– Das Projekt „Klimabewusst Reisen“ gewann den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Produkte 2026.
– Die Plattform KlimaLink berechnet einheitlich den CO₂-Fußabdruck von Reisebausteinen.
– Die Auszeichnung würdigt den Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Tourismusbranche.
Klimaschutz-Projekt der Reisebranche erhält Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Das Branchenprojekt „Klimabewusst Reisen“ von Futouris e.V. und dem Deutschen Reiseverband (DRV) gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Produkte 2026*. Die Auszeichnung würdigt die Entwicklung der Plattform KlimaLink, die spezifische Emissionsdaten für Reisebausteine wie Flüge, Unterkünfte und Kfz bereitstellt. Auf Basis einer einheitlichen, ISO-konformen CO₂e-Berechnung schafft das Projekt erstmals Transparenz über die Klimawirkung von Reisen.
Die Plattform ermöglicht Reiseveranstaltern und Vertriebspartnern, die Klimawirkung von Reisen am Point of Sale sichtbar zu machen. Damit unterstützt das Projekt die nachhaltige Transformation der Tourismusbranche und hilft Unternehmen, ihre Klimaziele messbar umzusetzen.
„Wir sind sehr glücklich über diese wichtige Auszeichnung – sie bestätigt, dass wir uns mit dem gemeinsamen Einsatz für Transparenz und Klimaschutz in der Tourismusbranche auf dem richtigen Weg befinden“, sagt Swantje Lehners, Geschäftsführerin von Futouris e.V. „Es ist großartig zu sehen, wie die Idee der Klima-Fußabdrücke für Reisen nun Realität wird und wie viele Akteure der Branche bereit sind, echten Wandel mitzugestalten. Mit Klimabewusst Reisen und der Entwicklung von KlimaLink haben wir als Reisebranche einen entscheidenden Schritt in Richtung Transparenz und Klimaschutz getan, der durch die Auszeichnung nun auch branchenübergreifend Würdigung findet.“
Futouris engagiert sich bereits seit mehr als 15 Jahren für nachhaltigen Tourismus – die Initiative wurde 2009 gegründet (Stand: 30.10.2025).
Wie die Plattform KlimaLink im Detail funktioniert und welche konkreten Vorteile sie für Reisende und Unternehmen bietet, zeigt der folgende Überblick.
Wie KlimaLink rechnet und wo die Grenzen liegen
Die Berechnungsmethodik von KlimaLink folgt den Grundprinzipien der Treibhausgasbilanzierung mit klar definierten Systemgrenzen und geprüften Emissionsfaktoren*. Für Mobilitätskomponenten wie Flug, Bahn, Bus und Pkw erfüllt der KlimaLink-Standard bereits die ISO-Norm 14083*.
Wie KlimaLink CO₂e ermittelt
Für Hotelübernachtungen nutzt KlimaLink eine eigene Berechnungsmethodik, die auf geprüften Daten und anerkannten Standards basiert*.
Reichweite und methodische Grenzen
Trotz der fortschrittlichen Methodik bleibt die Abdeckung touristischer Wertschöpfungselemente eingeschränkt. Es mangelt weiterhin an einem umfassenden Klimabilanzierungs-Standard, der alle touristischen Wertschöpfungselemente abdeckt und breite Partnerakzeptanz besitzt*. Die aktuelle Methodik stellt somit einen wichtigen Schritt dar, kann aber keine vollständige Erfassung aller Emissionen entlang der touristischen Wertschöpfungskette bieten.
Klimafußabdrücke in der Praxis: Stand der technischen Umsetzung
Die Integration von CO₂e-Berechnungen in die Reisebranche hat seit 2022 kontinuierlich an Fahrt aufgenommen. Laut Futouris werden die Berechnungsmethoden branchenweit weiterentwickelt und schrittweise in IT-Systeme bei Reiseunternehmen integriert, um Emissionen am Point of Sale sichtbar zu machen (Stand: 2024, fortlaufend). Diese Entwicklung baut auf der internationalen Norm ISO 14083 auf, die seit Juli 2024 als verbindlicher Standard für die Berechnung von Treibhausgasemissionen im Transportsektor gilt.
