Bremen (VBR). Mit dem Aufruf „Kinderrechte ernst nehmen!“ stellt der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) zum Weltkindertag 2024 eine dringende Forderung an die Politik. Unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ erinnert dieser Tag daran, dass die Rechte aus der UN-Kinderrechtskonvention seit über 30 Jahren auch für Deutschland gelten. Doch trotz des schriftlichen Versprechens sieht die Realität anders aus: Viele Kinder können ihre Rechte auf Freiheit, Gleichheit, Bildung, Gesundheit und Fürsorge nicht voll umsetzen.
Besonders brisant wird dies im Lichte des Berichts der WHO-UNICEF-Lancet-Kommission von 2020. Darin mahnt ein internationales Team von Kindergesundheitsexpert:innen eindringlich: Zwar gab es in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte in Bereichen wie Sicherheit, Ernährung und Bildung, aber neue Bedrohungen werfen ihren Schatten auf die junge Generation. Klimawandel, Umweltzerstörungen, Kriege, Migration, Pandemien und zunehmende soziale Ungleichheiten verunsichern Kinder weltweit. Diese Sorgen spiegeln sich in einem beunruhigenden Anstieg psychischer Erkrankungen wider.
Auch die deutsche COPSY-Längsschnittstudie verdeutlicht dies. Die von Ravens-Sieberer und ihrem Team durchgeführte Untersuchung zeigt, wie stark Kinder und Jugendliche während der COVID-19-Pandemie gelitten haben: Zunahmen von Depressionen und Angstzuständen stehen in direktem Zusammenhang mit psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Besonders betroffen sind jene, deren Familien einen niedrigen sozioökonomischen Status oder familiäre Probleme haben.
In diesen Zeiten der Krisen und Unsicherheiten ist es herausfordernd, bedarfsgerechte Voraussetzungen für das Wohlbefinden und besonders die psychische Gesundheit junger Menschen zu schaffen. Die psychische Gesundheit in jungen Jahren bildet jedoch das Fundament für Resilienz und Erfolg im späteren Leben. Wenn wir Kindern heute nicht die nötige Unterstützung bieten, riskieren wir die Gesellschaft von morgen.
Weltweit rückt der Weltkindertag daher in über 145 Ländern die Bedürfnisse und Rechte der Kinder ins öffentliche Bewusstsein. Der BDP fordert die Politik heraus, vom Reden zum Handeln überzugehen und konkrete Maßnahmen zur Förderung des Kindeswohls umzusetzen. Nur so können wir sicherstellen, dass kommende Generationen mit dem Mut, der Kraft und dem Glauben ausgestattet sind, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
Bettina Genée, die Pressereferentin des BDP, steht bereit, um tiefergehende Informationen zu liefern und die Wichtigkeit dieses Appells zu unterstreichen. Mit rund 11.000 Mitgliedern vertritt der BDP seit über 75 Jahren engagiert die Interessen von Psycholog:innen und setzt sich unablässig dafür ein, Kinderrechte und Kinderschutz in Deutschland voranzubringen. Denn eines ist klar: Wer heute die Weichen richtig stellt, gibt Kindern die Chance auf eine glückliche und gesunde Zukunft.
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BDP-Pressemitteilung zum Weltkindertag 2024 | Presseportal
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Langfristige gesellschaftliche Auswirkungen und notwendige politische Maßnahmen für Kinder
Neben der dringenden Notwendigkeit der Förderung von Kinderrechten und dem Kinderschutz stellt sich die Frage, welche langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen überwundene oder auch fortbestehende Mängel auf die Generationen von morgen haben könnten.
Eine tiefgreifende Betrachtung gibt Aufschluss darüber, dass die gegenwärtige Vernachlässigung der Kinderrechte nicht nur kurzfristige Konsequenzen hat, sondern gravierende langfristige Folgen nach sich ziehen kann. Kinder, die in einer Umgebung aufwachsen, die ihre psychische Gesundheit vernachlässigt und ihnen nicht die notwendigen Mittel zur Entwicklung ihres vollen Potentials bietet, können zu Erwachsenen werden, die weniger resilient, weniger produktiv und generell weniger beitragfähig zur Gesellschaft sind. Dies ist eine Schlüsselerkenntnis aus den zahlreichen Studien und Berichten, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden.
Ein weiteres starkes Argument ergibt sich aus vergleichbaren internationalen Ereignissen. Länder wie Schweden und Finnland, die frühzeitig und konsequent in präventive Programme und umfassende Unterstützungsstrukturen für Kinder investiert haben, zeigen geringere Raten von psychischen Erkrankungen sowie höhere Zufriedenheits- und Resilienzwerte bei ihren jungen Bürgern. Diese erfolgreichen Modelle bieten Blaupausen im Bereich der Kindergesundheit, die es zu adaptieren und umzusetzen gilt.
Prognosen und Trends deuten zudem darauf hin, dass Themen wie digitaler Stress und Online-Belästigung zukünftig an Bedeutung gewinnen werden. Die immer stärkere Durchdringung des Alltags mit digitalen Medien birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Studien wie die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) legen nahe, dass cybermobbing und Bildschirmabhängigkeit einen erheblichen Einfluss auf die mentale Gesundheit junger Menschen haben können. Hier müssen ebenfalls gezielte Präventionsstrategien entwickelt werden.
Die mögliche Entwicklung eines verstärkten Ansatzes, bei dem psychische und physische Gesundheit als untrennbare Elemente betrachtet werden, könnte eine zentrale Rolle spielen. Es wird immer klarer, dass ganzheitliche Programme, die neben der physischen auch die psychische Gesundheit in Schulcurricula integrieren, langfristige Vorteile bieten. Pilotprojekte in mehreren Bundesländern Deutschlands haben bereits gezeigt, dass solche Ansätze die Resilienz fördern und das Wohlbefinden erhöhen.
Zusammengefasst zeigt der Weltkindertag 2024 erneut, dass wir dringend handeln müssen, um die Zukunft unserer Kinder zu sichern. Nur durch effektive politische Maßnahmen und die Schaffung eines unterstützenden Umfelds können Kinder in ihrer Entwicklung gefördert und darauf vorbereitet werden, die Herausforderungen einer immer komplexer werdenden Welt erfolgreich zu meistern. Der Appell des BDP sollte als Weckruf dienen, um nachhaltige Veränderungen zu initiieren und die Worte in Taten umzusetzen.
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