– Technische Leiter der hessischen Überwachungsorganisationen trafen sich am 26.06.2025 in Wiesbaden.
– Meldeverfahren für Prüfstützpunkte seit 31.03.2025 über zentrale PSP-Datenbank in Hessen etabliert.
– Austausch zu ISO-17020-Akkreditierung, StVZO-Mängelstatistik und Wegfall hessischer Bündelungsbehörden.
Neuer Schwung für die Fahrzeugüberwachung in Hessen: Ergebnisse vom Runden Tisch der Überwachungsorganisationen
Am 26. Juni 2025 trafen sich die Technischen Leiter der hessischen Überwachungsorganisationen im Verbandshaus des Landesverbandes Hessen des Kfz-Gewerbes in Wiesbaden. Im Zentrum der Tagung stand die Umsetzung des seit 31. März 2025 geltenden neuen Meldeverfahrens der Prüfstützpunkte: Die Meldung erfolgt nun zentral über die PSP-Datenbank an den Landesinnungsverband. Landesverbands-Geschäftsführer Joachim Kuhn präsentierte den ersten Erfahrungsbericht des Verbandes zu diesem wichtigen Schritt in der technischen Fahrzeugüberwachung. Dabei wurden bereits praktische Erfahrungen gesammelt, die die Grundlage für weitere Verbesserungen bilden.
Ein weiterer Fokus lag auf der Akkreditierung nach der Norm ISO 17020 für hoheitliche Prüfaufgaben wie Abgasuntersuchungen, Sicherheitsprüfungen und Gasanlagenkontrollen. Technikreferent Andreas David Lutz erläuterte den aktuellen Stand und die Anforderungen, unter denen diese hoheitlichen Überwachungen durchgeführt werden können.
Beim Austausch über aktuelle straßenverkehrsrechtliche Themen reagierten die Teilnehmenden positiv auf die geplante Abschaffung der hessischen Bündelungsbehörden für Einzelbetriebserlaubnisse. „Begrüßt wurde von den anwesenden Vertretenden der Überwachungsorganisationen und des Kfz-Handwerks der geplante Wegfall der hessischen Bündelungsbehörden für die Erteilung von Einzelbetriebserlaubnissen.“ Dieses Vorhaben verspricht eine Vereinfachung der Abläufe und eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.
Der Runde Tisch verfolgt ein klares Ziel: „gemeinsam im Sinne der Verkehrssicherheit und flankierend zu den gesetzlichen Vorgaben, praktikable Lösungsansätze für eine reibungslose Umsetzung der technischen Fahrzeugüberwachung zu finden.“ Mit diesem Anspruch will die Branche den technisch hohen Qualitätsstandard der Fahrzeugprüfungen sichern und weiterentwickeln. Die regelmäßigen Zusammenkünfte bieten dabei eine wichtige Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und neue Regelungen praxisnah umzusetzen.
Wie Technik-Überwachung und neue Standards Kfz-Gewerbe und Verkehrssicherheit verändern
Die technische Überwachung von Fahrzeugen ist ein zentraler Baustein für die Sicherheit auf unseren Straßen. Veränderungen in den Abläufen dieser Kontrolle wirken sich nicht nur auf Werkstätten und Prüforganisationen aus, sondern betreffen auch Verbraucher und Verkehrsteilnehmende unmittelbar. Mit der Umstellung auf ein neues Meldeverfahren der Prüfstützpunkte in Hessen und der Einführung einer ISO-Akkreditierung für hoheitliche Prüfungen verändern sich Rahmenbedingungen und Abläufe, die am Ende höhere Effizienz, mehr Klarheit und letztlich mehr Verkehrssicherheit versprechen.
Das neue Verfahren, das seit März 2025 gilt, verlagert die Meldung der Prüfstützpunkte an den Landesverband Hessen des Kfz-Gewerbes. Die zentrale PSP-Datenbank bündelt diese Informationen und sorgt so für eine bessere Übersicht und Koordination. Für Verbraucher bedeutet das konkret, dass die Zuständigkeit transparenter wird und die Überwachungseinrichtungen besser kontrolliert sind. Werkstätten wiederum profitieren von klareren Meldewegen, die Reibungsverluste und Doppelstrukturen reduzieren.