In der Praxis zeigt sich die Integration durch verschiedene technische Umsetzungen:
- Direkte Darstellung der CO₂e-Werte bei Reisebuchungen online
- Einbindung in Buchungsmasken von Reiseveranstaltern
- Vergleichsfunktionen zwischen verschiedenen Reiseoptionen
Trotz der Fortschritte bleibt die vollumfängliche Standardisierung eine Herausforderung. Die unterschiedlichen Datengrundlagen und Berechnungsansätze verschiedener Anbieter erschweren die flächendeckende Vergleichbarkeit. Die Branche arbeitet weiter an einheitlichen Lösungen, um die Akzeptanz bei Unternehmen und Kundschaft zu erhöhen und Klimatransparenz zum Standard im Reisevertrieb zu machen.
Klimatransparenz am Point of Sale: Chancen und Grenzen
Die Einführung standardisierter Klimafußabdrücke verändert die Entscheidungsgrundlagen für Reisende und Unternehmen gleichermaßen. Wo bisher vor allem Preis, Komfort und Destination die Buchung beeinflussten, tritt nun ein weiterer Faktor hinzu: die Klimawirkung jeder Reise. Diese Transparenz ermöglicht es Kundinnen und Kunden, ihre Urlaubsplanung stärker an ökologischen Kriterien auszurichten. Die sichtbaren Emissionsdaten schaffen eine neue Bewusstseinsebene – Reisende erhalten die Möglichkeit, verschiedene Angebote nicht nur nach klassischen Kriterien, sondern auch nach ihrer Klimabilanz zu vergleichen.
Für Unternehmen bietet die Plattform KlimaLink wertvolle Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Klimaziele. Durch die standardisierten Berechnungen können Reiseanbieter erstmals systematisch erfassen, wie sich ihre Produktpalette auf das Klima auswirkt. Diese Datenbasis erlaubt es, Reduktionsziele nicht nur zu formulieren, sondern auch messbar zu verfolgen. Unternehmen gewinnen damit ein Instrument, um ihre Nachhaltigkeitsbemühungen konkret zu dokumentieren und gezielt zu optimieren.
Allerdings basieren die Berechnungen auf Näherungswerten, die von den tatsächlichen Emissionen einer konkreten Reise abweichen können*. Diese methodische Einschränkung ist besonders für Verbraucher relevant, die ihre Entscheidungen auf die angezeigten Werte stützen.
- Für Reisende: Bessere Vergleichbarkeit klimafreundlicher Optionen, aber potenzielle Unsicherheit durch Näherungswerte
- Für Anbieter: Messbare Fortschritte bei Klimazielen, jedoch erhöhter Dokumentationsaufwand
- Brancheneffekt: Anreiz für emissionsärmere Reisekonzepte durch transparente Darstellung
- Entwicklungspotenzial: Weiterentwicklung der Berechnungsmethoden für höhere Genauigkeit erforderlich
Das Projekt „Klimabewusst Reisen“ von Futouris zielt darauf ab, diese Transparenzlücke in der Reisebranche zu schließen*. Die einheitliche Darstellung soll langfristig dazu beitragen, dass klimaschonende Reiseangebote nicht nur erkennbar, sondern auch vergleichbar werden – ein wichtiger Schritt zur Transformation des Tourismussektors.
Ausblick: Was jetzt zu erwarten ist
Der Deutschen Nachhaltigkeitspreis Produkte 2026 wirkt als wichtiger Verstärker für die Verbreitung von KlimaLink. Die Auszeichnung findet laut Futouris-Geschäftsführerin Swantje Lehners "branchenübergreifend Würdigung" (Stand: 30.10.2025)* und bestätigt den eingeschlagenen Weg der Reisebranche.
Für die kommenden Monate lassen sich konkrete Beobachtungspunkte identifizieren. Der Implementierungsfortschritt in IT-Systemen seit Projektstart 2022 bildet eine wichtige Entwicklung (Stand: Oktober 2024). Parallel schreitet die methodische Weiterentwicklung voran: Die internationale Norm ISO 14083 für Transportemissionen bildet die Grundlage für zukünftige Berechnungen (Stand: Juli/Oktober 2024).
Medien und interessierte Beobachter sollten bei der Weiterberichterstattung gezielt nachhaken:
- Welche Systemgrenzen wurden für die Berechnungen gewählt?
- Auf welcher Basis wurden die Emissionsfaktoren ermittelt?
