Bremen (VBR).
In einer Zeit, in der die Klimakrise unsere Städte zunehmend unbewohnbar macht, hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) eine wichtige Initiative vorgestellt. Zum 1. Juli 2024 tritt das neue Klimaanpassungsgesetz in Kraft, und die VDI-Richtlinie 3787 Blatt 5 spielt dabei eine zentrale Rolle.
Die Städte sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Betonwüsten und enge Bebauungen verschlimmern die Sommerhitze und rauben den Bewohnern buchstäblich den Atem. "Es kommt zu einer häufigeren und länger andauernden, überwiegend sommerlichen Überwärmung. Mit entsprechenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Stadtbewohner", erklärt VDI-Experte Matthias Rau. Nächtliche Abkühlung bleibt aus, was zu Hitzetagen und Tropennächten führt und den menschlichen Organismus erheblich belastet.
Dipl.-Ing. Matthias Rau und Dr. Valeri Goldberg vom Fachbereich Umweltmeteorologie der Kommission Reinhaltung der Luft präsentierten die wichtigsten Aspekte der neuen Richtlinie. Sie befasst sich intensiv mit thermisch induzierten Ausgleichströmungen, die frische Luft in überhitzte Stadtgebiete transportieren sollen. "Thermisch induzierte Ausgleichströmungen gewinnen daher zunehmend an Bedeutung. Denn die Sicherstellung der Zufuhr kühlerer Luft in den überhitzten Stadtkörper stellt eine wichtige Maßnahme im Kontext einer nachhaltigen Stadtplanung dar, um dem Klimawandel zu begegnen", betont Dr. Goldberg.
Ein zentrales Ziel ist es, durch nächtliche Kaltluftzirkulation die aufgeheizten Gebäude abzukühlen und so den Schlafkomfort der Stadtbewohner zu verbessern. Die VDI-Richtlinie 3787 Blatt 5 gibt konkrete Empfehlungen, wie diese lokalen Kaltluftphänomene bei der Stadt- und Regionalplanung einbezogen werden können, um das Stadtklima zu verbessern.
Um das Klima in urbanen Gebieten nachhaltig zu regulieren, schlägt der VDI fünf Hauptmaßnahmen vor:
-
Erhalt und Schaffung von Frischluftschneisen und Ventilationsbahnen:
Diese fördern die Durchlüftung und Kühlung städtischer Bereiche. -
Grünflächenvernetzung und Bäume:
Grünflächen wirken wie natürliche Luftkühler und reduzieren Überhitzung. -
Lokale Begrünungsmaßnahmen:
Begrünte Fassaden und Dächer senken die Umgebungstemperaturen und verringern den Bedarf an künstlicher Kühlung. -
Entsiegelung von Flächen:
Das Entsiegeln von Parkplätzen und Nebenstraßen erhöht die Versickerungskapazität bei Starkregenereignissen. - Verschattungssysteme:
Systeme zur Verschattung mindern die Sonneneinstrahlung und tragen zur Temperatursenkung bei.
Kaltluft entsteht vor allem in klaren Strahlungsnächten mit wenig Wind. In solchen Nächten fließt die kühlere Luft bodennah in die bebauten Gebiete und sorgt dort für Erfrischung. Gerade in ebenem Gelände spielt der Druckunterschied zwischen Freiland und Stadt eine wesentliche Rolle, um Frischluft in die urbanen Bereiche zu leiten.
Die umfassende Anleitung der VDI-Richtlinie 3787 Blatt 5 erläutert detailliert die Dynamik und Entstehung solcher Kaltluftströme. Sie dient als methodischer Leitfaden zur Untersuchung und Modellierung dieser Phänomene und trägt so wesentlich zur Klimaanpassung bei. Mit dem Inkrafttreten des Klimaanpassungsgesetzes wird auf lokaler Ebene vermehrt gefordert, Risikoanalysen und Anpassungsstrategien zu erstellen. Hier kommen die technischen Lösungen des VDI ins Spiel, die nahtlos in diese gesetzliche Vorgabe einzahlen.
Der Verein Deutscher Ingenieure erweist sich erneut als Gestalter der Zukunft. Seit 165 Jahren treibt der VDI Innovationen voran und setzt Standards. Sein multidisziplinäres Netzwerk bietet die Expertise und Kompetenzen, die für große Herausforderungen unseres Jahrhunderts erforderlich sind. Rund 130.000 Mitglieder bündeln ihr Wissen, um Deutschland sicher und zukunftsfähig zu machen.