Neue Meldeverfahren: Chance und Herausforderungen
Die Einführung des neuen Meldeverfahrens ist ein Beispiel für die nachhaltige Digitalisierung und Modernisierung der Fahrzeugüberwachung. Durch die zentrale Erfassung der Prüfstützpunkte in einer Datenbank steigen Transparenz und Nachvollziehbarkeit, was für mehr Zuverlässigkeit sorgt. Für das Kfz-Gewerbe ist dies ein Fortschritt, da die rechtzeitige und korrekte Meldung pflegeintensive Vorgänge vereinfacht und Doppelmeldungen oder fehlende Daten reduziert werden. Das entlastet die Betriebe und Behörden gleichermaßen.
Auf der anderen Seite stellt diese Umstellung auch Herausforderungen dar. Werkstätten müssen sich auf neue Abläufe einstellen, Mitarbeitende geschult und technische Systeme angepasst werden. Zudem ist es wichtig, dass die digitale Infrastruktur reibungslos funktioniert und die Daten aktuell bleiben. Ein reibungsloser Informationsfluss ist essenziell, damit die technische Überwachung auch im Alltag konsequent und sicher durchgeführt werden kann.
Bedeutung der ISO-Akkreditierung für die Fahrzeugüberwachung
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Einführung der ISO 17020-Akkreditierung für hoheitliche Aufgaben wie Abgasuntersuchung, Sicherheitsprüfung und die Kontrolle von Gasanlagen. Diese internationale Norm stellt hohe Anforderungen an Qualität, Unabhängigkeit und Kompetenz der Prüfstellen. Für Verbraucher bedeutet dies, dass technische Kontrollen künftig einheitlichen und überprüfbaren Standards folgen. Das erhöht das Vertrauen in die Wirksamkeit der Untersuchungen und die Verkehrssicherheit.
Für Kfz-Betriebe und Überwachungsorganisationen ist die ISO-Akkreditierung ein neuer Qualitätsmaßstab, der klare Abläufe und umfangreiche Dokumentationspflichten mit sich bringt. Das führt zu mehr Professionalität und Einheitlichkeit, verlangt aber auch zusätzliche Ressourcen und Know-how. Die Umstellung erfordert Investitionen in Schulung, Organisation und oft auch in technische Ausstattung. Langfristig schafft die Akkreditierung jedoch eine belastbare Basis für die gegenseitige Anerkennung und kann den Wettbewerb im Markt besser regulieren.
Herausforderungen und Perspektiven der technischen Fahrzeugüberwachung
Die Veränderungen im Bereich der technischen Überwachung sind eingebettet in ein komplexes Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Vorgaben, technischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Interessen. Dabei gilt es, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, ohne die Praxis vor Ort durch übermäßige Bürokratie oder unverhältnismäßige Kosten zu belasten. Die Anbieter der Überwachungsleistungen müssen sich ständig an neue Standards anpassen und flexibel auf gesetzliche Änderungen reagieren.
Folgende Herausforderungen sind derzeit besonders relevant:
- Sicherstellung der Datenqualität und Aktualität in zentralen Meldedatenbanken
- Integration der ISO-Akkreditierungsanforderungen in Betriebsabläufe
- Schulung und Qualifizierung von Personal für neue Prüfverfahren
- Balance zwischen Kontrolle, Effizienz und betrieblichem Aufwand
- Anpassung an künftige gesetzliche Reformen und technologische Innovationen
Parallel zum Wegfall der hessischen Bündelungsbehörden für Einzelbetriebserlaubnisse, wie beim Runden Tisch besprochen, entstehen damit neue Strukturen und Zuständigkeiten, die Abstimmung und Kooperation erfordern.
Für die Gesellschaft und alle Verkehrsteilnehmenden bedeutet dies insgesamt einen wichtigen Schritt hin zu mehr Sicherheit und Vertrauen. Die Kombination aus verbesserten Meldeverfahren und einem international anerkannten Qualitätsrahmen schafft eine bessere Grundlage, um die Fahrzeuge auf den Straßen zukunftsfähig und sicher zu überwachen. Die technische Überwachung wird so mehr als eine Pflichtprüfung – sie wird zu einem aktiven Beitrag für den Schutz aller Beteiligten im Verkehr.
Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des Landesverbandes Hessen des Kfz-Gewerbes.
2 Antworten
Ich finde es gut, dass die neuen Meldeverfahren für Prüfstützpunkte jetzt zentralisiert sind. Das könnte wirklich helfen, die Übersicht zu verbessern. Wer hat Erfahrung mit der neuen PSP-Datenbank? Gibt es schon Rückmeldungen?
Ja, ich habe gehört, dass es anfangs einige technische Probleme gab. Aber ich denke, das wird sich einspielen. Wie steht ihr zu den ISO-17020-Anforderungen?