Klimaanpassung am Gebäude: Prognos-Studie zeigt bis zu 237 Mrd. € Investitionsvolumen und neue Chancen für die Bauwirtschaft

Die Prognos-Studie beziffert den Investitionsbedarf für Klimaanpassungen an Gebäuden bis 2035 auf 137 bis 237 Mrd. Euro, darunter bis zu 63 Mrd. Euro allein für Hitzeschutz, und rechnet mit einem Fachkräftebedarf von jährlich 7.700 bis 15.300 Vollzeitäquivalenten. Anpassungsmaßnahmen an Extremwetterlagen gelten damit nicht mehr als Nischenthema, sondern als zentraler Wachstumstreiber der Bauwirtschaft. Branche und Handwerk sehen darin neue Märkte, Beschäftigungschancen und erhöhte Resilienz für Gebäude gegen Hitze, Starkregen und Hochwasser.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Investitionsbedarf für klimaangepasste Gebäude bis 2035: 137–237 Mrd €, davon bis 63 Mrd € Hitzeschutz
– Jährlich 7.700–15.300 Fachkräfte in Vollzeitäquivalenten für Klimaanpassungsmaßnahmen benötigt
– Klimaanpassung gilt als zentrales Wachstums- und Konjunkturprogramm der Bauwirtschaft

Klimaanpassung am Gebäude: Zukunftsauftrag mit großem Potenzial für die Bauwirtschaft

Die neue Prognos-Studie macht klar: Klimaanpassung ist kein Nischenthema – sie wird zum zentralen Auftrag für das Bauen der Zukunft. Intensivere Hitzeperioden, Starkregen und Hochwasser verursachen bereits jetzt erhebliche Schäden an Gebäuden. Um diesen Folgen wirksam zu begegnen, sind umfassende bauliche Maßnahmen notwendig – sowohl im Neubau als auch in bestehenden Gebäuden.

Das Investitionsvolumen für diese Klimaanpassungen wird bis 2035 auf 137 bis 237 Milliarden Euro geschätzt, abhängig von den angenommenen Klimaszenarien. Allein für den Hitzeschutz müssen dabei bis zu 63 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen verlangt jährlich zwischen 7.700 und 15.300 Fachkräften in Vollzeitäquivalenten, was den enormen Umfang der Aufgabe unterstreicht.

„Das ist nicht nur bauliche Vorsorge – das ist ein Konjunkturprogramm für die Zukunft“, so Lukas Sander, Projektleiter bei Prognos.

Für die Baustoffbranche sind die Anforderungen bereits zur Realität geworden. Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel, erklärt: „Die Klimaanpassung im Gebäudebereich ist keine abstrakte Zukunftsaufgabe mehr – sie ist konkrete Realität und tägliche Praxis in der Baustoffbranche.“ Der Baustoff-Fachhandel übernimmt dabei eine zentrale Rolle als Bindeglied zwischen Bauwirtschaft und Investoren. Er stellt die notwendigen Materialien, Systeme und das technische Know-how bereit. Um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen, fordert Metzger klare Rahmenbedingungen: „Damit wir diese Herausforderung entlang der Wertschöpfungskette Bau gemeinsam stemmen können, brauchen wir Planungssicherheit, Investitionen und eine politische Strategie, die auf Umsetzung ausgelegt ist.“

Auch der Zentralverband Deutsches Baugewerbe sieht in der Klimaanpassung einen wirtschaftlichen Motor mit wachsendem Potenzial. Präsident Wolfgang Schubert-Raab betont: „Klimaanpassung ist im Koalitionsvertrag klar als zentrales Ziel verankert – jetzt gehen wir erste konkrete Schritte, um Potenziale und Handlungsbedarf aufzuzeigen. Als Bauwirtschaft verstehen wir uns als Lösungspartner der Politik.“

Die Klimaanpassung sei nicht nur ein reaktives Schutzkonzept, sondern eröffne neue Märkte, Geschäftsmodelle und Beschäftigungschancen entlang der gesamten Bauwertschöpfungskette. Entscheidend sei, dass alle Akteure einbezogen werden, damit dieser Wandel planbar, wirtschaftlich tragfähig und praxistauglich bleibt und gleichzeitig keine Kostenfalle entsteht. Schubert-Raab betont zudem den langfristigen Nutzen: „Wenn wir allein beim Neubau die Klimaanpassung frühzeitig mitdenken, lassen sich langfristig Kosten sparen.“

Diese Zahlen und Einschätzungen machen deutlich: Die bauliche Klimaanpassung ist eine zentrale Herausforderung, die gleichzeitig eine Chance für Wachstum, Innovation und Beschäftigung in der Bauwirtschaft bietet.

