Bremen (VBR). Die sozialen Vermieter Norddeutschlands schlagen Alarm: Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) fordert eine tiefgreifende Neubewertung der Klimaschutzgesetzgebung mit Blick auf die finanziellen Belastungen für Mieter. In einer Stellungnahme zur geplanten Novelle des schleswig-holsteinischen Klimaschutzgesetzes betont VNW-Direktor Andreas Breitner, dass die Effizienz von Klimaschutzmaßnahmen in einem angemessenen Verhältnis zu den entstehenden Kosten stehen muss.
Breitner zitiert Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, wonach die jährlichen Ausgaben für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebereich von 2011 bis 2022 um 40 Prozent auf 67 Milliarden Euro gestiegen sind, ohne dass eine signifikante Reduktion des spezifischen Energieverbrauchs je Quadratmeter erzielt wurde. „Wir dichten und dämmen, als gäbe es kein Morgen, aber es hat ökologisch nichts gebracht. Milliardeninvestitionen und kein Stück weniger Energieverbrauch. Irre“, so seine kritische Einschätzung der bisherigen Maßnahmen.
Der VNW weist darauf hin, dass die strengen Effizienzstandards im Gebäudesektor die Bau- und Unterhaltskosten erheblich gesteigert haben. Diese Kostensteigerungen müssten letztendlich von den Mieterinnen und Mietern getragen werden, ohne dass sich die versprochenen Kosteneinsparungen unter dem Strich wirklich einstellen. Das führt laut Breitner zu einer ungleichen Belastungsverteilung und könnte sozial brisant werden.
Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (ARGE) zeigt zudem, dass zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 im Gebäudesektor Schleswig-Holsteins Investitionen in Höhe von 152 Milliarden Euro erforderlich sind. Dies entspricht durchschnittlich rund 100.000 Euro pro Wohnung bei insgesamt etwa 1,5 Millionen Wohnungen im Land.
„Klimaschutz, soziale Ausgewogenheit und erfolgreiches Wirtschaften gehören zusammen“, betont Breitner und fordert deshalb mehr staatliche Unterstützung. Die Energiewende im Gebäudesektor sei eine Mammutaufgabe, die nur durch ausreichende staatliche Förderungen realisierbar sei. Andernfalls müssten die notwendigen Investitionen über Mieterhöhungen refinanziert werden, was sozial unverantwortlich wäre. Deutschland habe sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, ohne einen klaren Plan zur Umsetzung zu haben.
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften, die rund 709.000 Wohnungen verwalten. Etwa 1,5 Millionen Menschen leben in diesen Wohnungen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,59 Euro, womit der VNW eindrücklich zeigt, dass er nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial verantwortungsvoll handelt.
Es bleibt also abzuwarten, ob die Politik auf diesen dringenden Appell reagiert und die Weichen für eine sozial gerechte und finanziell tragbare Energiewende stellt.
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Soziale Vermieter: Kein Klimaschutz um jeden Preis!
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Zitierte Personen und Organisationen
- Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW)
- Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
- ARGE für zeitgemäßes Bauen e.V.
- Oliver Schirg, Referat Kommunikation beim Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW)
Meldung einfach erklärt
Ich erkläre den Beitrag in leichter Sprache:
Wer hat diese Veröffentlichung gemacht?
– Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW).
Wer ist Andreas Breitner?
– Andreas Breitner ist der Direktor des VNW.
Wann wurde diese Nachricht veröffentlicht?
– Am 26. Juli 2024 um 10:00 Uhr.
Was sagt Andreas Breitner über Klimaschutz und Mieter?
– Es müssen die finanziellen Auswirkungen auf die Mieterinnen und Mieter berücksichtigt werden.
– Klimaschutz muss effizient sein.
Warum ist das Thema wichtig?
– Die Politik soll bei Gesetzen zum Klimaschutz auch an die Mieten denken.
– Vorgaben zur Reduzierung von schädlichen Emissionen sollten vorher geprüft werden, ob sie sinnvoll sind.
Welche Probleme beschreibt Andreas Breitner?
1. Die Kosten für Energieeffizienzmaßnahmen sind stark gestiegen.
2. Der spezifische Energieverbrauch pro Quadratmeter ist seit Jahren unverändert.
3. Es wurden viele Milliarden Euro ausgegeben, aber der Energieverbrauch hat sich nicht verringert.
Was bedeutet das für die Mieterinnen und Mieter?
– Die Mieter müssen höhere Bau- und Unterhaltskosten über ihre Miete bezahlen.
– Die Kosteneinsparungen treten jedoch nicht wirklich ein.
Wie viel Geld wird für Klimaneutralität im Gebäudesektor benötigt?
– In Schleswig-Holstein sind Investitionen von bis zu 152 Milliarden Euro notwendig.
– Bei 1,5 Millionen Wohnungen bedeutet das etwa 100.000 Euro pro Wohnung.
Welche Schlusspunkte betont Andreas Breitner?
– Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit gehören zusammen.
– Die Energiewende im Gebäudebereich ist eine große Aufgabe.
– Es braucht ausreichend staatliche Förderung, damit die Mieter nicht zu stark belastet werden.
– Ohne staatliche Hilfe müssten Investitionen aus den Mieten finanziert werden, was sozial gefährlich ist.
– Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, ohne genau zu wissen, wie es erreicht werden kann.
Was ist der VNW?
– Der VNW vertritt 443 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
– In den VNW-Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen.
– Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter beträgt 6,59 Euro.
– Der VNW nennt sich „Verband der Vermieter mit Werten“.
Wie kann man weitere Informationen bekommen?
– Kontakt: Oliver Schirg beim VNW, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, E-Mail: schirg@vnw.de
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11 Antworten
Also die Mieter sollen alles zahlen? Das is doch nich fair. Klimaschutz is wichtig, aber das darf nich auf den Rücken von normalen Leute passieren.
Ich stimme zu, die Politik muss mehr für uns tun. Es kann nich sein, dass wir alles tragen müssen.
Ja genau. Wir haben schon genug Probleme mit hohe Mieten. So kann das nicht weitergehen.
Die bauen so teure Gebäude und dann wundern die sich, dass keiner die mieten bezahlen kann. Wieso machen die das?
Klimaschutz is wichtig, ja. Aber so hohe inverstionen? 100.000 Euro pro Wohnung? Das ist doch verrückt. Das kann doch keiner bezahlen.
Da muss der Staat echt eingreifen sonst wird das nix. Und wir armen Mieter müssen das alles zahlen.
Die Zahlen sind unglaublich. Vielleicht sollten die mal nachrechnen. Klingt alles zu teuer.
Ich verstehe das nich. wieso machen die so teure Regeln und dann zahlen die Mieter das? Die Politiker sind wohl verrückt geworden.
Ganz meine Meinung. Da denkt keiner an uns Mieter. Die Gesetze müssen geändert werden.
Die Mieten steigen und steigen und keiner hilft. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Die politik mus mehr an die menschen denkn. Klimaschutz is gut aber nicht so teuer.