Für weiterführende Informationen oder Fragen steht Dipl.-Geogr. Catharina Fröhling, Koordinatorin für das VDI-Fokusthema Klimaanpassung, zur Verfügung. Sie erreichen sie unter +49 211 6214-134 oder per E-Mail an froehling@vdi.de.
Kontakt zur Pressestelle:
Sarah Janczura
Stellvertretende Pressesprecherin
Telefon: +49 211 6214-641
E-Mail: presse@vdi.de
Original-Content von: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., übermittelt durch news aktuell
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Lokale Kaltluft in Städten: Ein wichtiger Baustein im Zuge der Klimaanpassung
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Zitierte Personen und Organisationen
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Personen:
- Dipl.-Ing. Matthias Rau
- Dr. Valeri Goldberg
- Dipl.-Geogr. Catharina Fröhling
- Sarah Janczura
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Organisationen:
- VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
- Kommission Reinhaltung der Luft
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Unternehmen:
- Keine spezifischen Unternehmensnamen genannt
- Institutionen:
- Fachbereich "Umweltmeteorologie"
Meldung einfach erklärt
Datum und Uhrzeit des Beitrags:
– 26.06.2024 – 11:10
Worum geht es in dem Beitrag?
– Es geht um ein neues Gesetz zur Anpassung an den Klimawandel.
– Das neue Gesetz tritt am 1. Juli 2024 in Kraft.
Wer schreibt den Beitrag?
– Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI).
Veranstaltungsort:
– Düsseldorf
Hauptthema:
– VDI-Richtlinie 3787 Blatt 5 bietet Lösungen zur Verbesserung des Stadtklimas durch lokale Kaltluft.
Warum ist das wichtig?
– Städte sind stark vom Klimawandel betroffen, besonders durch hohe Temperaturen im Sommer.
– Diese Überhitzung kann gesundheitliche Probleme für Stadtbewohner verursachen.
Was ist die Lösung?
– Die Zuführung von kühlerer Luft in Städten hilft, die Temperaturen zu senken.
– Dies verbessert das Klima und die Lebensqualität der Menschen in Städten.
Wichtige Maßnahmen laut VDI:
1. Erhalt und Schaffung von Frischluftschneisen und Ventilationsbahnen.
2. Vernetzung von Grünflächen und Anpflanzung von Bäumen.
3. Begrünungsmaßnahmen, wie Fassaden- und Dachbegrünungen.
4. Entsiegelung von Flächen, z.B. Parkplätze und Nebenstraßen.
5. Verschattungssysteme nutzen, um Sonneneinstrahlung zu reduzieren.
Wie entsteht Kaltluft?
– In klaren Nächten ohne Wolken bildet sich Kaltluft, wenn der Wind schwach ist.
– Diese kalte Luft fließt bodennah in die bebauten Gebiete.
Was bietet die VDI-Richtlinie 3787 Blatt 5?
– Sie erklärt, wie Kaltluft entsteht und sich bewegt.
– Sie gibt Tipps zur Untersuchung und Modellierung von Kaltluft.
– Hilft bei der Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen in Städten.
Wann tritt das neue Klimaanpassungsgesetz in Kraft?
– Am 1. Juli 2024.
Ziel des Gesetzes:
– Stärkung der Klimaanpassung auf lokaler Ebene.
– Erstellung von Anpassungskonzepten und Maßnahmenplänen auf Basis von Risikoanalysen.
Kontaktperson beim VDI:
– Dipl.-Geogr. Catharina Fröhling, Koordinatorin für Klimaanpassung.
– Telefon: +49 211 6214-134
– E-Mail: froehling@vdi.de
Mehr über den VDI:
– Der VDI gibt seit über 165 Jahren Impulse für technischen Fortschritt.
– Er hat rund 130.000 Mitglieder und verbindet Ingenieure, Wissenschaftler, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
– VDI setzt Standards für nachhaltige Innovationen und fördert den Fortschritt in Deutschland.
Pressekontakt beim VDI:
– Sarah Janczura, stellvertretende Pressesprecherin.
– Telefon: +49 211 6214-641
– E-Mail: presse@vdi.de
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