Klimaanpassung am Gebäude: Herausforderung und Chance zugleich

Zunehmende Extremwetterereignisse wie Hitzeperioden, Starkregen und Hochwasser stellen die gebaute Umwelt vor neue Anforderungen. Immer häufiger erfahren Eigentümer und Nutzer von Gebäuden, wie sehr unser Wohn- und Arbeitsumfeld von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Überschwemmungen in Kellern, Hitzestaus in Wohnungen oder Schlagregen, der Bausubstanz angreift – solche Veränderungen schärfen das Bewusstsein für den dringenden Bedarf an Klimaanpassung im Gebäudesektor.

Diese Anpassung ist längst keine bloße Option mehr, sondern wird zur zentralen Aufgabe für die Bauwirtschaft und gesellschaftliche Akteure. Die dafür nötigen Investitionen sind erheblich: Eine aktuelle Prognos-Studie prognostiziert, dass bis zum Jahr 2035 zwischen 137 und 237 Milliarden Euro in bauliche Schutzmaßnahmen fließen müssen. Allein der Hitzeschutz verlangt bis zu 63 Milliarden Euro an Investitionen. Gleichzeitig wächst der Bedarf an qualifizierten Fachkräften massiv; jährlich werden zwischen 7.700 und 15.300 Vollzeitstellen benötigt, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

Dieses Entwicklungspaket betrifft Hausbesitzer, Mieter und Investoren gleichermaßen: Für private Eigentümer geht es um den Erhalt von Wohnkomfort und Wert ihrer Immobilien. Für Mieter bedeutet Klimaanpassung verbesserte Lebensqualität trotz erhöhter Temperaturen oder Unwetterschäden. Investoren und die Bauwirtschaft erkennen, dass der Markt für klimaangepasste Bau- und Sanierungslösungen neue Chancen eröffnet. Mittelständische Bauunternehmen sowie der Baustoff-Fachhandel sehen sich im Zentrum eines Innovationsprozesses, der nicht nur auf Schadensvermeidung abzielt, sondern auch wirtschaftliche Impulse setzt.

Warum Klimaanpassung am Gebäude unverzichtbar wird

Die Häufung extremer Wetterereignisse macht die Klimaanpassung zur Notwendigkeit. Gebäude stehen nicht nur als Schutzraum, sondern auch als empfindliche Systeme im Fokus, die auf veränderte klimatische Bedingungen reagieren müssen. Ohne vorausschauende Maßnahmen drohen finanzielle Verluste, Wertminderungen und erhöhte Instandhaltungskosten. Zudem fordern politische Rahmenwerke zunehmend, dass Neubau und Sanierung diesen Anforderungen Rechnung tragen. Die zeitnahe Integration von Schutzmaßnahmen reduziert langfristig Risiken und Kosten.

Neue Märkte, Qualifikationen und politische Rahmenbedingungen

Die Klimaanpassung sorgt für einen Wandel in der Bauwirtschaft. Neue Märkte entstehen rund um innovative Baustoffe und technische Systeme, die etwa effektiven Hitzeschutz oder Hochwassersicherheit bieten. Gleichzeitig wächst der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Planung, Handwerk und Handel. Politisch ist eine Strategie gefragt, die Umsetzung sichert, Planbarkeit bietet und Investitionssicherheit fördert. Entscheidend ist, dass die Akteure entlang der Bauwertschöpfungskette als Partner zusammenarbeiten.

Die zentralen Herausforderungen und Anpassungsmöglichkeiten lassen sich so zusammenfassen:

  • Ausbau von hitze- und wassersicheren Baustandards im Neubau und Bestand
  • Entwicklung und Einsatz innovativer, klimaresistenter Baustoffe
  • Modernisierung von Gebäuden mit Blick auf Energieeffizienz und Klimastabilität
  • Förderung von Aus- und Weiterbildung zur Fachkräftesicherung
  • Politische Rahmenbedingungen, die Investitionen und Planbarkeit sichern

Der Blick nach vorn zeigt: Die Klimaanpassung am Gebäude ist nicht nur ein Schutzmechanismus, sondern eröffnet große Potenziale. Innovationen bei Materialien und Bauweisen entstehen ebenso wie neue Berufsbilder und Geschäftsfelder. Mit einem engagierten Mittelstand, der technische Kompetenz und lokales Wissen bündelt, lässt sich diese Zukunft gestalten. Neue Formen der Zusammenarbeit und ein starker politischer Rückhalt sind dabei wichtige Bausteine, um den Prozess wirtschaftlich tragfähig und sozial ausgewogen zu gestalten. So wird der Wandel zum Motor für eine nachhaltige, klimaresiliente Gesellschaft und Bauwirtschaft.

Die Erkenntnisse dieses Beitrags basieren auf einer Pressemitteilung des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.

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