Bremen (VBR). Anlässlich der bevorstehenden Trilog-Verhandlungen zum gemeinsamen europäischen Asylsystem appellieren terre des hommes Deutschland e. V. gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk, Save the Children, SOS-Kinderdorf und weiteren Organisationen an die Bundesregierung und EU-Parlamentarier*innen, eine Kehrtwende in der Reform des europäischen Flüchtlingsrechts einzulegen. Die Organisationen warnen davor, dass die geplanten Maßnahmen einen weiteren Schritt zur Missachtung der Kinderrechte darstellen.
Die Reformvorschläge sehen unter anderem die Einführung von Grenzverfahren in Haftlagern vor, betroffen wären auch geflüchtete Kinder und Jugendliche. Diese Maßnahme verstößt gegen das in der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf Schutz vor Folter und Freiheitsentzug. Die Organisationen fordern, dass Kinder und Jugendliche jeden Alters ausnahmslos von solchen Verfahren ausgenommen werden.
Sophia Eckert, Migrations- und Rechtsexpertin bei terre des hommes, betont die Notwendigkeit, bis zum letzten Moment der Verhandlungen für die Rechte und das Wohl der geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu kämpfen. Auch wenn die Verhandlungen zur Reform des gemeinsamen europäischen Asylsystems bereits weit fortgeschritten sind, ist es laut Eckert noch nicht zu spät, das Richtige zu tun.
Die Organisationen weisen ebenfalls darauf hin, dass einige EU-Außengrenzländer bereits jetzt geflüchtete Kinder und Jugendliche kinderrechtswidrig aufgrund ihres Aufenthaltsstatus inhaftieren. Es ist fraglich, ob sich diese Zustände durch die Einführung von Grenzverfahren, die Menschen an der Einreise in die EU hindern sollen, verbessern werden.
Die genannten Organisationen fordern in ihrem Appell eine respektvolle Behandlung und den Schutz der Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Sie betonen, dass geflüchtete Kinder in erster Linie Kinder sind und ein Recht auf eine Kindheit in Sicherheit haben.
terre des hommes Deutschland e. V. ist eine Organisation, die sich für die Rechte von Kindern einsetzt. Sie engagiert sich unter anderem für den Schutz von geflüchteten Kindern und Jugendlichen und setzt sich für eine menschenwürdige und kindgerechte Flüchtlingspolitik ein.
Die Trilog-Verhandlungen zum gemeinsamen europäischen Asylsystem sind entscheidend für die zukünftige Flüchtlingspolitik in Europa. Die Forderungen der genannten Organisationen sollen sicherstellen, dass die Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen gewahrt werden und sie speziell in den Grenzverfahren nicht benachteiligt werden.
Der Appell der Organisationen steht als Download zur Verfügung und bietet weiterführende Informationen zu den Hintergründen und Herausforderungen der Flüchtlingspolitik an den EU-Außengrenzen.
Die knapp formulierten Reformvorschläge bedeuten eine Einschränkung der Rechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen und bergen die Gefahr der weiteren Kriminalisierung und Inhaftierung. Es ist wichtig, dass Politiker und Entscheidungsträger die Auswirkungen dieser Vorschläge verstehen und ihre Verantwortung wahrnehmen, um die Zukunft und das Wohl der geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu sichern. Nur durch eine respektvolle und kindgerechte Flüchtlingspolitik kann diesen Kindern eine sichere und positive Zukunft ermöglicht werden.
Quelle:
Pressemeldung von terre des hommes Deutschland e. V.
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Kinderrechte sind unverhandelbar – auch in der europäischen Flüchtlingspolitik!
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6 Antworten
Warum sollten Flüchtlingskinder mehr Rechte haben als unsere eigenen Kinder? Diskriminierung pur!
Ich finde, dass Kinderrechte auch für deutsche Kinder gelten sollten. #GleichesRechtFürAlle
Die Rechte von Kindern sollten keinesfalls an Nationalität gebunden sein. Alle Kinder verdienen gleiche Rechte und Chancen, unabhängig von ihrer Herkunft. Es ist an der Zeit, dass Deutschland seine Kinderrechte entsprechend aktualisiert und umsetzt. #GerechtigkeitFürAlleKinder
Kinderrechte sind wichtig, aber Flüchtlinge sollten auch Verantwortung für ihre eigenen Kinder übernehmen.
Kinderrechte sind wichtig, aber was ist mit den Rechten der einheimischen Kinder?
Also ich finde, Kindern sollte man generell keine Rechte geben. Das ist total überbewertet.