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Kinderrechte im Fokus: Schutz für Scheidungskinder stärken!

Weltkindertag: Vorfahrt für Kinder – sofort!
Am 19. September 2024 wies der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) anlässlich des Weltkindertages auf die gravierende Benachteiligung von Kindern geschiedener Eltern hin. Neben der zunehmenden Kinderarmut macht der Verband deutlich, dass bestehende Steuer- und Familienrechtsstrukturen die Situation zusätzlich verschärfen. ISUV fordert daher mehr Engagement, um den Kontakt zu beiden Elternteilen nach einer Trennung sicherzustellen und die UN-Kinderkonvention vollständig umzusetzen. "Kinder leiden besonders unter einer Scheidung, wenn sie den Kontakt zu einem Elternteil verlieren," betonte Melanie Ulbrich, die Vorsitzende des ISUV.

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Bremen (VBR). Am Weltkindertag lenkt der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) die Aufmerksamkeit auf ein oft übersehenes, aber drängendes Problem: die Benachteiligung von Kindern geschiedener Eltern. Dabei ist nicht nur die allgemein zunehmende Kinderarmut ein Thema, sondern insbesondere jene Armut, die durch die Trennung der Eltern verursacht wird. Eine gerechtere Steuerpolitik, bei der Geschiedene nicht wie Ledige nach Lohnsteuerklasse I besteuert werden, könnte Abhilfe schaffen. Doch das ist nur ein Teil der Problematik.

Der ISUV weist darauf hin, dass viele Kinder im Zuge einer Scheidung „ganz legal“ die Verbindung zu einem Elternteil verlieren. Dies führt zu enormem emotionalen Leid, wie Melanie Ulbrich, Vorsitzende des ISUV, betont. Sie erklärt: „Kinder leiden unter der Scheidung der Eltern, manche mittelfristig, einige langfristig, bei manchen ist das Urvertrauen massiv gestört, das sagen uns immer wieder betroffene Väter und Mütter. Kinder leiden unter einer Scheidung besonders, wenn sie keinen Kontakt mehr zu einem Elternteil haben. Wir fordern mehr Engagement, dass Kinder nach Trennung grundsätzlich Umgang zu beiden Eltern haben.“

Die UN-Kinderrechtskonvention, deren Vorbehalte 2010 von der Bundesrepublik zurückgenommen wurden, ist trotzdem noch nicht vollständig ins deutsche Familienrecht integriert worden. Sie setzt klare Maßstäbe: Artikel 8 gewährleistet jedem Kind das Recht, seine Identität zu kennen, was impliziert, dass Kinder auch nach einer Trennung sowohl Mutter als auch Vater in ihrem Leben brauchen – es sei denn, es bestehen nachweisbare Gewalt- oder Missbrauchsvorwürfe.

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Diese Punkte verdeutlichen das komplexe Geflecht aus rechtlichen und sozialen Herausforderungen, die es in Bezug auf Scheidungskinder zu lösen gilt. Der ISUV, Deutschlands größte überparteiliche Solidargemeinschaft für Betroffene von Trennung und Scheidung, setzt sich unermüdlich für eine gerechte Behandlung dieser Familien ein. Seit über 45 Jahren ist der Verband aktiv und finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Der Aufruf zur Unterstützung durch Mitgliedschaft und Spenden unterstreicht die Bedeutung des gemeinsamen Engagements für die Rechte und das Wohl der Kinder.

Die geplante Reform des Kindschaftsrechts könnte, so hofft der Verband, neue Impulse setzen und entscheidende Verbesserungen bringen. Bis dahin bleibt es eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft, Bewusstsein für diese Themen zu schaffen und aktiv an Lösungen mitzuwirken.

In Anbetracht dieser Tatsachen wird klar, dass eine nachhaltige Veränderung nur durch gemeinsames, konsequentes Handeln erreicht werden kann. Es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass kein Kind aufgrund der Trennung seiner Eltern benachteiligt wird.


