Bremen (VBR). Neue ver.di-Studie enthüllt alarmierenden Fachkräftemangel in Kitas
Die jüngst veröffentlichte Arbeitszeitbefragung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) legt ein besorgniserregendes Bild der aktuellen Zustände in deutschen Kindertagesstätten offen. Eine beunruhigende Botschaft steht im Vordergrund: Der gravierende Fachkräftemangel droht zur Dauerkrise zu werden, wenn nicht sofortige Maßnahmen ergriffen werden.
„Wir haben bei den Erzieherinnen und Erziehern die größte Fachkräftelücke aller Einzelberufe. Das ist dramatisch und zeigt, dass hier dringend Maßnahmen erforderlich sind, um der Situation entgegenzuwirken“, betont Christine Behle, stellvertretende ver.di-Vorsitzende, ohne Umschweife. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 20.000 offene Stellen in Kitas bleiben unbesetzt – eine Lücke, die sich jährlich weiter vertieft.
An der Befragung nahmen bundesweit 12.614 Erzieherinnen und Erzieher teil. Beängstigend ist dabei insbesondere die Tatsache, dass 56 Prozent der Beschäftigten einen Rückgang der Personalzahlen in ihren Einrichtungen melden mussten. Offene Stellen bleiben aufgrund des prekären Arbeitsmarkts und der schlechten Arbeitsbedingungen oft jahrelang vakant. Mehr als zwei Drittel der Befragten geben an, dass die derzeitige Arbeitsmarktlage das Nachbesetzen der Stellen nahezu unmöglich macht. Dazu kommt, dass über die Hälfte mangelhafte Arbeitsbedingungen als weiteren Grund nennt.
Die erschütternden Folgen dieser Personalengpässe sind in der Studie klar dokumentiert: Fast neun von zehn Beschäftigten fühlen sich nach der Arbeit ausgebrannt und leer. 85 Prozent können ihre arbeitsfreie Zeit nicht mehr zur Erholung nutzen. Noch bedrückender ist, dass über 41 Prozent aufgrund der Arbeitssituation auf Pausen verzichten müssen. Um die Lücken im Personalschlüssel zu füllen, leisten viele regelmäßig Überstunden, was bei etwa 70 Prozent der Beschäftigten zu einer enormen Belastung führt – unabhängig davon, ob sie in Vollzeit oder Teilzeit tätig sind.
“Diese Aussagen machen deutlich, dass es innerhalb des Systems keine Ressourcen gibt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken”, so Behle weiter. Versuche, Teilzeitbeschäftigte für mehr Stunden zu gewinnen, scheitern häufig an deren Überlastung. Ein Großteil wünscht sich sogar, die wöchentliche Arbeitszeit zu reduzieren, teils aus Gründen der Belastung, teils aufgrund gesundheitlicher Probleme. Lediglich sechs Prozent der Erzieherinnen und Erzieher glauben unter den aktuellen Bedingungen bis zum Rentenalter arbeiten zu können.
Vor diesem Hintergrund fordert ver.di dringende Sofortmaßnahmen. Es braucht Entlastung im Arbeitsalltag der Erzieherinnen und Erzieher, verbesserte Personalschlüssel und einen Stopp des Qualitätsabbaus in den Kitas. Darüber hinaus drängt die Gewerkschaft auf die Durchführung eines bundesweiten Kita-Gipfels und fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes.
Das akute Problem erfordert schnelles Handeln. Die Zukunft unserer Kinder hängt maßgeblich davon ab, dass wir den Menschen, die sich täglich um sie kümmern, bessere Arbeitsbedingungen bieten.
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Medien-Info: ver.di-Arbeitszeitbefragung zeigt: Hohe Arbeitsbelastung in Kitas …
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Meldung einfach erklärt
Hier ist der Text in leicht verständlicher Sprache und mit Aufzählungen:
Am 17. Juni 2024 um 11:00 Uhr hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wichtige Informationen veröffentlicht.
Worum geht es?
– Die Arbeitszeitbefragung von ver.di zeigt große Probleme in den Kindertagesstätten (Kitas).
– Es gibt nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher.
– Der Beruf ist sehr anstrengend, was das Problem noch verschärft.
Was ist das Hauptproblem?
– Es fehlen vielen Kitas über 20.000 Fachkräfte.
– Viele Erzieherinnen und Erzieher arbeiten in Teilzeit und sind oft Frauen.
– 56 Prozent sagen, dass immer weniger Leute in den Kitas arbeiten.
– 66 Prozent der offenen Stellen können nicht besetzt werden, weil es keine verfügbaren Fachkräfte gibt.
– 54 Prozent der Stellen bleiben unbesetzt wegen schlechter Arbeitsbedingungen.
Wie geht es den Erzieherinnen und Erziehern?
– 88 Prozent fühlen sich nach der Arbeit müde und ausgelaugt.
– 85 Prozent können sich in ihrer Freizeit nicht mehr erholen.
– 41,1 Prozent machen keine Pausen bei der Arbeit.
– Viele arbeiten Überstunden.
Warum wollen sie weniger arbeiten?
– Fast alle wünschen sich kürzere Arbeitszeiten.
– 78 Prozent wollen weniger arbeiten, weil der Job zu anstrengend ist.
– 33 Prozent haben gesundheitliche Probleme.
– Nur 6 Prozent denken, dass sie bis zur Rente durchhalten.
Was soll passieren, um das Problem zu lösen?
– Dringende Maßnahmen müssen getroffen werden, um die Arbeitssituation zu verbessern.
– Es braucht mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen.
– Ein bundesweiter Kita-Gipfel soll stattfinden.
– Der Bund soll bei der Finanzierung helfen.
Für Rückfragen:
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