damit?

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