- Welche konkrete Datenbasis liegt dem individuellen Reiseangebot zugrunde?
Die Preisverleihung am 4. Dezember 2025 in Düsseldorf markiert einen weiteren Meilenstein, den Branchenkenner im Blick behalten. Sie bietet die Möglichkeit, die Resonanz auf die Initiative außerhalb der Tourismuswirtschaft einzuschätzen und die weitere Dynamik des Projekts zu verfolgen.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von Futouris e.V. zur Auszeichnung des Projekts „Klimabewusst Reisen“ mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Produkte 2026.
Weiterführende Quellen:
- „Für die Berechnung von Hotelemissionen wird eine hybride Methode aus dem HCMI-Standard und der VDR-Methode verwendet; der KlimaLink-Standard erfüllt die ISO-Norm 14083 für Mobilitätskomponenten wie Flug, Bahn, Bus und Pkw (Stand: Oktober 2024).“ – Quelle: https://klimalink.org/wp-content/uploads/2024_10-DE-KlimaLink-Hotel_Berechnungsmethode.pdf
- „Die KlimaLink-Berechnungsmethodik folgt den Grundprinzipien der Treibhausgasbilanzierung mit klar definierten Systemgrenzen und geprüften Emissionsfaktoren; angewandt wird die ISO-Norm 14083 (Stand: Juli 2024).“ – Quelle: https://www.dsr-hotelholding.de/nachhaltigkeit/klimalink/
- „Es mangelt weiterhin an einem umfassenden Klimabilanzierungs-Standard, der alle touristischen Wertschöpfungselemente abdeckt und breite Partnerakzeptanz besitzt (Stand: 2024).“ – Quelle: https://futouris.org/projekte/klimabewusst-reisen/
- „Die CO₂e-Berechnungsmethoden werden branchenweit weiterentwickelt und seit 2022 schrittweise in IT-Systeme bei Reiseunternehmen integriert, um Emissionen am Point of Sale sichtbar zu machen (Stand: 2024, fortlaufend).“ – Quelle: https://futouris.org/news/brancheneinheitlicher-klima-fussabdruck-von-reisen-geplant/
- „KlimaLink nutzt modellbasierte Schätzungen für CO₂e-Emissionen, die je nach Datenlage und individuellen Reiseparametern von realen Emissionen abweichen können (Stand: Juli 2024).“ – Quelle: https://www.dsr-hotelholding.de/nachhaltigkeit/klimalink/
8 Antworten
‚Klimatransparenz‘ klingt toll! Aber ich mache mir Sorgen über die Genauigkeit der CO₂-Daten. Wie können wir sicher sein, dass diese Informationen vertrauenswürdig sind?
‚Klimabewusst Reisen‘ könnte wirklich helfen! Ich finde es gut, dass man jetzt auch beim Reisen auf den CO₂-Fußabdruck achtet. Gibt es schon Beispiele für Reiseveranstalter, die das umsetzen?
Klimabewusst Reisen ist ein Schritt in die richtige Richtung! Ich hoffe nur, dass das keine Marketingstrategie bleibt und tatsächlich etwas bewirkt. Wo sind die Herausforderungen bei der Umsetzung?
Ich denke auch, dass wir mehr Informationen über die genauen Berechnungsmethoden brauchen. Sind alle Reiseanbieter bereit, sich daran zu halten? Gibt es genug Anreiz dafür?
Der Nachhaltigkeitspreis ist eine große Sache für die Reisebranche! Ich bin gespannt darauf, wie KlimaLink den Reisemarkt verändern kann. Welche anderen Lösungen gibt es noch in dieser Richtung?
Das Projekt klingt echt spannend, aber ich frage mich, wie genau die CO₂-Berechnungen sind. Gibt es nicht schon viele Berechnungsmethoden? Vielleicht könnte man mehr darüber lesen. Was denkt ihr?
Ich finde die Idee von KlimaLink super! Aber was passiert, wenn die Zahlen nicht stimmen? Wie werden diese Daten überprüft? Ist da eine unabhängige Kontrolle drin?
Die Transparenz ist wichtig, aber ich hoffe, dass die Anbieter auch wirklich ihre Emissionen senken! Es bleibt spannend zu sehen, ob das Konzept funktioniert.