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Die Zunahme der Kinderarmut und internationale Vergleichsbeispiele

Die Problematik der Kinderarmut, insbesondere bei Kindern geschiedener Eltern, ist nicht auf Deutschland beschränkt. Andere Länder kämpfen ebenfalls mit ähnlichen Herausforderungen. Ein Blick auf internationale Vergleichsbeispiele kann helfen, die Situation in Deutschland besser einzuordnen.

In den Vereinigten Staaten beispielsweise zeigt eine Studie des Urban Institute, dass etwa 20% der Kinder von getrennten oder geschiedenen Eltern unter der Armutsgrenze leben. Besonders betroffen sind dabei Haushalte, in denen alleinerziehende Mütter das Sorgerecht haben. Im Vergleich dazu sind in den skandinavischen Ländern wie Schweden und Norwegen deutlich geringere Raten an Kinderarmut zu verzeichnen. Dies wird oft auf ihre fortschrittliche Sozial-, Familien- und Steuerpolitik zurückgeführt, die gezielt auf die Unterstützung von Alleinerziehenden abzielt.

Ein weiterer bemerkenswerter Punkt im internationalen Kontext ist die Umsetzungskosten für Alleinerziehende stark reduziert werden. Kanada hat beispielsweise Programme eingeführt, die gerichtliche Verfahren zur Festlegung von Unterhaltszahlungen vereinfachen und beschleunigen. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, die finanzielle Lage von Kindern geschiedener Eltern zu stabilisieren.

Prognosen und mögliche Entwicklungen

Die zukünftige Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland hängt maßgeblich von politischen Entscheidungen ab. Eine vielversprechende Perspektive bietet die baldige Reform des Kindschaftsrechts, die von ISUV e.V. angesprochen wurde. Wenn diese Reform erfolgreich umgesetzt wird, könnten neue Impulse zur gemeinsamen Elternverantwortung trotz Trennung gesendet werden, was wiederum helfen könnte, die wirtschaftliche und emotionale Belastung der Kinder zu verringern.

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Darüber hinaus fordert der ISUV weitere strukturelle Änderungen, um die bestehende Steuerpolitik gerechter zu gestalten. Eine Reform der Lohnsteuerklassen, sodass geschiedene Eltern nicht mehr pauschal wie Ledige besteuert werden, könnte einen bedeutenden Unterschied machen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass finanzielle Entlastung von Alleinerziehenden dauerhaft positive Auswirkungen auf die Bildungs- und Lebensbedingungen von Kindern hat.

Fazit

Die Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern geschiedener Eltern erfordert umfassende Reformen und interdisziplinäre Ansätze. Internationale Beispiele und Prognosen bieten wertvolle Anhaltspunkte, wie Deutschland seine Politik effizienter gestalten könnte. Es bleibt zu hoffen, dass durch konsequente Umsetzung neuer Maßnahmen und Reformen sowie stärkeres Engagement seitens der Gesellschaft die bestehenden Missstände schrittweise abgebaut werden können. Nur so lassen sich faire und nachhaltige Bedingungen schaffen, die allen Kindern – unabhängig vom Familienstand ihrer Eltern – gleiche Chancen und Zukunftsperspektiven ermöglichen.


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Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

13 Antworten

  1. “Ein wirklich drängendes Problem! Ich hoffe die Kindschaftsrechtsreform bringt endlich Verbesserungen für diese Familien.”

  2. “Die skandinavischen Länder sind wirklich ein Vorbild was die Unterstützung von Alleinerziehenden angeht! Deutschland kann viel davon lernen.”

    1. “Ja, aber warum hinken wir immer hinterher? Es muss doch möglich sein ähnliche Maßnahmen auch hier umzusetzen.”

  3. “Interessanter Artikel! Aber wie sieht es mit der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland aus? Gibt es Fortschritte?”

    1. “Gute Frage Isabelle, meiner Meinung nach gibt es noch viel zu tun aber es gibt langsam Fortschritte.”

  4. “Ich finde das es total unfair ist, wie kinder unter einer scheidung leiden müssen. Die emotionale Belastung is schon schlimm genug.”

  5. Es ist wichtig, dass wir die steuerpolitik für geschiedene eltern verbessern. Die Belastung für alleinerziehende ist enorm und es wird Zeit dass wir das ändern.

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