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Kaufhäuser zu Wohnraum umnutzen? Empirica-Studie gibt Antworten

Pressemeldung:Kaufhäuser zu Wohnraum umnutzen? Empirica-Studie gibt Antworten
In einer aktuellen, wegweisenden Studie, beauftragt vom Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA), wird der Traum von der Umnutzung leerstehender Kaufhäuser in dringend benötigten Wohnraum einer kritischen Prüfung unterzogen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Simons legen die Ergebnisse offen, dass dieser Ansatz zwar charmant erscheint, in der Realität jedoch nicht das massive Wohnraumproblem in Deutschland lösen kann. Angesichts eines Defizits von rund 720.000 Wohnungen bis zum Jahr 2025 zeichnet die Studie ein Bild der Grenzen und Möglichkeiten, die sich aus der Transformation von Warenhäusern in Wohnflächen ergeben. Mit umfassenden Analysen und Fallbeispielen aus der Praxis liefert die Untersuchung tiefe Einblicke in eine der drängendsten Fragen der urbanen Entwicklung und Immobilienwirtschaft.

Bremen (VBR). Inmitten der wachsenden Wohnungsnot in Deutschland, die bis 2025 einen Mangel von 720.000 Wohnungen erreichen könnte, steigt der Innovationsdruck auf die Immobilienbranche. Eine Idee, die auf den ersten Blick vielversprechend erschien, war die Umwandlung leerstehender Kaufhäuser in Wohnraum. Diese Vision wurde nun durch eine vom Zentralen Ausschuss e.V. (ZIA) in Auftrag gegebene und von empirica unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Simons durchgeführte Studie gründlich geprüft. Die Resultate zeigen, dass die Umgestaltung von Kaufhäusern in Wohnungen zwar in einigen Fällen gelungen ist, jedoch nicht den erheblichen Wohnraumbedarf in Deutschland decken kann.

Die Idee, dem Leerstand in den Innenstädten durch die Umwandlung von Kaufhäusern entgegenzuwirken, hat aufgrund der komplexen Herausforderungen an Attraktivität verloren. ZIA-Vizepräsidentin Iris Schöberl merkt dazu an: „Die Vorstellung, dass Kaufhäuser, über deren Nachnutzung sich Entscheider vielerorts den Kopf zerbrechen, bald im großen Stil zu Wohnungen umgemodelt werden, ist reizvoll, leider aber oft zu schön, um wahr zu sein“. Der Bericht enthüllt, dass der Umbau durch mehrere Faktoren erschwert wird, darunter die Notwendigkeit, ausreichend Tageslicht und Belüftung in großen Gebäuden sicherzustellen, lange Planungs- und Genehmigungszeiten sowie der Verlust des Bestandsschutzes, der zu einer Vielzahl von Auflagen führen kann.

Trotz der ernüchternden Erkenntnis, dass die Umnutzung von Kaufhäusern keinen wesentlichen Beitrag zur Milderung des Wohnungsmangels leisten wird, hebt die Studie positive Beispiele für Mixed-Use Immobilien hervor. Diese Ansätze zeigen, dass erfolgreiche Projekte vor allem dann möglich sind, wenn Städte und die Immobilienwirtschaft kooperieren. Simons und Thomas Abraham betonen, wie wichtig eine gute „Lauflage“ für die Attraktivität der Innenstädte ist und empfehlen, dass Kommunen flexibel bezüglich der Nutzung des Erdgeschossbereichs für nicht ausschließlich kommerzielle Zwecke sein sollten.

Angesichts des enormen Wohnraumbedarfs in Deutschland fordert die empirica-Studie die Kommunen auf, die Möglichkeit der Wohnnutzung in ehemaligen Kaufhäusern aktiv zu unterstützen und im Planungsprozess zu berücksichtigen. Dies ist ein Appell an eine dynamischere Stadtpolitik, die Bestehendes nicht nur erhält, sondern innovativ umnutzt, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen.

Der ZIA, als Sprachrohr der Immobilienwirtschaft, und seine Partner sehen sich weiterhin vor der Aufgabe, nachhaltige Lösungen für den stetig wachsenden Wohnraumbedarf zu entwickeln. Während die Umnutzung von Kaufhäusern als Allheilmittel ausscheidet, bleibt die Suche nach innovativen Ansätzen eine zentrale Herausforderung für die Branche. Der Dialog zwischen den beteiligten Akteuren – von Stadtplanern über Immobilienunternehmen bis hin zu den Bürgern – ist entscheidend, um langfristige und nachhaltige Entwicklungsstrategien für unsere Städte zu gestalten.


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Verspricht Umnutzung von Kaufhäusern zusätzlichen Wohnraum? Empirica-Studie im …

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